Star Wars: Battlefront - X-Wing VR Mission - Endlich wieder X-Wing!

Michael Graf hat auf der Gamescom Star Wars: Battlefront - X-Wing VR Mission ausprobiert. Das erfüllt ihm gleich zwei Kindheitsträume.

Battlefront: X-Wing VR Mission - E3-Teaser zum Dogfighting-Spiel für PlayStation VR Video starten 0:42 Battlefront: X-Wing VR Mission - E3-Teaser zum Dogfighting-Spiel für PlayStation VR

Okay, eigentlich ist X-Wing VR Mission für Star Wars: Battlefront nur eine Technologie-Demo für PlayStation VR. Aber eigentlich ist auch Star Wars nur ein Märchen, in dem zufällig die Schwerter leuchten. Auf der Gamescom habe ich X-Wing VR Mission angespielt - und ja, es ist simpel. Aber es ist auch super! Weil es zeigt, was mit Virtual Reality möglich wäre, wenn sich die zugehörigen Headsets nur gut genug verkaufen.

Der Release von X-Wing VR Mission ist am 13. Oktober 2016, es erscheint kostenlos für Besitzer von Star Wars: Battlefront und PlayStation VR und spielt, wie der Entwickler Criterion nun enthüllt hat, im Universum das kommenden Star-Wars-Ablegers »Rogue One«. Schon der Startbildschirm der Gamescom-Version jagt mir wohlige Fanschauer über den Rücken: Ich sehe, im weißen Nichts am »Boden« sitzend, wie ein riesiger AT-AT vorbeistampft. Wie Luke auf Hoth. Ich kann nichts tun, nur den Startknopf drücken, trotzdem habe ich Gänsehaut. Und erst dann geht's ja richtig los.

Star Wars: X-Wing von 1993 war Michaels Erstkontakt mit Star Wars und hat ihn bis heute nicht losgelassen. Star Wars: X-Wing von 1993 war Michaels Erstkontakt mit Star Wars und hat ihn bis heute nicht losgelassen.

Auf der Gamescom in Köln ist X-Wing VR Mission bereits komplett spielbar, als weiblicher oder männlicher X-Wing-Pilot (das Geschlecht ist wählbar) darf ich ins Cockpit steigen - aber Moment, das ist erst der zweite Schritt. Erstmal darf ich mir meinen X-Wing von außen angucken. Zwar nicht völlig frei, aber aus vorgegebenen Perspektiven. Und ich muss einfach grinsen. Die Texturen sind zwar nicht die allerschärfsten, X-Wing VR Mission ist kein Star Citizen; was da vor mir steht, sieht dennoch eindrucksvoll aus. Selbst das Cockpit hat Criterion detailliert modelliert.

Dort klettere ich dann rein (es gibt keine Animation, ich »beame« mich einfach in den Pilotensitz), wenn ich einen Schalter angucke und auf dem PlayStation-Gamepad »X« drücke, kann ich sogar die S-Flügel öffnen und schließen. Ja, es ist nur eine Spielerei. Aber es ist cool, der Sound stimmt, ich sitze einfach in einem X-Wing.

Der Autor
Michael Graf hat seinerzeit erst durch das Spiel X-Wing (1993) von Star Wars erfahren. Er kannte die Filme nämlich noch gar nicht, als sein Bruder das Spiel mit nach Hause brachte. Eigentlich wollte besagter Bruder Wing Commander 2 kaufen, doch das verschob und verschob sich. Also X-Wing als Lückenfüller. Seitdem ist Michael von den Star-Wars-Weltraumkämpfen gefangen, sein Favorit ist bis heute Tie Fighter von 1994, weil es nicht nur spielerisch besser war als X-Wing, sondern man darin auch endlich für die Bösen antreten konnte. Und das Imperium war schon immer cooler, keine Widerrede.

Ein Traum wird wahr

Dann starte ich die Mission, kurze Ladepause, los geht's! Vor mir glüht die weit, weit entfernte Galaxis, Piloten unterhalten sich per Funk, dann springt die restliche Rebellenflotte um mich herum aus dem Hyperraum. Okay, es sind nur Korvetten, Transporter und Y-Wings. Dennoch fliege ich mit großen Augen zwischen den Schiffen herum; wenn ich mich umblicke, piept hinter mir mein R2-Droide.

