RoM: Ein WoW-Klon?

Vor ca. 6 Monaten wurde ich mit dem Release von Chapter II - The Elven Prophecy auf Runes of Magic aufmerksam und wollte mir mal einen Eindruck machen machen....

von - Gast - am: 08.01.2010

Vor ca. 6 Monaten wurde ich mit dem Release von Chapter II - The Elven Prophecy auf Runes of Magic aufmerksam und wollte mir mal einen Eindruck machen machen. Man hört zurzeit ja viele Meinungen über das Spiel wie 'billiger WoW-Klon', anderen jedoch gefällt es sehr gut. Mich persönlich hat das Spiel ziemlich überrascht, der erste Eindruck war eher positiv.

Installation und Erste Schritte

Nachdem man sich entweder die Box für ca. 10-20 Euro gekauft hat oder sich durch den ca. 3 Stunden langen, kostenlosen Download gekämpft hat kann man endlich das Spiel installieren. Wenn man dann jedoch den Client startet kommt schon die nächste unschöne Überraschung: ca. 1 Stunde lang patcht sich der Client auf den aktuellsten Stand. Die Registrierung verläuft sehr einfach und ist schnell gemacht.
Zum Spiel selbst: Man erstellt sich selbst einen Charakter den man vom Aussehen her beliebig anpassen kann. Zudem kann man aus 8 Klassen (Druide, Bewahrer, Magier, Kundschafter, Ritter, Priester, Schurke und Krieger) unterteilt in 2 Rassen (Menschen und Elfen) wählen.
Es folgt eine kurze Einführung in der man die Grundlagen des Spiels lernt. Schon hier merkte ich dass dich das Spiel sehr an Blizzards World of Warcraft orientiert. Trotzdem, anfangs bekommt man erklärt wie man kämpft, Rohstoffe sammelt etc...
Schon im Anfangsgebiet warten auf einen sehr viele Quests und unterschiedliche Gegner die dem Spiel den (von WoW bekannten) Reiz verleihen. Durch das anfangs schnelle Aufsteigen von Levels hat man immer mehr Ausrüstungsgegenstände zur Verfügung und erhält immer neue Fertigkeiten. Rundum ein super erster Eindruck.

Quests, Story und Gegner

Die Story ist - wie bei den meisten MMORPG´s - nicht bestimmt und sehr offen. Das soll natürlich die Spieler auch im Endspiel möglichst lange ans Spiel fesseln. Einige wenige Quests (Epische Quests genannt) haben eine durchgehende Storyline. Diese sind oft auch nur in Gruppen zu erledigen, Teamplay wird schon in frühen RoM-Stadien groß geschrieben. Die restlichen Quests sind zu 90% einfache Bring-/Hol-/Kill- oder Sammelquests. Zudem gibt es sog. Tagesquests die man 10 Mal am Tag abschliessen kann. Anfangs ist dies natürlich kein Problem angesichts Langeweile, doch schon ab ca. Stufe 25 würde einem etwas mehr Abwechslung gut tun.
Zu den Gegnern ist nur zu sagen: Abhängig nach der Charakterwahl (dazu mehr im Abschnitt 'Balancing) fallen diese anfangs nach ca. 5 Schlägen oder 3 Zaubern tot um, also keine große Schwierigkeit. Doch das ändert sich schneller als man denkt, mit Stufe 30 spätestens merkt man dass das Spiel doch nicht so kostenlos ist wie es vorgibt zu sein...und das Wort Cash-Shop und Pimpen bekommt eine größere Bedeutung.

Die Klassen und das Balancing

RoM stützt sich auf ein duales Klassensystem, d.h. man sucht sich insgesamt 2 Klassen aus. Von der aktuellen Hauptklasse kann man alle Fähigkeiten nutzen, von der Sekundärklasse nur einige wenige. (BSP: Als Ritter/Priester kann man nur einige schwache Heilzauber benutzen, als Priester/Ritter jedoch alle Heilzauber).

