Vielleicht das beste Myst hat aber ein paar kleine Schwächen

Myst 4 Revelation der Vierte Teil der Reihe der sich wieder den Familienproblemen von Atrus annimmt.

Story

Seit Myst 3 ist wieder einige Zeit ins Land gezogen. Tohmana von dem man in Teil 3 ja nur den Garten und Atrus Arbeitszimmer zu sehen bekam hat sich zu einem prächtigen Ort entwickelt. Atrus lebt hier mit Kathrine und seiner Tochter Yeesha ein beschauliches Leben. Aber Atrus beschäftigen mal wieder Dinge aus der Vergangenheit. Genauer gesagt seine Söhne Achanar und Sirrus die ja nun schon seit einiger Zeit in Gefängniswelten festsitzen. Er hat nun versucht herauszufinden ob sie sich gebessert haben und denkt sogar drüber nach sie zu freizulassen. Dazu muss er aber noch einige Dinge vorbereiten. Nachdem man ihn nun also erst mal geholfen hat eine Art Überwachungskamera in den beiden Welten zu justieren macht er sich erst mal auf eine kleine reise um ein paar Dinge zu erledigen und der Spieler erkundet erst mal Tohmana.
Aus heiterem Himmel explodiert auf einmal eine Brücke unter unseren Füssen und als man erwacht ist Yeesha verschwunden. Da man mal wieder weit und breit der einzig verfügbare ist macht man sich auf Yeesha zu finden und zu retten.

Allgemein

Wie schon Myst 3 setzt auch Teil 4 wieder auf eine 360 Grad Rundumsicht. Dabei ist es natürlich nicht geblieben. Ist man in den Vorgängern größtenteils durch Bilder gelaufen in denen man mal hin und wieder einen Hebel umlegen könnte kann man nun tatsächlich viele Gegenstände berühren. Nun ja zu mindestens kann man sie anstupsen. Ein Beispiel die Küche in Tohmana. Dort hängen ein paar Töpfe und Pfannen diese kann man anstupsen und sie bewegen sich dann hin und her. Das anstupsen erzeugt natürlich auch immer ein entsprechendes Geräusch. Klopft man auf einen Holztisch bekommt man ein Geräusch was dazu passt ebenso wenn man auf Glas klopft und so weiter. Kurzum das gesamte mittendrin Gefühl wurde auf ein Level gebracht wo man fast sagen kann das es nur noch besser geht wenn man tatsächlich da wäre und Dinge wirklich berühren würde mit eigenen Händen statt über einen Mauszeiger. Ein weiteres Beispiel wären die Tagebücher die man lesen kann im Laufe des Abenteuers welche man nun tatsächlich umblättert statt nur am Rand zu klicken um die Seiten umzublättern. Meiner persönlichen Meinung nach ist es unter anderem deshalb und auch wegen den Grafischen Neuerungen durchaus das Atmosphärischste Myst.

Und auch wenn man wieder Myst typsich hauptsächlich alleine unterwegs ist laufen einem doch in der letzten Welt erstaunlich viele Menschen über den weg die einem mal mehr mal weniger helfen oder im Falle der beiden Söhne natürlich auch vor Entscheidungen stellen.

Ein weiterer wichtiger Gegenstand wäre Yeeshas Halskette. Diese bekommt man nachdem Yeesha verschwunden ist und sie ist nicht nur ein Gegenstand den man mit sich rumträgt. Mit ihrer Hilfe kann man Erinnerungen sehen. Das bedeutet natürlich das man durch sie Hinweise erhalten kann aber sie gibt auch einblicke in Geschehnisse die Personen betreffend die in dieser Geschichte mitwirken. Und auch das ist noch nicht alles. Mit ihr kann man sich auch die Tagebücher vorlesen lassen. Und das sollte man auch machen denn so bekommt man neben dem bloßen text auch gleich die Emotionen des Verfassers mitgeliefert die er beim Schreiben verspührte.

Weitere Neuerungen wäre die Kamera mit der man Screenshots von Sachen machen kann die einem wichtig erscheinen und das Journal wo man praktisch seine Reise in eigenen Worten und in Kombination mit der Kamera in Bildern festhalten oder Notizen zu Screenshots machen kann.

Rätsel

Hier muss ich sagen bin ich etwas gespalten. Zum einen finde ich es toll das man die Philosophie nämlich sich so zu verhalten als wäre man da ausleben kann zum anderen sollte man in einem Adventure natürlich nach Möglichkeit nachvollziehbare Lösungswege vorfinden. Nun die Rätsel in Myst 4 sind überwiegend logisch wie man es gewöhnt ist nur mit Hinweisen ist es hier manchmal so eine Sache. So gab es ein paar wenige Rätsel wo man den Hinweiß erst nachdem man das Rätsel gelöst hat bekommen hat. Oder genauer man musste das Rätsel lösen um an den Hinweiß zu gelangen. Es lief also mehr auf probieren hinaus. Was unter oben genannter Philosophie aber nicht schlecht sein muss. Denn irgendwie gehört das probieren und verstehen ja auch dazu.

