Minecraft 1.0 im Test - Endlich, die (fast) finale Version

Minecraft ist fertig. Zumindest ist die Release-Version von Mojangs berühmtem Klötzchen-Baukasten erschienen. Warum die uns trotz aller Neuerungen latent enttäuscht, klärt unser Test.

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Totale Transparenz haben sich der Minecraft-Entwickler Markus »Notch« Persson und seine Crew auf die Fahnen geschrieben. Die Arbeit am Spiel wird mit ständig per Twitter kommentiert, das Team von Perssons Firma Mojang ist Dauergast auf der Frage-/Antwort-Website reddit.com, wo Minecraft mit über 117.000 Einträgen mit zu den größten Themenbereichen gehört.

Nur logisch, dass wir unsere Testversion quasi auch per Twitter bekommen. Am 13. November twittert Notch: »Falls irgendwelche Tester vor der Veröffentlichung am Freitag testen wollen, nehmt doch einfach den Release Candidate 2. Es gibt höchstens noch winzige Änderungen.« Dieser Einladung zum Test der 99,9%-Version von Minecraft sind wir gefolgt, um herauszufinden, ob aus dem faszinierenden Klötzchen-Baukasten mit der am 18. November 2011 erscheinenden Version 1.0 endlich ein »richtiges Spiel« geworden ist.

Keine Wertung!
Eigentlich wollten wir Minecraft zum Release – wie jedem anderen Titel auch – eine Wertung verpassen. Allerdings ist uns in der Version 1.0 noch zu wenig Spiel enthalten, um Minecraft vernünftig einordnen zu können. Mit einer finalen Wertung warten wir, bis der Abenteuer-Modus voll integriert wurde.

Minecraft - Screenshots ansehen

Erprobtes "neues" Spielprinzip

Für alle, die in den letzten zwei Jahren in einer Mine gelebt haben, hier noch mal kurz das Spielprinzip von Minecraft: Ohne Ausrüstung und Anleitung wacht man zu Beginn in einer lauschigen Landschaft mit Wald-, Schnee- und Wüstengebieten auf.

Weil es kein Tutorial gibt, prügelt man probeweise auf Bäume ein und merkt schnell: Alles in der blockigen Welt von Minecraft lässt sich zerlegen. Mit den so gewonnenen Rohstoffen setzt man neue Blöcke in die Landschaft und baut sich so einen Unterstand, ein kleines Haus, eine Burg usw. Außerdem lassen sich mit Werkbank und Ofen eine Fülle von Gegenständen (Rüstung, Äxte, Fenster etc.) herstellen. Blöd nur, dass man die Crafting-Rezepte dafür selber herausfinden (oder aus dem Internet besorgen) muss. Denn wie gesagt: Eine Anleitung gibt es in Minecraft nicht. So findet man denn auch selber schmerzhaft heraus, dass nach Sonnenuntergang Zombies, Skelette, Spinnen und andere Monster durch die idyllischen Levels marodieren.

Neuerdings tun sich in der zufallsgenerierten Welt gewaltige Schluchten auf. Neuerdings tun sich in der zufallsgenerierten Welt gewaltige Schluchten auf.

Wohl dem, der sich bis dahin schon eine Schutzhütte errichtet hat. Wem der so genannte »Survival Mode« zu stressig ist, der vergnügt sich im »Creative Mode« als Baumeister ohne Monster und mit unendlich vielen Rohstoffen. Dann fühlt sich Minecraft tatsächlich an wie der oft zitierte Lego-Baukasten. Überhaupt Gefühl: Mit seiner blockigen, stilsicheren Optik und der fantastischen, aber sparsam eingesetzten Musik des deutschen Musikers Daniel Rosenfeld (besser bekannt als C418) erzeugt Minecraft eine ganz eigene Atmosphäre. Oder um es mit Indie-Legende Jason Rohrer (Passage, Inside a Star-filled Sky) zu sagen: »Minecraft zu spielen ist eine spirituelle Erfahrung.«

Zahle gleich, spiele für immer

Ähnlich innovativ wie das Spiel selbst ist auch das Vertriebsmodell von Minecraft: Schon kurz nach Beginn der Entwicklung im Mai 2009 konnte man das Spiel auf der Minecraft-Website kaufen. In der Alpha-Phase war mit rund zehn Euro dabei, später in der Beta mit 15 Euro.

Test-Video zur Version 1.0 von Minecraft Video starten 6:01 Test-Video zur Version 1.0 von Minecraft

Der Clou: Einmal gekauft sind alle künftigen Updates gratis. Wer also schon früh die Entwicklung mit seinem Kauf unterstützt hat, spart gegenüber dem finalen Preis von ca. 20 Euro satte 50 Prozent. Dieses faire Vertriebsmodell bescherte dem schwedischen Entwickler Markus »Notch« Persson mittlerweile über 4 Millionen Käufer und damit genug Geld, seine Firma Mojang zu gründen. Dort arbeitet man mittlerweile nicht nur an Minecraft, sondern auch am Sammelkarten-Rollenspiel Scrollsund anderen Projekten. Die Hausmesse Minecon in Las Vegas am 18. November ist zugleich der Startschuss für die erste Release-Version von Minecraft. »Erste« deshalb, weil Persson bereits in seinem Blog ankündigt, auch weiterhin an Minecraft zu arbeiten. Das ist auch nötig …

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