Hier eine kurze Übersicht zu den in RoM verfügbaren Klassen:

- Ritter: Er ist die 'Tank' Klasse. Teilt relativ geringen Schaden aus, dafür kann er als einziger Plattenrüstung tragen (diese gibt ihm viel mehr Verteidigung). In Instanzen zieht er durch Aggro-Verherrlichende Schläge die Angriffe des Bossgegners auf sich.
Typ: absoluter Teamplayer

- Priester/Druide: Beides Heilerklassen, die in Instanzen den Tank heilen. Besitzen alle möglichen Arten von Heilzaubern, jedoch nur wenige Angriffszauber. Tragen Stoffrüstungen und Stabe, evtl. auch Schilde
Typ: eher Teamplayer

- Krieger/Bewahrer: Diese Klassen sind sich beide eigentlich relativ ähnlich. Sie tragen beide Kettenrüstungen und als einzigen 2-Hand Äxte. Teilen relativ viel Schaden aus, kommen jedoch an den des Magiers nicht heran. Leider werden sie als 'DD´s' (Damage Dealer= Schadensausteiler) nur relativ selten in Instanzen mitgenommen, man bevorzugt Magier wegen des höheren Schadens
Typ: eher Solo-Player

- Schurke: Trägt Lederrüstung und meist Einhandschwerter oder Dolche. Er kann 2 Waffen tragen, kommt aber immer noch nicht an den Schaden des Magiers ran. Kann sich unsichtbar machen und so Gegner unbemerkt von hinten angreifen. Kann auch Wurfwaffen werfen (Messer, Wurfsterne)
Typ: Solo- als auch Teamplayer

- Magier: Der absolute Schadensausteiler. Trägt Stoffrüstung und Stäbe wie die Priester. Verfügt über die mächtigsten Angriffszauber. Bekommt im Solospiel kaum Schaden da der Gegner gar nicht an ihn herankommt. Wird am liebsten in Instanzen mitgenommen.
Typ: beides

- Kundschafter: Benutzt Bogen und Lederrüstung. Kommt natürlich auch nicht an den Schaden des Magiers ran (xD). Nicht viel dazu zu sagen.
Typ: eher Solospieler

Das Balancing in RoM ist nicht so das wahre. Kaum einer kann im PvP Modus einen Magier besiegen (halt nur ein Magier selbst :D). Dieser fesselt einen für ca. 15-20 Sekunden mit einem Blitzschlag an die Stelle und kann in der Zeit munter seine mächtigsten Angriffszauber raushauen. Die anderen Klassen sind relativ gleichstark.

Mittel- und Endspiel

So langsam kommt man auch in dem Spiel weiter und steigt Stufe für Stufe auf, das Schwert vom Blute tausender Gegner befleckt. Irgenwann kommt man dann in eine Region genannt Ystra-Hochland, wo man so langsam merkt dass man doch nicht der übermächtige Held ist der die Gegner einfach niederstreckt. Und wie schon im vorherigen Absatz beschrieben entdeckt man den Ingame-Cash-Shop. Verschiedenste Ausrüstungsverbessererungen werden angeboten. Frogsters offizielles Statement ist dass der CS-Shop einem kleine Vorteile verschafft, die aber nicht unbedingt notwendig seien. So stimmt das aber nicht, da man 'ungepimpt' (also ohne Nutzung des CS-Shops) auf Level 40 von einem gleichstufigen, normalem Gegner sehr viel Schaden abbekommt, sogar mit der Plattenrüstung des Ritters. Und wenn jeder einzelne 'normalo' Gegner schon ein 1-Minuten-Kampf ist wie soll man dann mal eben schnell 20 Gegner töten für eine einzige Quest. Und um überhaupt eine Stufe aufzusteigen braucht man 20 Quests. Also entweder unendlich langweilige Zockerei, ODER, man lädt sich die sog. Diamanten (CS-Währung) auf und gibt dafür Echtgeld aus. Im Mittelspiel ist das Geldausgeben relativ wichtig, im Endspiel (Level 50+) sogar lebensnotwendig. Und in Instanzen mitgenommen zu werden muss man sowieso gepimpt sein. Einen guten Charakter zu haben der auch in Instanzen kann kostet ca. 50 Euro, ein Ultra-Highend Charakter bis zu 150 Euro. Also doch nicht ein F2Play Game?

