Hall of Fame: Outcast - Ausgestoßen aber unvergessen

Appeals Action-Adventure aus dem Jahr 1999 ist bis heute unerreicht darin, den Spieler in eine Welt zu ziehen, in der man sich verlieren kann. Wortwörtlich.

Outcast - Hall of Fame-Video zum Open-World-Klassiker von 1999 Video starten 9:29 Outcast - Hall of Fame-Video zum Open-World-Klassiker von 1999

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Ich erinnere mich noch gut daran, wie traurig ich anno 1999 war, als ich etwas Liebgewonnenes zurücklassen musste. Als ich Outcast durchgespielt und das talanische Volk befreit hatte und es hieß, nun Abschied zu nehmen. Abschied von all den Charakteren, die ich kennengelernt habe. Von den Abenteuern, die ich mit ihnen erlebt habe. Und von dieser faszinierenden Welt, die mich so in ihren Besitz genommen hat, wie es kaum ein anderes Spiel bis dahin vermochte.

Dass ich diese Wehmut auch heute noch verspüre, wenn ich mich mal wieder an Outcast setze, zeigt, dass das belgische Studio Appeal etwas richtig gemacht hat. Nämlich ein Spiel zu entwickeln, das mehr ist als die Summe seiner Bits und Bytes. Ein Spiel mit Seele.

Schwieriger Einstieg

Dabei gibt sich Outcast zu Beginn alle Mühe, mich abzuschrecken. Denn als ich in der Haut des ehemaligen Elitesoldaten Cutter Slade auf einem fremden Planeten namens Adelpha aufwache und von den dort lebenden Talanern als Prophet angesehen werde, der sie von einer tyrannischen Herrschaft befreien soll, erschlägt mich das Spiel regelrecht.

Schon in den ersten Dialogen wirft man mir nämlich jede Menge Begriffe an den Kopf, die alle irgendwie mit der talanischen Welt, Kultur, Religion und Politik zu tun haben. Keiner davon sagt mir etwas. Schnell bin ich froh darüber, dass es im Handbuch einen Abschnitt gibt, der die wichtigsten Wörter ins Deutsche übersetzt. Und schon hocke ich vor dem Monitor, wälze Vokabeln - und bin erstaunt darüber, was das Spiel gerade mit mir macht.

Denn ebenso wie die Hauptfigur fühle ich mich auf Adelpha anfangs fremd und muss mich erst mal damit arrangieren. Doch nach und nach lerne ich die Welt kennen und verstehen, mich in ihr zurecht zu finden und kann so schließlich die Retterrolle einnehmen, die mir dieses komische Völkchen zugetragen hat.

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Vom Egoisten zum Messias

Dabei ist es eigentlich die Erde, die Cutter zu retten versucht, denn die sieht sich mit ihrem baldigen Ende konfrontiert. Anno 2007 ist es Wissenschaftlern nämlich gelungen, eine Sonde durch ein schwarzes Loch zu einem noch unerforschten Planeten zu schicken.

Selten, aber eindrucksvoll: die Bossgegner von Outcast. Selten, aber eindrucksvoll: die Bossgegner von Outcast.

Dort angekommen, wird das Gerät aber prompt durch ein außerirdisches Wesen zerstört, was eine dimensionsübergreifende Kettenreaktion auslöst, welche die Erde zu verschlingen droht.

Cutter soll mit drei Physikern nach Adelpha reisen und das Leck stopfen. Auf dem Planeten angekommen, verschwinden aber nicht nur die Kollegen, sondern auch Slades komplette Ausrüstung. Zu allem Überfluss halten die Anhänger des Tyrannen Fae Rhan die Teile der zerstörten Sonde für magische Relikte und beschützen sie entsprechend. Slade bleibt also nichts anderes übrig, den Talanern zu helfen und das Regime zu stürzen. Denn nur so kann er auch seine Welt retten.

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