Die besten Tipps und Tricks zur Kampagne

In unserem Guide geben wir die besten Tipps und Tricks zur Kampagne des Echtzeit-Strategiespiels Starcraft 2: Legacy of the Void: So fallen selbst auf den...

von Nimlod am: 28.11.2015

Mit Starcraft 2: Legacy of the Void ist das letzte große Kapitel der Blizzard-Saga erschienen  und wir schmelzen unsere Pflugscharen ein, denn in der eindrucksvollen Kampagne brennt die Galaxie in einem Krieg um die bloße Existenz. Endlich dürfen wir uns mit den ehrwürdigen Protoss in die Schlacht stürzen, um dem Dunkel Amons Einhalt zu gebieten.

Wer nun neben der reinen Erzählung auch die Herausforderung sucht, ist bei Starcraft traditionell perfekt aufgehoben. Ein Sieg gegen einen übermächtigen Feind fühlt sich gleich viel besser an, wenn er uns alles abverlangt, wenn wir ihn in letzter Sekunde erringen und so gerade eben noch die Hoffnung eines ganzen Volkes bewahren. Auf dem Schwierigkeitsgrad »Normal« verliert sich dieses Gefühl jedoch schnell; selbst für so manchen Gelegenheitsspieler. Der schnelle Erfolg fühlt sich angesichts einer solchen Bedrohung einfach unbefriedigend an.

Als logische Schlussfolgerung drehen wir also den Schwierigkeitsgrad hoch. Doch hier wird es plötzlich richtig knifflig und mag den ein oder anderen Spieler, der nicht durch die harte Schule der Mehrspieler-Partien gegangen ist, schnell überfordern und frustrieren.

Am Ende des Tages braucht es Übung und einen Sinn für Strategie, um die Missionen auch auf »Schwer« oder gar »Brutal« zu meistern. Wer aber gewillt ist, diese Herausforderungen zu meistern, dem seien im Folgenden einige grundlegende Ratschläge mit an die Hand gegeben, die einen Einstieg bieten können, auch wenn man nicht auf bisweilen unnötige 100 APM (Actions Per Minute) kommt.

Arbeiter, Arbeiter, Arbeiter!

Häufig wird unterschätzt, wie wichtig die stete Produktion von – im Falle der Protoss – Sonden ist. Das intuitive Vorgehen, auf Gebäude und Einheiten zu sparen und dafür die Sondenproduktion längere Zeit  auszusetzen, ist ein Trugschluss.

Am Anfang jeder Mission bauen wir daher so lange Arbeiter, bis ca. 25 Sonden pro Basis an unseren Mineralblöcken und Vespingas-Geysiren arbeiten. Die genaue Anzahl verrät uns der Nexus mit einem kleinen Hinweis unterhalb des Produktionsbalkens selbst. Die daraus resultierende erhöhte Abbaugeschwindigkeit übersteigt jeden Nutzen, den eine voreilig aufgestellte Armee haben kann.

Das Rückgrat jeder Streitmacht ist die Wirtschaft. Darum sollten wir diese niemals vernachlässigen.

Die richtige Anzahl an Produktionsgebäuden

Eines der größten Probleme unerfahrener Spieler ist das Ressourcenmanagement. Besonders wenn sich die Konzentration auf den Kampf richtet, vergisst man schnell, dass man längst genügend Rohstoffe für eine ganze Armee angesammelt hat. Wenn man dann noch (bezogen auf Legacy of the Void) zu wenige Warptore in der Basis stehen hat, kommt man nicht mehr hinterher und wird von der KI überrannt.

Bei den Protoss setzen wir also in der Anfangszeit auf etwa vier Warptore. Darauf folgt dann der erste Technologiezweig, also beispielsweise Dunkler Schrein, Roboterfabrik oder Raumportal. Damit lassen sich eigentlich immer die ersten Angriffe abwehren. Dann sollte man allerdings nicht zu lange warten und lieber ein paar Einheiten weniger auf’s Feld rufen, um sich stattdessen noch einmal drei oder vier zusätzliche Warptore anzuschaffen. Mehr braucht es so gut wie nie, weil wir in der Kampagne selten mehr als zwei Abbaugebiete zur Verfügung haben.

Essentielle Einheitenkontrolle

Bei der Einheitenkontrolle gilt es vier Facetten ganz besonders zu beachten.

Erstens: Wir müssen die eigenen Einheiten grob kennen. Automatischer Flächenschaden oder aktivierbare Fähigkeit, robust oder anfällig? Kann die Einheit auch Gegner in der Luft bekämpfen oder ist sie vielleicht gegen einzelne Ziele besonders stark?

Man muss die genauen Werte nicht kennen und nicht einmal wissen gegen welchen Rüstungstyp die Einheiten ihre Stärken haben.  Zumindest nicht in der Kampagne, denn die KI greift fast immerzu in gut durchmischten Verbänden an. Das beste Mittel dagegen ist meistens seinerseits eine gute Mischung ins Feld zu führen.