Dungeons und Instanzen

In Runes of Magic gibt es so genannte instanzierte Dungeons, also bestimmte Gebiete die man in einer Gruppe betritt. Dort trifft man auf Elite Gegner und überstarke Boss-Gegner. Hier ist Teamplay gefragt.
Die meisten Instanzen sind eher karg und schmucklos, bis auf wenige Ausnahmen. Die Gegner jedoch haben es in sich...Wobei man wieder beim Pimpen wäre. So zum Beispiel die 'Verlassene Abtei', eine Instanz mit Empfohlenem Level 22. Diese Instanz ist jedoch selbst mit einer normalen Gruppe von Stufe 25ern kaum zu schaffen. Mit verbesserter Ausrüstung, mehr Lebenspunkten und mehr Angriffskraft ist das jedoch viel leichter.
Aber zurück zu den Inis selbst: In jedem Gebiet ist eine Instanz in die man vor allem durch besondere Quests geführt wird (diese bringen ganz besonders viel Erfahrung und man bekommt besondere Belohnungen). Viele Bossgegner in Instanzen lassen zudem sehr kostbare Rüstungen und Waffen fallen.
Dadurch dass man sich in Dungeons wegen der besonders starken Gegner äußerst bemühen muss, bieten diese eine (trotz des langweiligen Aussehens) gelungene Abwechslung zum RoM-Alltag.

Optik und Grafik

Wünderschöne, weite und endlose Landschaften, jede anders, von Wasserfällen bis Wüsten, Eisbergen bis Vulkanen, das erwartet den Spieler in Runes of Magic; verspricht Frogster. Und tatsächlich, anfangs bietet sich einem ein wunderschöner Anblick. Die Grafik ist sehr schön gemacht, selbst auf eher niedriger Stufe. Auf höchster Stufe kommt schon so mancher PC ins Stocken, jedoch kommt man in den Genuss einer unglaublich realistischen Landschaft.
Doch irgendwann merkt man: Habe ich diese Höhle nicht schon irgendwo gesehen?? Und tatsächlich, viele Orte in RoM haben das gleiche Gerüst und die selbe Form wie andere Gebiete. Allein die Farbe ist dabei anders. Dadurch wirken die Landschaften oft eher lieblos dahingeklatscht. Durch die raue Masse an Quests kommt man aber eher weniger zum Betrachten der Umgebung. 2 große Städte gibt es zurzeit in Taborea (Das ist die Spielwelt wo sich das Spiel abspielt). Diese sind wesentlich schöner inszeniert und viel schöner als das normale Spielgebiet. Optisches Fazit: Schöne Landschaften die sich jedoch immer wieder wiederholen.

Bugs, Updates und Serverstabilität

Frogster lobt sich selbst mit regelmäßig Updates und neuem Content. Dafür werden die Spielserver jede Woche einmal von 9 bis 13 Uhr runtergefahren. Abgesehen von der Länge des Server Downtimes (eigentlich 9 bis 17 Uhr) stimmt diese Aussage soweit. Spielfehler findet man immer wieder mal, man kann sich jedoch an den Support wenden (der nach 6 Wochen vielleicht irgenwann mal antwortet). Die Server laufen eigentlich relativ stabil, bis vor einiger Zeit hatte man einen regelmäßigen Fehler durch den man immer wieder aus dem Spiel gekickt wurde. Dieser wurde jetzt behoben. Die restlichen Bugs sind eher harmlos, es entstehen keine großen Spieleinschränkungen

Fazit

Mein RoM-Fazit: Ein schönes, interressantes Game für zwischendurch. Wer mal kostenlos in ein MMORPG reinschnuppern will ist mit RoM sehr gut bedient. Wie gesagt, bis Stufe 40 ist das Spiel ohne einen Cent auszugeben zu spielen und macht soweit auch super viel Spass. Danach jedoch muss man tief in den Geldbeutel greifen und auch der Spass im Endspiel lässt nach. Trotzdem wegen dem regelmäßigem neuen Kontent kann aus dem Spiel noch was werden.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Schön, gute Details
  • Sound: Schöne Musik
  • Balance: Viele Gleichstarke Klassen
  • Atmosphäre: Detailvolle Umgebung, relativ realistisch
  • Bedienung: Einfache Steuerung, Sicht in alle Richtungen
  • Umfang: Da ein MMORPG lange Spielspass
  • Quests: Viele Quests
  • Charaktersystem: Viele Charaktere und verschiedene Rassen
  • Kampfsystem: Schöne Kampfeffekte
  • Items: Viele Items
  • Grafik: Wiederholt sich immer wieder
  • Sound: Musik wird kaum gespielt
  • Balance: Magier viel zu stark
  • Atmosphäre: Wiederholt sich oft (siehe Grafik)
  • Bedienung: Manchmal unübersichtlich
  • Umfang: Im Endspiel langweilig
  • Quests: Immer die Gleichen Quests
  • Charaktersystem: Manche Charaktere ähneln sich
  • Kampfsystem: Ohne Pimpen Gegner zu schwer
  • Items: Oft kosten die Items Echtgeld

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Oft, regelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(3)
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