Ein Studium der Extraklasse

JRPGs an sich sind im Westen in der Vergangenheit schon eher eine Seltenheit gewesen bis die japanischen Publisher vor einiger Zeit langsam umschwenkten. Was...

von Nobody606 am: 28.01.2018

JRPGs an sich sind im Westen in der Vergangenheit schon eher eine Seltenheit gewesen bis die japanischen Publisher vor einiger Zeit langsam umschwenkten. Was dabei kaum Beachtung fand, war der große Anteil von PC-Systemen in den Haushalten des sogenannten Westens. Vor einigen Jahren entstand dann eine Kollaboration zwischen dem US-amerikanischem Publisher XSeed und dem japanischem Entwickler Nihon Falcom, um deren Spiele auf Englisch für den westlichen Konsolenmarkt verfügbar zu machen. Der erste Stein einer Erfolgsstory wurde gelegt. Bald darauf wurde dann der zweite Stein gesetzt, als XSeed die Spiele auch auf den PC brachte. Am 3. August 2017 war es dann endlich soweit und das aktuellste Projekt von Falcom fand seinen Weg auf den heimischen PC: "Trails of the Cold Steel" ist der erste Teil einer vierteiligen Reihe, welches im "The Legend of Heroes"-Universum angesiedelt ist und die Geschichte um eine Gruppe Studenten an einer Militärakademie erzählt.... und wie der Kontinent erneut durch die eigene Vergangenheit eingeholt wird. 

(Im Text benutze ich die englischen Begriffe für Namen und Bezeichnungen, weil es keine deutsche Lokalisation gibt)

 

Eine Geschichte zum Niederknien

Das Spiel beginnt in einem späteren Kapitel, um dem Spieler einen Vorgeschmack auf die Zukunft zu geben. Doch, gerade dann, als es spannend wird, wird einige Monate zurückgespult und wir befinden uns in einem Zug, der durch die Landschaft zieht. Die Kamera schwenkt in den Zug und wir sehen einen schwarzhaarigen jungen Mann, welcher sich später als Rean Schwarzer vorstellen wird und die zentrale Figur des Spieles bildet. Rean ist auf dem Weg zur namhaften Militärakademie Thor mitten im Erebonian Empire des Kontinents Zemurian. Was Rean (und seine späteren Mitstudenten) noch nicht wissen: Sie wurden nach besonderen Kriterien ausgewählt, um ein einmaliges Experiment zu starten. Die sogenannte Class VII soll nämlich keine Rücksicht auf die Herkunft der Studenten legen und mischt die einfachen Kinder der Arbeiterklasse mit denen der Reichen und Adligen. Und das hat seinen guten Grund, denn auch auf politischer Ebene brodelt es im Empire gewaltig: Arbeiter, die zu Wohlstand kommen, werden weiterhin vom Adel verachtet. Die Bevölkerung wird ausgepresst und die zwei großen Fraktionen - der Adel und die Reformisten - befinden sich in einem Clinch der jederzeit eskalieren und das Land in den Krieg stürzen könnte. Die Class VII soll als Vorbild für die Zukunft dienen: Menschen von Stand, die auf Augenhöhe mit den Arbeitern agieren und sich gegenseitig respektieren. Sie soll den Standesunterschied aufweichen und das Empire später als verlängerten Arm der Initiatoren in eine glorreiche und stabile Zukunft führen. Doch am Ende kommt dieser Tag viel früher als gedacht. Die Lunte des Pulverfasses wird schon vor der Geschichte unserer Helden entzündet, brennt während den ersten Monaten ihrer Studienzeit langsam weiter, um dann am Ende des ersten Teiles das Fass zur Explosion zu bringen. 

Jetzt eigenen Blog oder Spieletest bei GameStar veröffentlichen: Die besten Beiträge werden mit freier Spiele-Auswahl bei GOG.com für 60 Euro belohnt!