Ein oder 2 Rätsel haben einem aber auch mehr Steine in den Weg geworfen. Für eines gab es 2 Lösungen von denen aber nur eine richtig war man musste also wieder probieren ein anderes war mir unmöglich zu lösen. Beim Rätsel das ich nicht lösen konnte hing es damit zusammen das das Spiel den Schlüssel dazu jedes Mal neu generiert. Es heißt also nicht das es jedes Mal unlösbar ist sondern nur das beim letzten durchspielen von mir ein Code generiert wurde der es unmöglich machte das Rätsel zu lösen.

Alles in allem sind die Rätsel aber doch recht gut lösbar trotz der angesprochenen kleinen Mankos.

Um es vorwegzunehmen da es ja später im Wertungskasten auftaucht auch wenn einige Rätsel recht knackig sind würde ich den Schwierigkeitsgrad als genau richtig einstufen. Das liegt Hauptsächlich daran das das Spiel über eine 3 Stufige Hilfe verfügt die einem weiterhilft wenn man mal nicht weiter weiß. Das reicht dann in der ersten Stufe von einem kleinen Hinweis bis hin zur 3. Stufe die dann die komplette Lösung für das Rätsel liefert.

Enden
Wie schon die Vorgänger hat auch Myst 4 wieder mehrere Enden wovon eins gut ist alle anderen schlecht. Und wieder entscheidet sich das erst kurz vor Schluss so das man sich bis dahin darüber keine Gedanken machen muss.

Grafik

Wieder mal einfach wunderschön zu nennen. Wie man es gewohnt ist wieder sehr detailiert. Aber das ist diesmal nicht alles. Ein weiter grund neben dem oben angesprochen dafür das Myst 4 für mich Atmosphärisch das beste Myst ist ist das die Welten lebendiger sind als je zuvor. Da prasselt ein Feuer im Kamin, Rauch steigt aus dem Schornstein, Bäume wiegen sich im Wind, kleine Vogelschwärme fliegen umher und hin und wieder landet sogar einer auch einem Geländer und so weiter. Das alles erzeugt ein richtig gutes mittendrin Gefühl.

Sound

Selbes gilt für den Sound. Das fängt bei den eigenen Schrittgeräuschen an die man erzeugt wenn man sich etwa umdreht und hört bei der wieder mal recht guten Musik auf.

Wie Schon Myst 3 ist auch Myst 4 Multilingual. Neben Deutsch und Englisch findet man bei der Installation diesmal zum Beispiel auch Spanisch oder Holländisch vor. Manko hier in der Basisversion hat nur die Holländische Installation Untertitel. Allerdings wurde dies mit dem Patch 1.03 ausgebügelt der auch für alle anderen Versionen Untertitel aktiviert.
Die Sprachausgabe ist wieder mal gewohnt gut sowohl in Englisch als auch in Deutsch allerdings habe ich hier auch einen kleinen Kritikpunkt. Dazu erstmal ich habe es in Englisch gespielt und es gab einige Stellen wo es schwer war etwas zu verstehen weil Umgebungsgeräusche zu laut waren während gesprochen wurden. Eine Option die Umgebungsgeräusch und Sprachlautstärke einzeln regelbar macht wäre also ganz gut gewesen.

Steuerung

Auch wenn es sich im Grunde wie jedes andere Myst steuert muss ich doch auch hierzu diesmal etwas sagen. Das ist dem zu schulden das man diesmal mit sehr viel mehr interagieren kann als sonst. Das funktioniert im Grunde sehr gut es gibt aber auch eine Stellen wo es nicht ganz so gut funktioniert wie es eventuell sollte. Das sind hauptsächlich Stellen wo man kleine Sachen wie den Griff einer kleinen Kurbel greifen muss unter Zeitdruck. Da kann es schon vorkommen das man öfter mal danebengreift da man ja einen genauen Punkt greifen muss um die Kurbel zu bedienen.

Bugs

Ein Thema das bei jedem unterschiedlich ist. Ich hatte keine technischen Schwierigkeiten mit dem Spiel wie Abstürze oder so aber Fakt ist es gibt sie wohl bei einigen und natürlich auch Patches die sie beheben.

Fazit

Sehr Guter 4 Teil der Reihe mit kniffligen Rätseln die aber noch etwas Feinschliff hier und da vertragen könnten.