Lovely Planet im Test - Der authentischste Shooter der Welt?

Im Test entpuppt sich der abgedrehte First-Person-Shooter Lovely Planet als fade Schießbude: Oberflächlich interessant, aber wenig anspruchsvoll.

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Die Entwickler bei Quicktequila geben sich selbstbewusst: Mit Lovely Planet haben sie nach eigenen Angaben die »authentischste First-Person-Shooter-Erfahrung« geschaffen. Dass das übertrieben und leicht ironisch ist, merken wir schon in den ersten Minuten unseres Tests. Das Spielprinzip ist simpel. Wir laufen und springen durch knallbunte Level und schießen auf alles, was rot ist: rote Quadratköpfe, fliegende Quadratköpfe und Äpfel.

Wenn wir unser Gehirn beim Spielen komplett abschalten, macht Lovely Planet macht aber trotz des einfachen Spielprinzips Spaß - wenn auch nur für etwa eine halbe Stunde pro Session.

Steam-Pflicht
Lovely Planet muss mit einem kostenlosen Steam-Konto verknüpft werden. Danach lässt sich das Spiel auch offline spielen, kann aber nicht mehr weiterverkauft werden.

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Die »abstrakte« Story

Wir wissen nicht, wen wir spielen, warum wir auf böse dreinschauende, rote Würfel schießen und graue Würfel verschonen müssen. Warum gibt es Äpfel, die quer durch die Spielwelt katapultiert werden und uns umbringen, wenn sie den Boden berühren? Die Antworten erfahren wir wohl nie: Die Geschichte sei so abstrakt, dass sie gar nicht erst erzählt werde, schreiben die Entwickler.

Lovely Planet ist albern und oberflächlich, das beeinträchtigt das Spielprinzip aber zunächst nicht - im Gegensatz zum fehlenden Fadenkreuz. Derzeit gibt es keine Option für eine Zielhilfe. Wir schießen also mit unseren Bogen frei nach Gefühl. Treffen wir dabei einen Bösewicht nicht, beginnt das Level erneut.

Wenn wir dann aber einen fliegenden Apfel aus der Luft schießen, fühlen wir uns wie Wilhelm Tell persönlich. Das Gleiche gilt, wenn wir die Projektile der Gegner reflektieren. Damit knocken wir sie direkt aus und entgehen Treffern. In den späteren Level wird das Abwehren der Schüsse sogar zur Pflicht, denn die Geschosse jagen uns gnadenlos. Die Gegner bleiben bis auf die fliegenden Äpfel aber immer stationär.

Dabei ist unser Ziel, die Stages so schnell wie möglich von Gegnern zu säubern. Drei Sterne können wir in jedem Level erreichen: zwei für eine fixe Zeit und den Dritten für eine 100-prozentige Trefferquote.

Verrückte, aber langweilige Aufmachung

Lovely Planet hat aber auch klare Schwächen, die mit der überdrehten Aufmachung verschleiert werden sollen. Besonderes das Leveldesign leidet stark unter eintönigem Aufbau. Viele Level sind nur ein langer Schlauch mit stationären Gegnern - eine buntbemalte Schießbude sozusagen.

Und der abgedrehte Shooterverliert schon früh den oberflächlichen Lack. Was im ersten Moment bunt und verrückt wirkt, ist nach über 100 Level komplett ausgelutscht. Alle Stages sehen gleich aus und bieten nur wenige neue Ideen. Jede Welt steht zwar unter einem Thema, wie »Dorf« oder »Stadt«, sieht der vorherigen aber zum Verwechseln ähnlich.

Quicktequila bezeichnet diesen Stil als »putzig abstrakt«, es fehlt aber an der Kreativität, etwas wirklich Originelles zu schaffen. Das merken wir auch an der Musik: Jede Welt hat genau ein Musikstück, das solange gespielt wird, bis uns die Ohren bluten.

Wenn wir unser Hirn komplett auf Durchzug schalten, macht Lovely Planet durchaus Spaß. Allerdings erschöpft sich unsere Geduld schnell und wir sehnen uns nach etwas Anspruchsvollerem.

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