Sooo viel Potenzial

Ich selbst habe mich sehr auf The Run gefreut. Auf die Handlung die vielen Skriptereignissen und all die Action. Nun ist es da, ich habs gekauft und das ist...

von Vercetti III am: 05.12.2011

Ich selbst habe mich sehr auf The Run gefreut. Auf die Handlung die vielen Skriptereignissen und all die Action. Nun ist es da, ich habs gekauft und das ist mein Test:

The Run setzt sich aus drei Stücken zusammen: Den Challenges, dem Story-Modus und dem Multiplayer. Da haben wir schon den ersten Kritikpunkt: Es gibt kein Quickrace! Ein Rennspiel ohne Quickrace (auch bekannt als 'Schnelles Rennen'), das ist selten. Mich persönlich stört das ein wenig. Bevor ich jetzt noch zu den einzelnen Spielmodi was schreib, hier noch Infos zu dem, was in allen Modi gleich ist:

Graphik

Ich hab nicht grad die beste Grafikkarte und war gezwungen The Run auf niedrigsten Grafikeinstellungen zu spielen. Das kann allerdings auch an der schlechten Portierung auf den PC liegen, denn Crysis 2 schafft mein PC mit wenigen rucklern auf höchsten Einstellungen. Auf jeden Fall sieht The Run gar nicht mal so schlecht aus. Ok, es geht besser, aber ich war ganz zufrieden. Vor allem mit den Lichteffekten. Ansonsten sah man immer wieder einige etwas schlampig designte Stellen auf den Strecken. Da diese herrlich designt waren und einem eine wunderschöne Landschaft präsentierten, ist das jedoch nicht ganz so schlimm.

Sound

Ganz kurz: Der Sound ist gut. Gerade die Musik (u.a. von Brian Tyler) hat mir immer wieder gut gefallen. Weniger gut gefielen mir die Synchronsprecher. Diese sind zwar an sich ganz Ok, jedoch haben sie fürchterliche unpassende Stimmen. Da hört man nicht gerne zu.

(Fahr)physik

Die Physik bei Objekten in der Landschaft - wie Schilder - ist in Ordnung. Nicht unbedingt glaubwürdig, aber in Ordnung. Viel schlimmer ist die Physik bei den Autos und ihrem nicht nachvollziehbaren Kollisionsverhalten. Es kam mir so vor, als hätte ich eine Mischung aus einem Auto und einem Gummiball vor mir.

Die Fahrphysik ist sehr Arcade-lastig. Gefiel mir jedoch besser als die aus Hot Pursuit. Nur das Driften ist etwas merkwürdig geraten. Nach etwas Eingewöhnungszeit kommt man mit dem Fahrverhalten aber ganz gut zurecht.

Story-Modus

Die Handlung ist schnell erzählt: Man spielt Jack Rourke, der Schulden bei ein paar finsteren Typen hat und diese nicht zurück bezahlen kann. Die Gangster stzen ein Kopfgeld auf Jack aus. Jetzt muss er irgendwo schnell viel Geld herbekommen. Eine alte Freundin, namens Sam, erzählt Jack von einem illegalen Rennen von San Francisco nach New York. Da überlegt man nicht lang. Schnell einen von 5 Wagen ausgesucht und los gehts!

Der Story-Modus besteht also aus einer sehr geradlienigen Kampagne von etwa 6-8 Stunden, in der wir ein Rennen nach dem anderen machen - in der vorgeschriebenen Reihenfolge. Es gibt 10 Etappen, die sich aus je ~5 Rennen zusammen setzen. Da wir durch die ganzen USA fahren bekommen wir auch recht abwechslungsreiche Strecken präsentiert. Von Schneelandschaften über Großstädte bishin zu Wüstenstrecken ist alles vertreten. Jede einzelne Strecke ist sehr gut designt und immer schön anzusehen.

Bei manchen Strecken gibt es zudem eine Tankstelle. Dort können wir unseren Wagen wechseln und/oder tunen. Jeder Wagen hat 2-3 Bodykits. Dann können wir noch die Farbe auswählen. Das war es schon. Mehr braucht es auch nicht, denn genug verschiedene Wagenmodelle kommen da schon zusammen.

Es gibt im Story-Modus 4 Spieltypen:
Überhole X Gegner: Wir starten am Anfang der Strecke. Unsere Gegner sind teilweise direkt vor uns, haben zum Teil allerdings auch einen gewaltigen Vorsprung. Wir sollen alle überholen! Hier kommt endlich mal die Gummiband-KI sinnvoll zum Einsatz. Ohne die wäre es nicht möglich die Gegner mit solchem Vorsprung einzuholen. Leider ist sie dafür in anderen Rennen umso nerviger...

Besiege 3 Gegner: Bei diesem Spieltyp hat man erst einen Gegner vor sich. Und einen Timer. Ist die Zeit abgelaufen muss man vor dem Gegner sein. Dann kommt noch ein Gegner und noch eiener. (Hier nervt die Gummiband-KI)

Bossrennen: Ein einfaches Rennen gegen 1-3 Bosse, die wir überholen sollen. (Hier nervt die Gummiband-KI)

Zeitfahren: Unter Zeitdruck durch Checkpoints fahren.

Ab und zu fügt sich noch die Polizei ins Rennen ein, versucht einen oder einen anderen Racer anzuhalten und errichtet gescriptete Straßensperren. So sorgt die Polizei immer wieder für ein bisschen Action und Abwechslung. Das ist auch bitter nötig, da durch die wenigen Spieltypen immer wieder Langeweile aufkommt. Die abwechslungsreichen Landschaften trösten da wenig, da wir nicht immer wieder mal auf eine Schneestrecke kommen, sondern einmal 5 Rennen dort machen und dann nie wieder.