Zweitens: Geduld beweisen. Wenn die Uhr tickt, meint man häufig, schnelle Erfolge feiern zu müssen. Das führt dazu, dass man sobald wie möglich mit einer ansehnlichen Truppe zum Angriff übergeht und gleich darauf die nächste Armee aufstellt. Allerdings sieht man sich so deutlich höheren Verlustquoten gegenüber. Wir warten lieber etwas länger als die Intuition eingibt, denn umso größer unser angreifender Trupp ist, umso schneller fallen die Gegner und umso weniger Zeit haben diese, unseren Einheiten Schaden zuzufügen. Das hört sich nach einer Binsenweisheit an, wird aber unter der Knute der begrenzten Zeit schnell vergessen.

Drittens: Einheiten zusammenbehalten. Durchbricht die eigene Armee erst einmal die erste gegnerische Barriere und strömt in die feindliche Basis, dann entfernen sich mitunter einzelne Truppenteile zu weit voneinander und schlagen alle ihre eigenen Schlachten. Ehe wir uns versehen, wird unser Heer aufgerieben. Darum müssen wir regelmäßig unsere Hunde zurückrufen und auf einem Haufen sammeln, um anschließend mit geballter Kraft vorzurücken.

Viertens: In Bewegung bleiben. Das überschneidet sich teilweise mit dem vorangegangenen Punkt, hat aber noch weitere Tipps im Repertoire. Da wäre das berüchtigte »Hit and Run«. Das müssen wir nicht in übertriebenem Maße praktizieren, aber hin und wieder erspart uns das unnötige Verluste. Insbesondere, wenn starke Nahkampfeinheiten wie Ultralisken unsere Armee bedrohen, dann können diese deutlich seltener mit ihren mächtigen Klauen zustoßen, wenn wir uns immer wieder ein paar Schritt nach hinten bewegen, am besten gleich zu einer Engstelle. Vor allem gegen die Zerg heißt es daher: Ja nicht umzingeln lassen!

 

Die Protoss haben einen eisernen Willen. Den müssen wir auch hin und wieder beweisen, wenn uns die KI mit einer schier unendlichen Schar Feinde zusetzt.

Übersicht! Die Minimap!

Die Minimap ermöglicht uns einerseits, die möglichen Angriffswege des Gegners vorauszuahnen und andererseits in unserem Sichtradius Feindbewegungen zu sehen und unsere Truppen dementsprechend einzusetzen. Der regelmäßige Blick auf die kleine Karte bewahrt uns außerdem davor, unsere Basis an einen kleinen Stoßtrupp zu verlieren, wenn wir mal die Angriffswarnung nicht wahrgenommen haben, weil unsere Konzentration an der Front im Einsatz war.

Auf der kleinen Minikarte links unten wird uns allerlei angezeigt. Unsere Verbündeten (hellblau), das Missionsziel (grün), der Standort einiger Nebenmissionen (gelb/weiß) und netterweise sogar eine anstürmende Horde Feinde (rot).

Übrigens: Der in der Kampagne freischaltbare automatische Vespingas-Abbau funktioniert, auch wenn überhaupt kein Nexus vor Ort ist.

Die Tastatur ist unser Freund

Bei vielen Gelegenheitsspielern ist der Einsatz der Tastatur ein ungeliebtes Übel, weil man dazu etwas Übung braucht. Wir sind die letzten, die den Spielspaß durch überbordende Voraussetzungen zerstören wollen. Daher sind hier die wichtigsten Tastenkürzel, mit denen man leicht über die Runden kommt.

Berühmt-berüchtigt ist zweifellos der »A-Klick«. Dahinter verbirgt sich nichts anderes, als den Einheiten zu befehlen, alle Gegner und Gebäude bis zu einem bestimmten Punkt auf der Karte anzugreifen. Dieser Befehl mittels der Taste »a« musste zwar schon viel Spott ob seiner Schlichtheit über sich ergehen lassen, ist aber trotzdem die mitunter nützlichste Taste im ganzen Spiel!

Praktisch genauso wichtig ist die linke Shift-Taste. Diese erlaubt es uns, mehrere gleichartige Gebäude nacheinander zu bauen und dürfte damit beinahe jedem RTS-Spieler bekannt sein.

Ebenfalls üblich ist es, einzelnen Truppenverbänden oder Gebäuden Ziffern zuzuordnen, also Steuerungsgruppen einzusetzen. Das sollte man auch nutzen. Bspw. 1 für die Hauptarmee, 3 für die Kommandozentrale (Nexus) und 4-6 für die Produktionsgebäude. Dazu wäre es sehr nützlich, wenn man den Button für die Ausbildung von Arbeiter bspw. auf »e« legt. So kann man stets ohne hinzusehen über »3« + »e« einen neuen Arbeiter bauen lassen, was der für Gamer üblichen Hand-Lage auf der Tastatur entgegenkommt. Und wie wir wissen, ist eine stete Arbeiterproduktion nicht zu verachten.

