Das Ende der ME-Triologie

Mass Effect 3 - Das Ende der ME-Triologie    Mass Effect 3 ist das Ende der Shepard-Saga. Am Ende investierte der Publisher EA eine Menge Geld in...

von FBest am: 25.10.2012

Mass Effect 3 - Das Ende der ME-Triologie 

 

Mass Effect 3 ist das Ende der Shepard-Saga. Am Ende investierte der Publisher EA eine Menge Geld in eine große Werbekampagne. Doch dies ließ die treuen Fans der Serie bangen, ob denn der neueste Teil zu sehr auf die Casualspieler auslegt werden würde und ob der Entwickler Bioware seine Versprechungen (wieder mehr Rollenspielaspekt, agilerer Shepard, höherer Schwierigkeitsgrad) wahrmachen könne. 

 

Vorab: ich habe bisher 60 Stunden im Spiel verbracht, besitze die N7-Collectors Edition und habe das Spiel bisher ausschließlich mit dem Extended Cut gespielt, das vorherige Ende kenne ich nicht! Ich besitze keine kostenpflichtigen DLCs, bis auf "Aus der Asche", welches aber in der Collectors Edition enthalten war, da ich nicht einsehe 10€ für eine Mission auszugeben. Hier in meinem Test versuche möglichst spoilerfrei zu schreiben, also nicht wundern wenn ich dann etwas um den heißen Brei herumrede, aber diejenigen die das Spiel gespielt haben, werden dann wissen was gemeint. 

 

Der Abschluss der Geschichte (Story):

Um gleich mal mit der Tür ins Haus zu fallen: die Story ist bombastisch und wundervoll insziniert. Es geht wie den meisten bekannt um Commander Shepard (wahlweise als Mann oder Frau, ich hab den männlichen Part gespielt), der für die meisten die letzte Hoffnung ist, die Galaxie doch noch vor der Reaperinvasion zu retten und das nicht nur für die Menschen, sondern auch für die anderen bekannten Völker im Weltall, wie die Asari, die Turianer, die Quarianer und viele viele mehr. Und über diese SciFi-Welt die Bioware erschaffen hat, ist sowieso jeder Zweifel erhaben. Die vielen Völker haben alle eine andere Geschichte, eine andere Herkunft und Konflikte mit anderen, die in Mass Effect 3 teilweise bis auf die Spitze getrieben werden. Man hat als Shepard wirklich das Gefühl, dass einzelne Entscheidungen riesige Konsequenzen haben werden. Doch es geht nicht nur um das Schicksal von einzelnen Völker, sondern auch im viel kleineren Kreis, und damit ist die eigene Crew gemeint. Die besteht aus äußerst glaubhaften und tiefgründigen Charakteren (ja ich mag auch James Vega), mit denen man interagieren und Beziehungen aufbauen kann. Zudem trifft man auf alte Charaktere aus den vorherigen Teilen, die alle ihren Weg gemacht haben und somit sehr interessante Geshichten zu erzählen haben und einem helfen, alles und jeden zu mobilisieren für das letzte Gefecht gegen die Reaper. 

Die Story selbst fasst dann viele Entscheidungen aus den vorherigen Teilen auf und man muss selbst viele wichtige Entscheidungen wiederum treffen über Dinge die jahrhundertelang die Galaxie zu dem gemacht hat, was sie ist und die jetzt ihr Ende finden müssen. Und das hat mich persönlich nur staunen und mitfühlen lassen. Zum ersten Mal hat mich ein Spiel so berüht, dass ich nach einem dramatischen Wendepunkt in einer Mission das Spiel ausgemacht habe und dachte "F... Dich, ich will nicht mehr" und bin erstmal fünf Minuten nachdenklich in meinem Zimmer rumgelaufen. Das ist jetzt sehr positiv gemeint, da es mich persönlich berührt und zum Nachdenken gebracht hat und wenn ein Spiel sowas schafft, bin ich echt beeindruckt. Man fühlt mit Shepard, seinen Entscheidungen und seiner Entwicklung im Laufe des Spiels. Es handelt sich im Übrigen um eine Szene zwischen zwei ehemaligen Teamkameraden und der Konflikt zwischen deren beiden Rassen, mit einer dramatischen Wendung für beide.

Ach ja und zur Story gehört natürlich auch das viel diskutierte Ende. Ich fand es nach dem Extended Cut logisch aber ein bisschen dämlich, denn die "Person", die dieses präsentiert, ist mir einfach unsympathisch geworden, da sie meiner Meinung nach zu viel sehr in den Vordergrund gerückt ist im Laufe der Handlung. Außerdem fehlt ein echter Endkampf, der einen nochmal wirklich richtig fordert. Das Ende hat mir aber nicht das Spielerlebnis versaut wie viele es meinen.

Deswegen gibt es für die Handlung "nur" 9,5/10.