Doch der Weg dahin ist weit und beansprucht über den Daumen rund 50 Stunden. Eine stattliche Spielzeit, die nicht mehr von allen Spielern erübrigt werden kann, hier einen aber voll und ganz mitreißt. Zumindest ging es mir persönlich so, denn ich hatte den ersten Teil innerhalb von 3 Tagen durch und selbst im Traum ließ mich die Geschichte des Spieles nicht mehr los, wodurch die kurzen Nächte zustande kamen. Die Story ist auf dem Papier im Endeffekt nicht Weltbewegendes, wie es sich oben vielleicht schon angedeutet hat. Was die Story aber zu solch einem wunderschönem Erlebnis macht sind die unterschiedlichen Charaktere mit ihren Schwächen und Stärken, der Witz des Spieles, die Dynamik zwischen den Charakteren, die schönen und abwechslungsreichen Umgebungen und die Wendungen, die den Spieler zum Teil in die Magengrube boxen oder ein Lächeln auf das Gesicht zaubern. Vielleicht liegt es daran, dass ich nie wirklich erwachsen geworden bin, aber das Spiel hat bei mir mit seinem Charme und seiner Leichtigkeit genau den richtigen Punkt getroffen. Das Spiel nimmt keine Hand vor den Mund und will auch nicht "erziehen". Es will einfach nur unterhalten und dem Spieler Spaß und Unterhaltung bieten und driftet dabei manchmal gefühlt in Richtung einer Sitcom vor der Jahrtausendwende: Sei es durch eine Lehrkraft, die offen ihre Sucht zum Alkohol auslebt, einen notgeilen alten Sack oder auch nur über die sexuellen Spannungen, Anspielungen und Witzen (Böse Zungen würden manche davon sicher als sexistisch bezeichnen) und Spott und Hohn innerhalb von Class VII, die halt auch noch lediglich einfache Teenager sind, die sich in dieser Welt - abseits aller politischen Ränke und Intrigen - finden wollen.

Während die eigentliche Story des Spieles doch eher düsterer Natur ist, bewahrt sich das Spiel dennoch weiterhin sein "leichtes Herz" auf, um es in entsprechenden Momenten zu zeigen, wie es bei typischen Heldengeschichten meist üblich ist, sofern sie keine Tragödie oder Odyssee erzählen. Das, zusammen mit den Charakteren und ihren Zügen an sich, ließ mich nach langer Zeit mal wieder eine regelrechte Verbindung mit diesen eingehen. Ich fieberte mit, ich fühlte mich schlecht, wenn einer aus meiner Gruppe ausgeknockt wurde und konnte mich in die unterschiedlichen Rollen der Charaktere hineinversetzen. Ich wollte möglichst nett zu allen sein und Freundschaften aufbauen, um mehr über die Mitstudenten zu erfahren. Und für Rean wollte ich sogar mehr als nur Freundschaft(en) herausholen, denn das hatte er sich im Laufe der Story einfach verdient gehabt.

Das Spiel gibt einem einen Pfad vor, dem man folgen muss. Es gibt keine Entscheidungsfreiheit innerhalb der Story und die Quests laufen immer gleich ab. Viele rümpfen in der heutigen Zeit bei sowas die Nase, allerdings ist das der normale Zustand bei den meisten JRPGs, wo im Endeffekt nur ein Buch visualisiert wird, welches man dann nachspielt. Im Westen findet man solche Titel oft unter der Bezeichnung "story driven" oder "narrative" in verschiedenen Genres. Naughty Dog dürfte z.B. der hier bekannteste Vertreter solcher Spiele sein.

 

Eine Welt der Vielfalt  

Das Spiel vermag es mit seiner Vielfalt und Abwechslung innerhalb der verschiedenen Orte, welche man während seiner Reise besucht, in den Bann zu schlagen. Die Welt an sich nimmt sich Europa und Heldengeschichten zum Vorbild und mischt diese mit einer gewissen Art von Zukunftstechnologie, wodurch eine Brücke zwischen Mittelalter-Fantasy, Gegenwart und Sci-Fi entsteht, wie ich es noch noch nie gesehen habe. Während die Industriestadt Roer nur aus Metall, Glas, Elektronik und Beton besteht, finde man an den südlichen Ausläufern von Erebonia einen Ort, welcher wie eine Adaption der Artus-Saga im kleinen Format daherkommt und einen regelrecht in das Zeitalter von Burgen versetzt. Der optische Höhepunkt ist dann allerdings die Hauptstadt Heimdallr, die nahtlos zwischen den Zeitaltern wandert und alles in Harmonie anfängt. Das Auto erobert die Straßen und verdrängt die Kutschen. Die Neubauten schließen sich an die alten Gebäue mit an und mittendrin thront die Zitadelle, der Herrschersitz des Empires, welche Eleganz und Protz harmonisch miteinander vereint. Ebenso gibt es während der Reise auch einen völligen Bruch mit dem Hochland, was, aufgrund seiner völligen Andersartigkeit, einfach nur ein wunderschönes Erlebnis war und dennoch wunderbar zur Spielwelt passt. 

