Seite 2: Interview mit Minecraft-Erfinder Markus Persson - »Auf der Minecraft-Welle zum zweiten Spiel«

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GameStar Bei Minecraft hast du dich für ein ziemlich einzigartiges Business-Modell entschieden. Du nimmst jetzt in der Beta-Phase 15 Euro und gibst dann das fertige Spiel ohne weitere Kosten heraus. Denkst du im Nachhinein, dass du vielleicht mehr hättest verlangen oder beim Release vielleicht noch einmal eine Gebühr nehmen sollen?

Markus Persson Ich denke immer noch, dass es die richtige Entscheidung war. Es hat sehr dabei geholfen, dass die Community so schnell wachsen konnte. Dass die Spieler schon während der Entwicklungszeit bezahlen, ist ein sehr interessantes Modell für Entwickler, weil man sich schon frühzeitig und ohne Publisher finanzieren kann.

Markus Persson wird auf Schritt und Tritt von einem Dokumentarfilmer-Team begleitet. Markus Persson wird auf Schritt und Tritt von einem Dokumentarfilmer-Team begleitet.

GameStar Denkst du darüber nach, das Business-Modell nach der Veröffentlichung zu ändern?

Markus Persson Wir wägen schon unsere Möglichkeiten in dieser Hinsicht ab. Aber wir wollen die Spieler auch nicht in irgendein strenges Modell hineinzwingen. Wir müssten schon einen besonderen Service anbieten, für den wir dann etwas verlangen könnten -- zum Beispiel falls wir irgendwann einmal unsere eigenen Game Server hosten. Es ist aber noch nichts in Stein gemeißelt, derzeit konzentrieren wir uns wirklich auf den Release von Minecraft.

GameStar Und wann wird der sein? Also der Zeitpunkt, an dem du sagen kannst »Die Beta ist vorbei, jetzt haben wir Minecraft 1.0«?

Markus Persson Es gibt schon eine Art Roadmap, vermutlich wird die Veröffentlichung irgendwann Ende des Jahres sein, im November oder Dezember. Wir werden das Spiel dann kontinuierlich updaten und neue Inhalte als Erweiterungen hinzufügen. Derzeit konzentrieren wir uns zu 50% darauf, die Release-Version auf die Straße zu bringen und zu 50% darauf, neue coole Sachen einzubauen.

GameStar Und es übt ja auch niemand Druck auf euch aus, schließlich finanziert ihr euch komplett selbst.

Markus Persson Genau, aber der grobe Veröffentlichungstermin ist schon wichtig für uns, weil wir nicht einfach drauflos entwickeln wollen.

GameStar Worauf können sich Minecraft-Fans in Zukunft denn alles freuen? Landschafts-Erweiterungen? Spezielle Item-Sets?

Markus Persson Sowas in der Art, ich habe zum Beispiel viel über NPC-Dörfer nachgedacht. Das könnte zum Beispiel eine der Erweiterungen sein, genau wie zum Beispiel saisonale Updates zu Halloween oder Weihnachten. Aber das sind alles derzeit nur vage Pläne, wir wissen es noch nicht genau.

GameStar Und wie sieht’s mit anderen Plattformen aus?

Markus Persson Wir haben gerade jemanden eingestellt, der sich um die mobilen Plattformen wie iPhone und iPad kümmert. An seinem ersten Tag durfte er dann auch gleich schon hierher nach San Francisco zur GDC fliegen. (lacht)

GameStar Und was ist mit Minecraft auf Xbox oder Playstation 3? Little Big Planet hat ja gezeigt, dass auch dort Spiele mit User Generated Content sehr gut funktionieren können.

Markus Persson Aktuell haben wir nicht das nötige Know-how in der Firma, um das Thema ernsthaft angehen zu können. Wir müssten unser Team also erst einmal aufstocken, um uns damit auseinandersetzen zu können. Derzeit sind die Konsolen also noch nicht wirklich ein Thema für uns.

GameStar Wie groß soll das Team denn werden, verhängst du irgendwann einen Einstellungsstopp?

Markus Persson Ich will die Firma so klein wie möglich halten und Spiele entwickeln, die nicht 50 Gigabytes an Grafiken benötigen. Sie sollen Spaß machen, weil das Spiel selbst, also vor allem die Mechanik, überzeugt. Aber auch diese Einstellung kann sich mit der Zeit ändern, wir stehen mit unserer kleinen Firma ja erst am Anfang.
Im Moment kümmere ich mich vor allem um Minecraft und Jakob beschäftigt sich mit unserem anderen Projekt. Wenn beides abgeschlossen ist, könnten wir aber zum Beispiel unsere Kapazitäten bündeln und gemeinsam an einem dritten Spiel arbeiten, wir werden sehen.

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