Try it again, Little Green Man

Ich muß vorausschicken, daß ich eigentlich nur in Ausnahmefällen Bewertungen für Spiele abgebe. Das muß schon ein sehr seltenes Extrem in der einen oder anderen...

von - Gast - am: 04.06.2011

Ich muß vorausschicken, daß ich eigentlich nur in Ausnahmefällen Bewertungen für Spiele abgebe. Das muß schon ein sehr seltenes Extrem in der einen oder anderen Ausprägung sein, um mich aus meiner bequemen Konsumentenrolle zu reißen, und auch die Mitmenschen an meiner Erfahrung teilhaben zu lassen. Starpoint Gemini hat das geschafft. Und um schnell auf den Punkt zu kommen: Wenn ich könnte, würde ich mein Geld zurückverlangen. Und Schmerzensgeld forden. Denn Dummheit (in meinem Fall, ein Spiel zu kaufen, ohne vorher irgendeine Bewertung zu lesen) tut weh.

Bei der Konfiguration meines Helden runzelte sich meine Stirn das erste Mal. Die Farbauswahl von Haut, Bart und Tattoo beschränken sich auf drei Hauttöne, ansonsten irre Farben aus dem Mixer. Ich konnte ihm eine grüne Haut geben, und er sah aus wie eine Gartenlaterne. Als Draufgabe gibt es Accessoires. Eine davon - ein Utensil wie es die Borg aufs Gesicht getackert kriegen - wirkte als hätte es ein Kind auf ein Foto gezeichnet. Die Brille ebenso. Haare wählt man besser keine, denn die Haare des Default-Gesichts bleiben erhalten, und das neue Haar einfach drübergezeichnet. Sieht dann aus wie eine Mütze, und hat eine abscheuliche Grafikqualität. Ich ging erstmal von einem Bug in der Darstellung aus und ließ es sein. Mein Held blieb also der Standard Held.
Dann begann das Tutorial. Da die Musiklautstärke nervte, wollte ich wieder raus ins Hauptmenü. Das ging erst nach dem dritten Mal ESC drücken. Dann konnte ich die lautstärke ändern, allerdings - wieder im Tutorial - hatte ich dieses scheinbar 'nicht bestanden'. Neu starten. Ok.
Die Konzeption dieses Tutorials ist unglaublich nervig. Man kann nur dann und nur das tun, was einem gesagt wird. Manche Menüs werden gar nicht gezeigt. Mit frei herumklicken ist nix. Also muß man sich den öden Sermon des Tutors in all seinen Details antun. Na schön, schließlich will man ja das Spiel spielen und muß wissen, wie man sein Schiff bedient. Und da erlebte ich die zweite üble Überraschung. Das Schiff - heiliger Himmel, wir sind im Weltraum! - bewegt sich nur in 2D! Da gibts kein oben und unten. Nur links und rechts. Das ist so ziemlich die schlimmste Beschränkung, die man einem Raumschiff auferlegen kann.
Schließlich einige Details, auf die es dann auch nicht mehr ankam: 1) Man muß scheinbar auf Nasenlänge heranfliegen, um ein Objekt scannen zu können. Aus der Entfernung geht das schon mal gar nicht. 2) Die Stationen haben eine unglaublich primitive Textur und sehen aus wie 'mein erstes 3D Spiel' 3) Die Station meldet immer den gleichen Blödsinn. Man müsste die Sprache also abschalten, wenn man nicht nach einer Stunde völlig genervt sein wollte.

Ich habe nichtmal eine Stunde durchgehalten. Dieses Spiel - sorry, ich weiß da haben sich einige Leute sicher ähm ... Mühe gegeben - steht viele Klassen unter Wing Commander. Und das ist fast zwanzig Jahre alt.

Fazit: Starpoint Gemini hat mich maßlos enttäuscht. es war das letzte Spiel, das ich gekauft habe, ohne vorher die Bewertung zu lesen. Und künftig werde ich auch brav selbst welche schreiben.


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Oft, regelmäßig

Spielzeit:

Weniger als 5 Stunden



Kommentare(2)
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