Geld Geld Geld

Need for Speed World ist inzwischen seit etwa 1,5 Jahren für jedermann zugänglich. In dieser Zeit hat EA sein wahres Gesicht gezeigt. Auf das Spiel selbst gehe...

von Takamisakari am: 19.01.2012

Need for Speed World ist inzwischen seit etwa 1,5 Jahren für jedermann zugänglich. In dieser Zeit hat EA sein wahres Gesicht gezeigt. Auf das Spiel selbst gehe ich nicht näher ein, denn außer sehr wenigen Glanzpunkten könnte man ein Buch darüber verfassen, warum es so schlecht ist (Entwickler ist das Team von EA BlackBox). Gekrönt wird das ganze aber durch die Abzocke mit dem SpeedBoost (InGame-Echtgeld-Währung).

Als das Spiel released wurde, musste man das Starterpaket für 20 € erwerben, um über Level 10 hinauszukommen. Damit erhielt man u. a. auch den Gegenwert von 8.000 SpeedBoost. Damals konnte man damit Fahrzeuge mieten, bis zu 2 weitere Garagenslots erwerben oder diverse Items erhalten. Zirka 2 Monate später wurde das Limit von Level 10 aufgehoben und somit das Free2Play bis Level 50 (Maximum) möglich. Das Starterpaket war somit nicht mehr notwendig. Als Entschädigung erhielten alle Starterpaket-Besitzer 3 T3-Fahrzeuge für eine 3-tägige Miete (auch wenn man die Fahrzeuge bereits im Besitz hatte). Ein schwacher Trost dafür, dass man quasi gezwungen war, das Starterpaket zu erwerben.

Im Laufe der Zeit gab es neue Fahrzeuge, die dann nur mit SpeedBoost zu erwerben waren. Ein Teil davon war erst einige Zeit später für InGame-Cash zu haben. Die SpeedBoost-Preise waren jedoch eine Frechheit. Für einen T3-Wagen muss man umgerechnet 10 bis 15 Euro ausgeben. Dieses Preis-Niveau kennt man auch aus Level R. Kauft man also 3 dieser Fahrzeuge, die ja ansich nur gemietete* virtuelle Objekte sind, hätte man sich auch eine andere Vollversion holen können. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist also alles andere als normal.
* nur solange verfügbar, wie die Server laufen

Irgendwann fing EA dann an und hat heimlich an der Leistung der Fahrzeuge gedreht, damit sich neue Fahrzeuge in ihrer Klasse etablieren konnten und diese nicht irgendwann überirdische Leistungswerte haben. Wer SpeedBoost für ein Fahrzeug ausgegeben hat, nur weil es das beste in der Klasse ist, dem wurde damit doppelt vor den Kopf gestoßen.

Ein neues Feature, das sogenannte 'Treasure Hunt' erhielt Einzug. Die Aufgabe ist es, in einem Stadtteil die 15 versteckten Diamanten einzusammeln. Als dieser Modus dann später modifiziert wurde, konnte man von Tag zu Tag bessere Teile gewinnen, vorausgesetzt man hat keinen Tag ausgelassen. War das dann doch mal passiert, konnte man nur mit SpeedBoost die Serie fortsetzen. So hat EA eine künstliche Einnahmequelle geschaffen und die Spieler quasi unter den Zwang gestellt, täglich online zu kommen. Der Modus selbst ist jedoch recht schnell langweilig.

Seit Ende 2011 kam dann die Flut an Fahrzeugen. Nebenbei sei erwähnt, dass EA allerhand Features versprochen hatte, die bis dato nicht enthalten waren. Es ist denen wichtiger, Fahrzeuge zu releasen, um am Verkauf von SpeedBoost zu verdienen. Die Krönung des Ganzen war dann der Koenigsegg CCX, der umgerechnet (mittleres SpeedBoost-Paket) 50 € kostete (nein, das war kein Schreibfehler). Leistungstechnisch ist er aber nur dann überlegen, wenn man ihn gut getuned hat. Es waren eher der Style und die besondere Endrohr-Konstruktion, die den Preis angeblich rechtfertigen.

Nun denkt man ja, dass das nicht zu toppen sei, aber EA hat es trotzdem fertiggebracht, und zwar um Längen. In vier Ländern gibt es derzeit ein SpeedBoost-Angebot, das umgerechnet einem Rabatt von über 90 % gleich kommt (auch das ist kein Schreibfehler). Während der Deutsche 100 € ausgibt, gibt der Engländer für die selbe Menge an SpeedBoost nur 8 € (7 Pfund) aus. Dieses Angebote haben sehr viele Spieler in Anspruch genommen (aber nicht nur jene, die aus einem der vier Länder kommen). Die Folge ist, dass diese Spieler ihren Account mächtig erweitert haben. Den Koenigsegg CCX bekommt man dadurch zum normalen Preis eines T1-Fahrzeugs. Wer zuvor Unsummen ausgegeben hatte, dem wurde der Account dadurch quasi entwertet. Aber nicht nur das. Hat man mit den mühsam aufgemotzten Fahrzeugen zuvor regelmäßig Siege eingefahren, da man mit dem Fahrzeug im Vorteil war, so ist eben jener Vorteil nun erloschen. Diese Aktion ist für die meisten Spieler, die Geld investiert haben, ein kräftiger Schlag ins Gesicht.

Man darf gespannt sein, welchen Skandal sich EA als nächstes leistet.

Von mir gibt es eine eher obligatorische Wertung von 13 Punkten, die das Unglück, das man mit dem Spiel hat, beschreibt. Aber sie spiegelt auch in etwa den Gesamteindruck wieder, denn die Glanzpunkte kann man sich wirklich an den Fingern abzählen.


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(4)
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