Zudem gibt es auch selten Missionen die mit grandioser Inszenierung begeistern. So liefern wir uns z.B. eine Verfolgungsjagd mit den Cops - zu FUß! - bei der wir unseren Held mit Quicktime-Events steuern oder weichen einer gescripteten Lawine aus. Diese Rennen sind es, die einem am Ende im Gedächdnis bleiben und in denen man jegliches Zeitgefühl verliert. Leider gibt es davon zu wenig.

Dennoch macht der Story-Modus insgesamt einen ganz guten Eindruck.

Wertung: 86%

Challenges

Es gibt hier mehrere Challenge-Serien (12 in der Limited Edition, 11 in der normalen) Jede Serie besteht aus ~5 Rennen. 10 Challenges werden nach einander im Storymodus freigeschaltet. Man braucht etwa 8 Stunden zum durchspielen.

In erster Linie bestehen solche Challenge-Serien aus Sprint-und Zeitrennen. Das ist so langweilig, wie es sich anhört. Und die Gummiband-KI macht es nochmal ein ganzes Stück schlimmer. Auch hier freut man sich über das seltene Auftreten der Polizei. Nur selten finden wir hier einige gelungene Ideen: Wenn man z.B. ein ganzes Rennen im Gegenverkehr fährt oder man sich bei einem Rennen wieder wie in den Underground-Teilen fühlt.

Je nach Zeit bekommt man am Ende des Rennens eine Medaille (Bronze - Silber - Gold - Platin)

Die Strecken sind allesamt aus dem Story-Modus übernommen und mit kleinen Änderungen (meist betrifft dies nur den Verlauf der Strekce) versehen. Immernoch ist das Streckendesign ausgezeichnet.

Wertung: 64%

Multiplayer

Der Multiplayer besteht ausschließlich aus Sprintrennen. Bei den Spieltypen dürfen wir nur wählen mit was für Wagen (Muscle-Cars, Exoten usw.) wir fahren wollen. Trotzdem kann der MP recht spaßig sein und vor allem mtivieren. Bei jedem 'Spieltyp' gibt es je 20 Einzelziele (z.B. Springe über 20 Rampen). Gut, das klingt nach Achievements, jedoch können wir mit erfüllen dieser Einzelziele auch neue Wagen freischalten. Das funktioniert natürlich auch durch aufleveln. Für beinahe alles gibt es Erfahrungspunkte (=XP), selbst wenn wir es nur in Ziel schaffen gibt das bereits 50 XP! Außerdem können wir auch Profilhintergründe und -Symbole freischalten.

Aber nun zu dem was wirklich zählt: Das Gameplay!
Im MP von The Run fährt man Tuniere mit 3-4 Rennen. Zu Beginn stimmen alle Spieler ab. Dabei bekommen sie 2 Tuniere zur Auswahl. Danach wird durch Zufall eine Belohnung endschieden. Meist sind dies nur XP für die ersten drei Plätze, ab und zu aber auch ein neues Auto für jeden, der unter die ersten drei kommt. Nun sucht man sich unter Zeitdruck (30 sek.) einen Wagen aus, tunt ihn nach belieben und los gehts! Das ganze Tunier über kann man den gewählten Wagen nicht mehr wechseln. Die Rennen gegen echte Spieler machen auf jeden Fall auch mehr spaß, als gegen die KI.
Jedoch gibts noch einige Balancing-Probleme. So lädt sich das Nitro im Multiplayer so schnell auf, das man es beinahe unbegrenzt einsetzen könnte. Zudem geht das Respawnen deutlich zu schnell. Nach einem Unfall der gerade nochmal gut gegangen ist, wünscht man sich häufig doch zerstört worden zu sein.

Insgesamt ist der MP recht spaßig und ideal für zwischendurch, solange man einigermaßen gut fahren kann.

Wertung: 77%

Fazit

Der Story-Modus macht zwar sehr viel spaß, ist aber auch schnell vorbei. Die Challenge-Serien haben mit Abwechslungsarmut zu kämpfen und im Multiplayer gibt es Balancing-Probleme. Dann gibts noch die nervige Gummiband-KI, das driften gestaltet sich unnötig schwer und nur wenige Rennen wissen sich zu inszenieren. Dafür sind die paar Rennen auch wirklich gut und so ziemlich das Beste was ich im Action-Rennspielgenre bisher gesehen hab. Das Streckendesign ist wunderschön. The Run hat seine guten Seiten und seine schlechten und außerdem eine Menge Potenzial. Wenn Black Box zumindest die wichtigsten Kritikpunkte (Gummiband-KI, zu wenig Spieltypen) an The Run ausbessern würde könnte ein großartiges Spiel daraus werden. Ich hoffe nur, sie machen das in 'The Run 2'.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Schön anzusehen
  • Sound: Sehr gute Musikuntermalung
  • Balance: Faire Zeiten bei Zeitrennen
  • Atmosphäre: Wunderschöne Landschaften
  • Bedienung: Ausgezeichnet mit dem Gamepad
  • Umfang: viel Freischaltbares
  • KI: -
  • Fahrverhalten: Klappt gut nach kurzer Eingewöhnungszeit
  • Tuning: unkompliziert
  • Streckendesign: das beste am Spiel
  • Grafik: schlechte texturen
  • Sound: schlechte Sprecher
  • Balance: Gummiband-KI
  • Atmosphäre: Zu wenig Abwechslung
  • Bedienung: nerviges Driften
  • Umfang: kurze Spieldauer
  • KI: Gummiband
  • Fahrverhalten: nerviges driften
  • Tuning: nur wenig Möglichkeiten (stören kaum)
  • Streckendesign: -

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(2)
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