Die Spielwelt von Trails of Cold Steel hat als zweiten Vornamen Abwechslung und als dritten Vielfalt. Und dabei wirkt sie dennoch nicht konstruiert oder irgendwie künstlich. Sie wird nachvollziehbar erklärt, zeichnet alle Ecken des Empires ab und zeigt, wie die Menschen dort sind und leben. Die Welt wirkt harmonisch und wie aus einem Guss, obwohl jedes Gebiet für sich ein abgeschlossener Abschnitt innerhalb der Story ist. Es wird lebhaft vermittelt, wie das Empire aufgebaut ist und aussieht. Wer Macht besitzt, wer unterdrückt wird, allgemein, wie die Menschen und Personen in dieser Welt drauf sind. Die meisten Nebencharaktere haben einen zum Teil umfangreichen Hintergrund, der ausgearbeitet ist, egal, ob sie für die Story wichtig oder unwichtig sind. Dadurch wirkt die Welt leb- und glaubhaft. Egal, wie abgedreht und absurd das Setting an sich ist, alles fügt sich doch irgendwie zusammen. Nichts wirkt fehl am Platz. 

Desweiteren ist die Spielwelt an sich namentlich auch stark an den Westen angelehnt. Mit Namen wie z.B. Reinford, Sachsen, Kreuzen und Eisengard merkt man ganz klar deutsche Einflüsse, während Thor und Ymir Richtung Skandinavien gehen. Die optische Darstellung unterstreicht das Gesamtbild dann noch zusätzlich: Das ist ja wie in Europa hier! Das hilft ungemein, eine Verbindung zur Welt aufzubauen, denn man kann sich mit dieser identifizieren. Die Dinge kommen einem bekannt vor und wirken nicht fremd. Das erleichtert auch ein Einstieg für neue Spieler. 

 

 

Einfaches, aber doch gutes Gameplay

Das Gameplay von Trails of Cold Steel ist im Grunde recht simpel, aber doch gut. Auf dem Papier ist es Endeffekt immer Schema F: Während seiner Reise trifft man auf eine Gruppe Gegner, findet die Schwächen heraus (sofern man sie nicht schon kennt) und prügelt sie kaputt. Nebenbei erkundet man den Dungeon oder geht die Wege abseits der Straße ab, um Schätze zu finden. Dazu dann noch große und kleine Quests. Standardkost wie in jedem RPG. Mit den sogenannten "Quartz-Steinen" und den "Friend-Links" bringt das Spiel allerdings noch seine eigene Note in das allseits bekannte Kampfkonzept im Rundenformat. Der Quartz entscheidet darüber, was für eine Klasse der Charakter ist und wo seine Stärken und Schwächen liegen werden. Der Quart levelt mit dem Charakter mit und bringt so weitere Boni und Fähigkeiten. Zusätzlich kann man noch kleine Quartze in die sogenannte "Arcus-Einheit" einsetzen, welche weitere Boni in Sachen Stats bringen, weitere Fähigkeiten für den Charakter verfügbar machen oder beides gleichzeitig. Diese Steine gibt es in verschiedenen Seltenheitsstufen und sind frei wechselbar zwischen den Gruppenmitgliedern, wodurch man sich die Charaktere so anpassen kann, wie man möchte, sofern es dann noch mit dem eigentlichen Typus des Charakters harmoniert. So kann man Rean z.B. zu einem reinen Damage Dealer skillen oder auch zu einem Evasion Charakter, der einfach nur durch Ausweichen "tankt" und dauerhaft Konter verteilt. So haben die meisten Charaktere 2-3 mögliche Richtungen, in welche man sie skillen kann. Lediglich die "Magier", Orbal Stab-Träger, sind nicht so vielfältig, da diese schon von Anfang an zu limitiert sind.