 

Mehr RPG (Waffen):

Die Waffen spielen bei einem Shooter natürlich eine große Rolle. Man kann nun egal mit welcher Klasse alle Waffen tragen, aber nicht alle auf einmal, da sie unterschiedlich schwer sind. Es gibt einige Modifaktionen zu jedem Waffentyp und nahezu jede Waffe verhält sich anders und klingt auch anders. Es gibt hier wieder mehr Rollenspiel, aber es erreicht bei weitem nicht das Niveau von ME 1.

9/10 Punkte

 

Ein einzigartiges Universum (Atmosphäre)

Die Atmosphäre wollte ich abseits der Story nochmal extra erwähnen, da sie außergewöhnlich ist. Es gibt viele sehr gut desingte Gesichter, die glaubwürdig aussehen, aber leider auch einige bei denen man das Baukastenschema sieht. Die Level sind sehr stimmig desingt, manchmal zwar auf Weitsicht etwas karg, wenn einem wie in Palaven aber direkt über dem Kopf im Himmel Reaper gegen Kampfschiffe antreten, dann merkt man erst, dass das Universum in einem unerbittlichen Krieg ist. Die Heimatplaneten sind ebenfalls toll gelungen: Palaven für die Turianer, das futuristisch wirkende Thessia der Asari oder das verwüstete Tuchanka der Kroganer passen allesamt zur jeweiligen Rasse. Die Citadel hat ein neues Bild bekommen und besteht jetzt aus kleineren Passagen, die durch einen Fahrstuhl verbunden sind. Doch die Straßen sind belebt, man merkt das dies das Flüchtlingslager Nummer 1 ist. Die hochmodernen Kommunikationssystem die man auch auf der Normandy findet, unterstreichen noch einmal die stimmige Atmosphäre.

Das kann nur 10/10 Punkte geben.

 

Stimmig aber veraltet (Grafik):

Die Grafik trägt natürlich entscheidend mit zur Atmosphäre bei, allerdings würde sie hier nur das Ergebnis runterziehen, denn die Grafik ist nicht mehr auf dem neuesten Stand. Atmosphärisch passt das alles keine Frage, aber teils verwaschene Texturen und detailärme auf die Ferne gesehen bei manchen Planeten (nur bei manchen, Thessia fand ich beispielsweise grandios) zeigen, dass die Grafikengine nicht die beste ist. Aber da neben der Atmosphäre auch die Kampfeffekte stimmen (Biotik-und Techfähigkeiten sehen gut aus) gibt es hier 8/10 Puntke.

 

Shepard hakelt neuerdings (Steuerung):

Jaja die Steuerung. Hier hat Bioware viel versprochen, ein beweglicherer Shepard und dynamische Kämpfe. Das haben sie aber nur teilweise eingehalten. Shepard kann sich zwar nun von Deckung zu Deckung rollen, allerdings will er nicht immer dahin, wo ich hin will. Die Steuerung ist also etwas hakelig, dafür funktioniert das Werfen der neuen Granaten ganz gut. Die Kämpfe sind insoweit dynamischer geworden, dass man aufpassen muss nicht flankiert zu werden, sonst hat man ein Problem, da hilft nur Schießen aus der Deckung nicht, was aber flüssig von der Hand geht.

Es gibt 7,5/10 Punkten.

 

Ein Ohrenschmaus (Sound):

Bioware hat hier wie in den vorherigen Teilen ein Meisterwerk abgeben. Die Sounds sind sogar downloadbar, allerdings weiß ich nicht, ob das nur für die CE gilt. Sie sind atmosphärisch der Wahnsinn und zählen für mich zu den besten der Videospielgeschichte. Das SciFi-Setting wurde perfekt eingefangen.

Das kann nur 10/10 Punkte geben.

 

Ein Ohrenschmaus Teil 2 (Sprachausgabe):

Die englischen Stimmen wurden hier von hochkarätigen Synchronsprechern vertont, allen voran Martin Sheen als "Illusive Man". Die deutschen Synchronsprecher sind gut, aber nicht sehr gut. Das macht aber nix, da man problemlos im Menü auf die englische Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln umschalten kann, was ich zum Beispiel auch getan habe.

Gibt gute 9/10 Puntke.

 

Augen zu und durch gibts nicht (Balance und KI):

Die KI ist im Prinzip gar nicht so verkehrt, die Gegner wollen einen oft flankieren, oder suchen sich Deckung, in denen man sie nur schwer trifft. Bei Gegnern mit Schild braucht man besondere Taktiken, wie das Umlaufen, das Umschubsen mit Biotik oder einen gezielten Treffer durch den Schlitz. Phantome und Banshees haben One-Hit-Kills drauf, wenn man da nicht aufpasst, steht man ganz schnell wieder am Anfang des Levels. Das klingt ja an sich alles nett, allerdings hat die KI auch viel zu oft Aussetzer. Des öfteren laufen die Soldaten in den Kugelhagel oder eine Singularität direkt vor sich. Das ändert sich auch auf den höheren Schwierigkeitsgraden nicht. Zum Glück sind diese aber nun deutlich anspruchsvoller als im Vorgänger. Die Gegner halten mehr aus, werfen mehr Granaten oder setzen ihre Kräfte öfter ein. Ein Run wie in ME 2, wo man auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad nicht einmal stirbt, ist hier quasi unmöglich.

