League of Legends - E-Sport in LoL: Von der LAN in die Arena

Vom stillen Kämmerlein zum Massenphänomen: Im Special zeichnen wir den steilen Aufstieg von League of Legends zum von Millionen Fans und Profis gespielten E-Sport-Phänomen nach und stellen die wichtigsten Teams vor.

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Am 05. Oktober 2013 gegen 8:30 Uhr knallt Lee 'Faker' Sang-hyeok sein Headset auf die Tastatur und wirft sich seinen Teamkollegen in die Arme. Konfettifontänen explodieren, 14.000 Menschen springen jubelnd von ihren Sitzen. Einige Augenblicke später wird ihm ein Pokal monströsen Ausmaßes überreicht, den er nur zusammen mit dem Rest seines Teams stemmen kann.

Zu fünft wandern sie unter Jubelchören über einen Steg in die Mitte der Halle, küssen abwechselnd den Pokal, während ein Moderator unter dröhnender Musik den Namen von Fakers Team verkündet: SK Telecom T1 gewinnt im Staples Center, der legendären Multifunktionshalle und Heimat der Los Angeles Lakers an der amerikanischen Westküste, die League of Legends-World Championship der Season 3 und somit ein Preisgeld von 1 Million Dollar. Dabei sehen ihm rund 8,5 Millionen Menschen quer über den Globus via Live-Stream oder TV-Übertragung zu - und wecken damit das Interesse von Coca Cola, ZDF, Spiegel, ESPN und Co.

Seit 14. Januar ist vierte Season der kompetitiven League of Legends-Szene unterwegs und auf bestem Weg, auch dieses Jahr wieder alle Rekorde zu brechen. Höchste Zeit, einmal einen Blick auf die E-Sport-Szene des als »LoL« abgekürzten Online-Giganten zu werfen.

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Das populärste Videospiel der Welt

Seine Gefolgschaft besteht bereits Ende 2012 aus über 70 Millionen registrierten Accounts, die in über 145 Ländern aller Kontinente auf 'Summoner's Rift', der populärsten Map des Spiels, gegeneinander antreten. Pro Sekunde starten auf der ganzen Welt zehn League of Legends-Matches bei regelmäßig 5 Millionen simultan spielenden Usern, monatlich investieren Nutzer 1,3 Milliarden Spielstunden in ihre Accounts. In der Hochsaison der League Championship Series, der offiziellen kompetitiven LoL-Liga, treten Teams hauptberuflich gegeneinander an und fesseln bis zu 300.000 Zuschauer wöchentlich an ihre Bildschirme.

League of Legends-Turniere sind zum Groß-Event avanciert. League of Legends-Turniere sind zum Groß-Event avanciert.

E-Sports-Großveranstalter wie MLG oder die ESL präsentieren die Liga der Legenden deutlich prominenter als andere Titel. Auf Videospiel- und Computermessen wie der Gamescom oder Dreamhack wird es schwerfallen, die gigantische LoL-Präsenz zu übersehen. Wenn gerade einmal keine Liveübertragung großer Turniere stattfindet, sieht man hochklassigen LoL-Veteranen via Live-Streams einfach direkt über die Schulter. Dabei ist bei den populärsten Streamern eine gleichzeitige Zuschauerzahl von über 30.000 keine Seltenheit.

Die alle Rekorde brechenden Statistiken rund um Riot Games' bisher ersten und einzigen Titel ließen sich noch seitenlang aufzählen und wecken natürlich auch das Interesse der großen Konzerne: Koreanische Teams werden von Firmen wie Samsung oder SK Telecom gesponsert, Logos von Energy-Drink-Herstellern wie Monster oder Red Bull zieren die Trikots der Profi-Teams und die zweite offizielle LoL-Liga trägt längst den Namen »Coke-Zero-League«. Aber was ist LoL eigentlich?

League of Legends - Kontrollbesuch-Video zum Season 3-Update Video starten 6:20 League of Legends - Kontrollbesuch-Video zum Season 3-Update

Kein MMO, ein MOBA

League of Legends lässt sich dem Genre des »MOBA« zuordnen. »MOBA« bedeutet »Multiplayer online battle arena« und hat seine Wurzeln im Genre der Echtzeitstrategiespiele. Im Unterschied zu klassischen RTS-Titeln aus der Starcraft-, Age-of-Empires- oder Command-&-Conquer-Serie baut der Spieler dabei aber keine Gebäude oder produziert Einheiten.

Alle Helden haben ausgearbeitete Hintergrundgeschichten. Alle Helden haben ausgearbeitete Hintergrundgeschichten.

Meistens steuert er nur seinen 'Helden', eine aus vielen vor Spielbeginn wählbaren Figuren, welche mit vier bis acht individuellen Fähigkeiten ausgestattet sind. Als Mitglied eines je nach Titel und Spielmodus drei bis fünf Mann großen Teams aus Online-Kumpanen wird in einer Arena gespielt, in der die zwei Basen der sich gegenüberstehenden Parteien über drei Strecken verbunden sind, die sogenannten »Lanes«.

Diese Lanes sind mit Verteidigungstürmen besetzt, um den jeweiligen Kontrahenten das Erstürmen der gegnerischen Basis zu erschweren. Zusätzlich dazu werden auf beiden Seiten von der K.I. kontrollierte Einheiten generiert, die in der Mitte der Karte aufeinandertreffen und kämpfen. Die Mitglieder eines Teams verteilen sich dann je nach strategischer Ausrichtung unterschiedlich auf den Lanes oder in dem die Lanes verbindenden Zwischengebiet (meistens im Design eines Waldes), das wiederum mit K.I.-gesteuerten, neutralen Monstern versehen ist und versuchen, die gegnerischen Figuren, Türme oder neutrale Monster zu eliminieren und dadurch Gold sowie Erfahrungspunkte anzusammeln. Die hart erkämpfte Währung kann dann bei entweder freiwilliger Rückkehr in die eigene Basis oder im Falle eines Todes mit der Begleitung einer Zeitstrafe vor der Wiederbelebung in Gegenstände eingetauscht werden, welche die Attribute des gesteuerten Charakters verbessern oder ihn mit weiteren Fähigkeiten ausstatten. Nach etwa 30-40 Minuten sind die Charaktere dermaßen erfahrungsreich und bewaffnet, sodass die Zeitstrafe im Falle eines Todes bis zu 70 Sekunden andauert und das im Kampf siegreiche Team über ausreichend Zeit verfügt, die gegnerische Basis zu zerstören und das Spiel für sich zu entscheiden.

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