Seite 3: Starcraft 2: Wings of Liberty - Preview: Einzelspieler-Kampagne im Detail

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Reiseleitung

Herzstück der Hyperion ist die Brücke. Hier bestimmen wir unser nächstes Einsatzziel. Eine dynamische Kampagne gibt’s in Starcraft 2 allerdings nicht. Die Story des Spiels bleibt immer gleich, wir entscheiden uns lediglich, welche Mission wir wann spielen. So können wir es uns zunächst aussuchen, ob wir für Finlay ein Artefakt beschaffen, oder ob wir lieber auf einem anderen Planeten ein paar Siedlern bei der Evakuierung helfen. Für beides gibt’s Belohnungen: Finlays Einsatz schaltet eine neue Einheit frei, die andere Mission verbessert unsere Marines.

Die Wassereffekte sind nett, ansonsten wirkt die Grafik angestaubt. Die Wassereffekte sind nett, ansonsten wirkt die Grafik angestaubt.

Doch auch wenn wir zuerst das Artefakt bergen, warten anschließend die Siedler immer noch brav darauf, von uns gerettet zu werden. Uns gehen also keine Einsätze verloren. Im Laufe der Kampagne soll es zwar drei oder vier Stellen geben, an denen Sie sich zwischen zwei Lösungswegen entscheiden müssen, letztlich wird aber stets das gleiche Ende über den Bildschirm flackern. Und ein befriedigendes obendrein: Nervige Cliffhanger bis zum nächsten Addon soll es nicht geben.

Heldenverbot

Die Wahl unserer Mission entscheidet auch, wie viel Geld wir verdienen. Das verjubeln wir dann in den anderen Räumen der Hyperion: In der Waffenkammer schalten wir so Boni für unsere Einheiten frei, zum Beispiel höhere Resistenzen oder zusätzliche Fähigkeiten. Die Medics können dann nicht nur einzelne Infanteristen, sondern ganze Gruppen heilen.

Neue Technologien müssen die Terraner zuerst einkaufen. Neue Technologien müssen die Terraner zuerst einkaufen.

In der Kantine kaufen wir Söldner. Allerdings kosten die ein Heidengeld, brauchen dann auch noch ein eigenes Gebäude auf dem Schlachtfeld und sind nicht spürbar effektiver als die regulären Soldaten, in deren Mitte sie optisch total untergehen. Kein Vergleich also zu den Heldeneinheiten in Warcraft 3. Aber das ist gewollt. Browder erklärt: »Warcraft 3 ist komplett auf die Helden ausgerichtet. Nach denen richten sich die Levels, sämtliche Einheiten, das Armeelimit, alles. Wir wollten aber kein Warcraft 4, sondern ein Starcraft 2«.

Starcraft enthielt zwar ebenfalls solche Hauptfiguren, die wurden aber meist nach den ersten Spielminuten in der eigenen Basis geparkt, damit ihnen nichts passiert. Bei Starcraft 2 soll das nicht mehr vorkommen -- deshalb auch keine Helden. Es wird zwar einzelne Missionen geben, in denen Sie etwa als Raynor, Kerrigan oder Zeratul unterwegs sind, diese Aufträge sind dann aber genau auf diese Figuren hin ausgerichtet.

Andere Länder, andere Sitten

Starcraft 2 gewinnt nach den ersten drei Missionen an Abwechslung. So konfrontiert uns das Spiel in einem Level plötzlich mit Tag- und Nachtwechsel und einem interessanten Konzept: Bei Dunkelheit müssen wir uns vor zombieartigen Infizierten verteidigen, am Tage rücken wir aus und brennen die Bauten der nachtaktiven Monster nieder. Pitch Black lässt grüßen.

Kampf Space Marine gegen Space Marine auf dem recht trostlosen Planeten Mar Sara: Raynors Raiders vertreiben die Truppen von Arcturus Mengsk. Kampf Space Marine gegen Space Marine auf dem recht trostlosen Planeten Mar Sara: Raynors Raiders vertreiben die Truppen von Arcturus Mengsk.

Auf dem nächsten Planeten sollen wir eine bestimmte Menge Kristalle zusammensparen. Soweit, so gewöhnlich. Die wertvollsten Rohstoffe lagern aber auf einer Ebene, die alle vier Minuten von Lava überflutet wird. Neben der Ressourcenverwaltung und dem Kampf gegen die Zerg müssen wir also regelmäßig alle Sammler in Handarbeit zurück auf die sicheren Hügel der Karte steuern. »Mikromanagement macht Spaß!«, davon ist Browder überzeugt. Die Missionen sind also tatsächlich jeweils recht unterschiedlich, allerdings erfindet keine das Rad neu.

Alter Bekannter

Die E-Sport-Ausrichtung von Starcraft 2 lässt sich nicht verleugnen. Das beginnt mit minimalistischen Animationen: Setzt zum Beispiel ein Truppentransporter ein paar Marines ab, ploppen die einfach rings um den Flieger am Boden auf. Keine Abwurf-Animation, kein Landemanöver. Und das endet mit begrenztem Komfort wie einer Bauschleife, die nur fünf Einheiten gleichzeitig fasst. Browder rechtfertigt sich: »Das Spiel soll sich ja nicht von selbst spielen, sonst ginge die Herausforderung flöten«.

Rendersequenzen sorgen zwischen den Missionen für Atmosphäre. Rendersequenzen sorgen zwischen den Missionen für Atmosphäre.

Herausforderungen präsentiert Blizzard dem Spieler außerdem in der Form von Achievements. Wenn Sie zum Beispiel drei riesige, wehrhafte Protoss-Statuen in einer bestimmten Zeit erledigen, bekommen Sie einen virtuellen Orden, den Sie im Battlenet, Blizzards Community, herumzeigen können.

Starcraft 2 bietet also viel Drama und auch viel Neues, aber noch mehr Bekanntes. Wer eine spielmechanische Revolution erwartet hat, der könnte bei Starcraft 2 also vielleicht den Impuls verspüren, in den Monitor schießen zu wollen - doch wer hat das schon? Fans der Starcraft-Saga möchten den Bildschirm zweifellos küssen.

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