L.A. Noire - Ein Cole für alle Fälle

Hat Rockstar alle Spuren der Konsolen-Vergangenheit in der PC-Version von L.A. Noire verwischt? GameStar ermittelt in der Vorschau.

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Brendan McNamara ist eine der schillerndsten Figuren der Spielebranche. Der Studiochef des australischen Entwicklers Team Bondi ist aufgrund seiner cholerischen Art bei seinen Mitarbeitern gefürchtet, steckt aber als Visionär hinter einem der ungewöhnlichsten Spiele der letzten Jahre: dem »Detective Thriller« L.A. Noire. Der Mix aus Detektiv-Adventure und Actionspiel bestach schon beim Konsolen-Verkaufsstart im Frühling 2011 mit bahnbrechenden, von echten Schauspielern abgeleiteten Gesichtsanimationen und stilsicherer Atmosphäre, litt aber unter der altbackenen Grafik und dem Mangel an spielerischer Abwechslung: Der Mix aus Inidziensuche und Dialogen verläuft immer gleich. Ende des Jahres soll L.A. Noire für den PC erscheinen -- mit aufgebohrter Optik, Maussteuerung und optionalem 3D-Modus. Außerdem enthält der PC-Krimi alle bislang veröffentlichten DLC-Fälle. Beim Publisher Games konnten wir den Fall »Nicholsons Galvanisierung« schon mal probespielen.

Screenshots vom PC
Die Bilder auf diesen Seiten stammen aus der PC-Version von L.A. Noire, was -- abgesehen von der höheren Auflösung und der Kantenglättung -- aber kaum sichtbare Auswirkungen hat. Der Detektiv-Thriller sieht unter Windows fast genauso dezent veraltet aus wie auf den Konsolen.

L.A. Noire - Screenshots ansehen

Ermittlungen beim »Aviator«

Howard Hughes war eine der schillerndsten Figuren des Los Angeles der 1940er Jahre. Der Filmproduzent, Playboy und Luftfahrtpionier (»The Aviator«) war als Visionär und Geldgeber verantwortlich für die Entdeckung von Hollywood-Starlets wie Jane Russell, die Rettung der Filmproduktionsfirma RKO und die Konstruktion der »Spruce Goose«, einem Transportflugzeug mit der bis heute größten Flügelspannweite. Von der ist auch L.A. Noire-Hauptdarsteller Cole Phelps beeindruckt, als ihn nach der Explosion einer Fabrik für Galvanisierung die Spur in den Hangar der »Spruce Goose« führt.

Howard Hughes Transportflugzeug "Spruce Goose": Die Spurensuche in dem Hangar dauert einige Zeit. Howard Hughes Transportflugzeug "Spruce Goose": Die Spurensuche in dem Hangar dauert einige Zeit.

Wie in jedem Fall in L.A. Noire sucht Phelps zunächst am Tatort, also am Schauplatz der Explosion, nach Hinweisen: ein zerfetztes Hemd, ein beschädigtes Flugzeugteil, ein Koffer mit einer Chiffrierungs-Scheibe für Agenten. Letztere lässt Fred Nicholson, den Besitzer der zerstörten Fabrik, im Verhör aufhorchen. Der Zulieferbetrieb wurde offenbar Opfer von Industriespionage, in die auch das Unternehmen von Flugpionier Howard Hughes verstrickt ist.

Eine gute Spielstunde später hat Cole Phelps einige simple Kombinationsrätsel gelöst, Sicherheitsbeamte bei Hughes Aircraft verhört, sich eine Verfolgungsjagd durch L.A. und eine wilde, wenn auch unglaubwürdige Schießerei mit der Militärpolizei geliefert. »Nicholsons Galvanisierung« ist einer der abwechslungsreichsten Fälle in L.A. Noire. Der ehemalige Konsolen-DLC ist zusammen mit »Die nackte Stadt«, »Falsche Papiere«, »Kifferwahnsinn«, dem bis dato PlayStation-3-exklusiven »Das Auto des Konsuls« sowie sämtlichen Bonus-Waffen, -Missionen und -Anzügen (erhöhen die Kampfkraft), in der PC-Version von L.A. Noire enthalten. PC-Besitzer bekommen also das Krimi-Komplettpaket.

Starke Mimik, flache Optik

Auf dem PC sieht L.A. Noire außerdem aufgrund der höheren Auflösung und schärferen Texturen etwas besser aus als auf den Konsolen; bei der Beleuchtung hätte das mit der Portierung beauftragte Studio Rockstar Leeds aber noch eine Schippe drauflegen können. Auch der 3D-Modus konnte uns in der Präsentation noch nicht vollends überzeugen. Bei Autofahrten und Tatortbegehungen wirkt das Bild sehr plastisch, bei den für das Spiel so wichtigen und zahlreichen Verhören aber flach und fehlerhaft. Das irritiert und lenkt von der grandiosen Mimik verhörter Personen stark ab.

Zudem kam es häufig zu Fehlern bei der 3D-Darstellung der Benutzeroberfläche, die Schrift lag oft »hinter« dem Bild. Rockstar arbeitet bei der 3D-Variante von L.A. Noire eng mit nVidia zusammen. Hoffentlich kriegen die Grafiker die Probleme bis zum Release noch in den Griff. Spezielle DirectX-11-Unterstürtung mit zusätzlichen Effekten wird es in L.A. Noire übrigens nicht geben.

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