Der Aspekt der Ausrüstung ist sehr grob und das Crafting eher nebensächlich und sogar eher unwichtig. Charaktere, welche sich nicht aktiv beteiligen, bekommen mit der Zeit automatisch bessere Ausrüstung, damit sie nicht zurückfallen und das Crafting erlaubt nur sehr rudimentär und begrenzt Upgrades. Man kann nicht frei die Waffen upgraden, die man möchte, sondern ist, je nach Fortschritt der Story an bestimmte Typen gebunden, was äußerst schade ist. Als Ausrüstung gibt es lediglich Oberteil, Schuhe und zwei Slots für Schmuckstücke. Es gibt einige wenige einzigartige bzw. sehr seltenen Gegenstände, welche sehr gute Boni bringen, allerdings doch eher erst gegen Ende des Spieles, wodurch die Wichtigkeit doch stark zurückfällt. Im Endeffekt ist es viel wichtiger eine gesunde Harmonie innerhalb der Gruppe zu haben, die Gegner zu kennen, um ihre Schwäche auszunutzen... und SPD (Turn Speed) zu stacken, denn je schneller und öfter man rankommt, desto besser. 

Die Friend-Links sind eine nette Ergänzung zum Kampfsystem an sich. Man selbst kann zwischen den einzelnen Charakteren Bindungen aufbauen, wodurch diese besser miteinander kämpfen, wenn sie verlinkt sind. Dann springt der Freund schon einmal in die Bresche, um einen Treffer abzufangen, heilt oder rächt einen Verbündeten usw.. Die einzelnen Fähigkeiten der Charaktere, die diese dort einsetzen können, richten sich nach ihrer Natur. Ein nettes Detail, was die Charaktere noch einmal stärker betont und unterstreicht. 

Das Spielt bietet einem verschiedene Schwierigkeitsgrade von leicht bis sehr schwer und hat man einmal einen ausgewählt, kann man diesen nicht mehr wechseln. Doch, hat man mal Probleme und kommt nicht mehr weiter, ist die Welt noch nicht dem Untergang geweiht, denn die Entwickler haben daran gedacht: Will man nicht ein paar Level grinden, kann man die Gegner des Kampfes (mehrfach) schwächen, bis man den Kampf geschafft hat. Danach ist dennoch Alles beim Alten. Dadurch wird Frust schon erstickt, bevor er überhaupt aufkommen kann, sollte man doch mal mit dem Kopf durch die Wand wollen. Ein guter Kniff, damit Neuankömmlige nicht gleich ins kalte Wasser geworfen werden, wenn sie Etwas falsch gemacht haben.

Abseits der Kämpfe gibt es einmal jeden Sonntag am (eigentlich) freien Tag simple (08/15) Quests und einmal pro Monat und Kapitel die sogenannten Feldstudien, welche die Story voranbringen. Im Endeffekt sind alle Quests eher Beiwerk und Zeitvertreib. Sie sind nicht großartig, wiederholen sich zum Teil sogar in der Art und Weise und sind immer nach dem gleichen Schema aufgebaut. Wirklich gestört hat es mich aber nie, denn so passte es einfach zum Alltag eines Studenten, der auf dem Campus aushilft und während der Feldstudien waren die Quests lediglich der Aufhänger, um die Welt und die Menschen kennenzulernen, während die eigentliche Story einen dann einholte. Allerdings spielt man ein JRPG auch nicht wirklich wegen den Quests, sondern schlicht und einfach für die Story und dafür erfüllten sie voll und ganz ihren Zweck. Zufällige Begegnungen, die zu weiteren Aufgaben führen, kommen ebenfalls vor. Diese kann man allerdings schnell übersehen, wenn man nicht auf seine Umgebung achtet.