Mein Pilot hat sogar einen Körper, an dem ich runterschauen kann: Orange Uniform, weißes Oberkörperpolster, wie im Film. Etwas ungewohnt ist die Größe des Cockpits, es belegt die untere Hälfte meines Sichtfelds komplett. Und das, wo man in modernen Weltraumspielen doch fast das gesamte Interface ausschalten kann! Hier hilft es aber bei der Immersion, und spielbar ist X-Wing VR Mission so auf alle Fälle. Wenn ich mehr sehen will, muss ich den Kopf etwas nach hinten kippen, was nicht unbedingt bequem ist vielleicht justiert Criterion den Blickwinkel ja noch ein wenig.

Früher in Pixeloptik, heute in VR: Im Cockpit können wir sogar an uns herunterschauen und die ikonische Uniform der Rebellenflotte betrachten. Früher in Pixeloptik, heute in VR: Im Cockpit können wir sogar an uns herunterschauen und die ikonische Uniform der Rebellenflotte betrachten.

Es flogt der obligatorische Notruf, dann ein Hyperraumsprung: Mein Geschwader soll einer Korvette helfen, die von Tie-Jägern angegriffen wird. Das spielt sich eher wie eine Schießbude, ich nehme Gegner einfach ins Visier, dann hilft die Autoaim-Funktion dabei, sie zu treffen. Oder ich jage sie mit Torpedos in die Luft. X-Wing VR Mission hat kaum spielerischen Anspruch, aber darum geht's nicht! Es geht darum, zu zeigen, was machbar ist. Was Electronic Arts mit der Star Wars-Lizenz anfangen könnte, wenn sich die Virtual Reality durchsetzt (was Analysten ja bereits euphorisch voraussagen - vielleicht ein bisschen zu euphorisch).

Das Fluggefühl ist bereits gut, sehr actionbasiert, mehr als die Geschwindigkeit regeln und lenken kann ich nicht. X-Wing VR Mission läuft wie alle PSVR-Titel in 60 fps. Dass ich das Tempo nur sehr sanft regeln darf, hat Vorteile, weil es keine abrupten Manöver gibt, mein X-Wing bremst nicht plötzlich ab, sondern fliegt sanfte Kurven. Bei schnellen Wendemanövern, wenn die Asteroiden an der Cockpitscheibe vorbeirauschen, wird's mir dennoch leicht schwindelig - wer in dieser Hinsicht empfindlich ist, könnte mit X-Wing VR Mission Probleme haben. Andererseits arbeitet Criterion noch genau daran.

Tie Fighter ist immer noch Michaels Favorit, wenn es um packende Weltraumkämpfe geht. Tie Fighter ist immer noch Michaels Favorit, wenn es um packende Weltraumkämpfe geht.

Wenn ich genügend TIE Fighter abgeschossen habe, schiebt sich »über« mir plötzlich ein riesiger Sternenzerstörer ins Kampfgebiet, ein paar Takte des imperialen Marschs erklingen - und ich bin erkenne die Szenen wieder: Ein Sternenzerstörer, der eine Korvette verfolgt - das ist die erste Einstellung von Krieg der Sterne! Und ich bin mittendrin! Das macht mich so perplex, dass ich mal eben mein Pilotenkönnen vergesse und in das imperiale Dickschiff knalle. Macht nix, sagen die Entwickler, die Mission wäre eh gleich vorbei gewesen.

X-Wing VR Mission für Star Wars: Battlefront und PSVR ist kein großer Wurf, kein heiliger Gral der Weltraumspiele. Es ist ein Experiment, und zwar eines, das mir gleich zwei Kindheitsträume erfüllt: Erstens sitze ich endlich wahrhaft im Cockpit eines X-Wings (obwohl ein Tie-Jäger noch cooler wäre, aber man kann (noch) nicht alles haben). Zweitens wäre es tatsächlich möglich, dass dank Virtual Reality die Star-Wars-Weltraumspiele zurückkommen! Dass ich wie damals in X-Wing, Tie Fighter und X-Wing: Alliance endlich wieder ins Cockpit klettern, wendungsreiche Mission erleben, durch den Todessterngraben rauschen und Rebellenkreuzer sprengen kann.

Nur diesmal eben noch immersiver, noch eindrucksvoller, noch - echter. Man wird ja noch träumen dürfen.

Star Wars: Battlefront 2 (2005) - Screenshots ansehen

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