Es gibt allerdings auch weniger bekannte Hotkeys, die dennoch nicht minder nützlich sein können. Dazu gehören »w« (für Protoss) und »F2«. Ersteres erlaubt uns den Zugriff auf alle unsere Warptore. Im hitzigen Gefecht gibt es kaum eine Taste, die wir schneller finden als »w«, was unkompliziertes Nachwarpen erlaubt. F2 wählt einfach alle unsere Militäreinheiten aus. Das ist immer wieder sehr hilfreich, wenn wir unsere Einheiten auf der ganzen Karte verteilt haben, nun aber an einem Ort sammeln möchten.

 

Die individuelle Hotkey-Belegung kann ziemlich fummelig werden. Der Aufwand lohnt sich aber.

Tipps aus und für die Kampagne

Mit einer auf »Brutal« durchgespielten Kampagne erlauben wir uns an dieser Stelle noch ein paar konkrete Tipps für die Wahl der Spezialisierung der Einheiten und der Systeme der Speer des Adun, des Spielerschiffes, abzugeben. Wer seinen Spaß daran hat, das alles selbst herauszufinden, sollte an dieser Stelle nicht weiterlesen.

Bei den Schiffsfähigkeiten sticht eine ganz besonders hervor und das ist die »Solarlanze«. Diese Fähigkeit macht extrem viel Schaden, lässt sich besser auf die konkrete Situation anwenden als das später nutzbare Bombardement und ist schneller wieder einsatzbereit. Diese Fähigkeit zerbröselt ganze Armeen und verschafft uns häufig etwas Luft oder beschleunigt den Vormarsch.

Ähnlich mächtig ist die Fähigkeit »Zeitstillstand«, die alle Feinde 20 Sekunden erstarren lässt. Der Nutzen liegt auf der Hand.

Einige der Fähigkeiten der Speer des Adun sind Geschmackssache und kommen auf den individuellen Spielstil an. Dabei ist nicht automatisch die teuerste Fähigkeit die beste. Einzig die Solarlanze gehört definitiv zum Pflichtprogramm.

Legacy of the Void bietet im Verlauf der Kampagne drei verschiedene Varianten pro Einheit. Bei den meisten kommt es auf die persönlichen Vorlieben des Spielers an. Zwei davon erschienen uns allerdings als besonders mächtig. Das gilt zum einen für die Aiur-Variante des Dunklen Templers, dem »Vergelter«.Dieser rettet sich vor dem Tod und erscheint erneut in unserer Basis. Diese Fähigkeit hat zwar einen Cooldown, führt aber oft genug dazu, dass wir ohne neue Investition plötzlich wieder eine Armee dieser starken Schattenkrieger ins Feld führen können.

Und weil das Beste oft zum Schluss kommt, hier die ultimative Einheit der ganzen Kampagne. Der »Dunkle Archon«, die (recht teure) Nerazim-Variante des Hohen Templers. Der Grund: Neben dem robusten Auftreten der Einheit selbst kann sie mit »Gedankenkontrolle« eine feindliche Einheit für 100 Energie dauerhaft übernehmen. Der entsprechende Archon kann jedoch im Gegensatz zum Verseucher der Zerg  weiterhin beliebig über die Karte bewegt werden. Die übernommene Einheit bleibt außerdem über den Tod des Archons hinaus auf unserer Seite.

Gerade haben wir noch unsere Vergelter an der Front verheizt – und da sind sie auch schon wieder. Putzmunter stehen sie beim Dunklen Schrein erneut bereit. Und gekostet hat uns der Spaß nichts.

Dunkle Archonen. Die letztlich stärkste Einheit im Spiel, wenn man sie einzusetzen weiß.

Und den Koloss auch noch! Mit »Gedankenkontrolle« übernimmt unser Dunkler Archon hier gerade einen feindlichen Koloss (links unten).  Übrigens: Bevor wir diese Basis gestürmt haben, hatten wir noch keine Kolosse und Träger in unserer Armee…

Um einen Eindruck zu gewinnen, wie nützlich diese Einheit sein kann, muss man wissen, dass in den schwersten Missionen nicht die große Masse von Kleingetier das Problem sind, sondern die anrollenden Elitetruppen wie Kreuzer, Träger, Thore und Kolosse. Mit dem »Dunklen Archon« kann man diese äußerst mächtigen Einheiten des Feindes nicht nur aus dem Kampf nehmen, sondern seiner Streitmacht hinzufügen (Vorsicht: Es gibt Missionen, in denen einige Feinde gegen die Übernahme immun sind!). Und das für etwas Energie, die uns nichts kostet, da der Archon selbst auch schon eine mehr als passable Einheit darstellt. Wenn die Lage aussichtslos scheint, sollte man sich daher an diesen psionischen Krieger erinnern.

Und damit: En Taro Artanis!


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