Gibt 8/10 Punkte fürs Balancing.

 

Gut gemacht Bioware (Einstellungen und Menüs):

Was mich persönlich richtig nervt sind die extrem langen Ladezeiten am Anfang beim Aufrufen des Startmenüs. Das ist über eine Minute Warterei, sonst sind die Ladezeiten auf einem guten PC in Ordnung. Die Schwierigkeitsgrade sind besser gelungen, wie ich oben bereits angedeutet habe. Die Tastenbelegung ist frei, man kann in den Spracheinstellungen englisch mit deutschen Untertiteln auswählen. Der einzige kleine Dorn im Auge sind die mangelnde Vielfalt an Grafikeinstellungen. Vor dem Spielstart gibt es nun die Auswahl, welchen Modus man denn nehmen wolle (RPG, Action oder Story). Das ist zwar ganz nett für Neulinge, aber für echte Mass Effect Fans gibt es nur den RPG-Modus, der auch Gott sei Dank nicht verweichlicht wurde.

Im Spiel selbst gibt es keinerlei Probleme mit irgendwelchen Unbequemlichkeiten, auch das Aussehen ist stimmig im Setting.

Macht letztenendes 9/10 Punkte.

 

Neu & Nett (Multiplayer): 

Der neue Multiplayermodus von Mass Effect 3 wurde mit viel Spannung erwartet. Es gibt kein PvP-Modus, man spielt immer mit drei anderen Kollegen zusammen und muss Gegnerwellen abwehren oder kleine Ziele wie Computerhacken erfüllen. Da dies aber der einzige Spielmodus ist, könnte man meinen, dass dieser schnell langweilig wird. Also ich finde nicht!. Es gibt 5 Klassen, die man allesamt aufleveln kann. Zudem hat jede Klasse nochmal zig verschiedene Rassen, die alle auch noch einmal unterschiedliche Fähigkeiten besitzen. Die verdienten Credits können in Packs investiert werden, die zufällig Waffen, neue Rassen oder Ausrüstungsgegenstände enthalten können. Das Prinzip eines Fifa Ultimate Team wurde hier quasi übernommen. Mir hat der MP viel Spaß gemacht und ich zocke in jetzt noch gerne. Zudem liefert Bioware immer wieder kostenlose Erweiterungen mit neuen Gegner und Waffen ab.

Ich gebe hier für ein gelungenes Experiment 8/10 Punkte.

 

Fazit: Ich habe meine persönliche Gewichtung der einzelnen Punkte entwickelt.Das ist meine subjektive Meinung inwieweit die einzelnen Punkte für ein gutes Spielerlebnis bei einem Spiel aus dem Genre Mass Effect wichtig sind. Dies ist Handlung 20%, Waffen 5%, Atmosphäre 15%, Grafik 10%, Steuerung 5%, Sprache 10%, Sound 10%, KI 10%, Menüs 5% und Multiplayer 10%. Das macht am eine Punktzahl von 89.75, also 90/100 Punkte. Meiner Meinung nach hat Bioware mit Mass Effect 3 ein sehr gutes Spiel und ein würdiges Ende der Triologie geschaffen. Mass Effect 2 bleibt mein Liebligsspiel, da konnte auch ein ME 3 nix dran ändern.

Meine einzige Hoffnung ist es, dass EA und Bioware die Marke und das Universum von Mass Effect nicht ausbeuten und dass jedes neue Mass Effect ein Highlight wird.

 

 


Wertung
Pro und Kontra
  • Handlung: spannende Wendungen, viele Wiedersehen, etc.
  • Waffen: viele Typen, Sounds und Modifikationen
  • Atmosphäre: sehr stimmig und berührend
  • Grafik: gute Kampfeffekte, passt zum SciFi-Setting
  • Steuerung: agilerer Shepard
  • Sprache: sehr gute englische Sprecher mit deutschen UT
  • Sound: ein Meisterwerk von Sound
  • Balance: Schwerer als ME2 und klügere Gegner
  • Menüs: sehr ordentlich
  • Multiplayer: neue Idee, viele Waffen und Klassen
  • Handlung: das Ende
  • Waffen: /
  • Atmosphäre: /
  • Grafik: teils schwammige Texturen, teils detailarm
  • Steuerung: etwas hakelig
  • Sprache: /
  • Sound: /
  • Balance: KI-Aussetzer
  • Menüs: eine sehr lange Ladezeit am Anfang
  • Multiplayer: nur ein Spielmodi

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(6)
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