 

 

Die Technik, Grafik und die Steuerung

 Hier merkt man ganz klar, wo die Ursprünge des Spieles liegen: Auf der Konsole der letzten Generation. Der Titel kam ursprünglich 2013 auf PS3 und PS Vita raus und das sieht man auch ganz klar an der Grafik. Diese ist altbacken, hat keine guten Texturen, abrupte Übergänge und ist zum großen Teil einfach auch nur mal Matsch. Wer auf gute Grafik wert legt, wird hier ganz klar enttäuscht. Wer sich davon allerdings nicht abschrecken lässt, wird eine wunderschön designte Welt hinter dieser nicht so lieblichen Fassade entdecken, die vor Details nur so strotzt. Der Art Style ist einfach nur schön und lädt hin und wieder sogar zum Verweilen ein. Dann schlendert man einfach mal nur durch die Welt, guckt sie sich in aller Ruhe an und vergisst, warum man nochmal da war. 

Der Port an sich ist größtenteils gelungen. Das Spiel läuft meistens stabil und nur ab und zu gibt es mal Ruckler, die im Endeffekt aber nie stören oder ein Problem darstellen, da 99% davon nur auf dem Campus auftreten, wo einem Nichts passieren kann. Die Steuerung zielt ganz klar auf die Benutzung eines Controllers ab. Man kann zwar mit Maus und Tastatur spielen, allerdings bietet das Gamepad das bessere Spielgefühl (und trotz seiner Ursprünge auf der PS bietet das Spiel volle Unterstützung für das Layout der Konkurrenz). Ansonsten ist die Steuerung sehr direkt, griffig und schnell. Es lässt sich gut navigieren und auch das UI lässt sich - unabhängig des Eingabegerätes - wunderbar bedienen. Hier hat man ganze Arbeit geleistet.

Ein Punkt, der mich während des Spieles begeisterte, war der Turbomodus: Eine Funktion, die das ganze Gameplay beschleunigt (die gewünschte Geschwindigkeit gibt man zuvor im Konfigurationstool ein). Man läuft dann mal eben mit doppelter Geschwindigkeit durch das Spiel und spart sich somit Zeit und Wegstrecke, wenn man mal mehrfach hin- und herlaufen muss. Eine wunderbare - optionale - Komfort-Funktion.

Die Lokalisation beinhaltet nur Englisch als Sprache, was ich allerdings voll und ganz nachvollziehen kann, denn die einzelnen Sprachen zu lokalisieren würde sich sicher nicht rentieren. Dafür ist der Markt einfach zu klein. Die Vertonung an sich, sofern sie vorhanden ist, ist sehr gut und passt bei den Charakteren wie die Faust aufs Auge. Man könnte meinen, die Synchronsprecher wären in ihren Rollen aufgegangen und haben Gefühle und Emotionen mittransportiert. Schade, das nicht alles vertont ist, denn solch eine Qualität sieht man eher selten und schon im Grunde gar nicht bei Ports, die vorher gar keine entsprechende Vertonung aufgewiesen haben. Hier würde ich sogar mit Vergnügen mehr als die 30-40€ zahlen wollen, wenn dafür mehr vertont werden könnte. 

 

 

 

Fazit

 "Legend Heroes: Trails of Cold Steel" ist ein Titel, mit welchem man entweder sofort in Liebe verfällt oder nach kurzer Zeit zur Seite legt und nicht mehr anguckt. Eine objektive Bewertung ist für mich daher hier nicht möglich, denn das Spiel hat mich nach langer Zeit aus der "Gaming-Lethargie" (Spiele anfangen, nicht weiterspielen, Spiel anfangen, nicht weiterspielen...) befreit. Ich habe schon lange nicht mehr solch eine Freude bei einem Videospiel erlebt. Es war wie ein Rausch ohne Nebenwirkungen, abgesehen vom Schlafmangel. Es hat mich einmal gepackt und nicht mehr aus den Klauen gelassen. Und ich habe mich gerne packen lassen, denn so habe ich ein wunderschönes Spielerlebnis zu bieten bekommen, was ich nie wieder vergessen werde. Die Charaktere sind mir alle ans Herz gewachsen und haben dort - neben Charakteren wie Geralt von Rivia, John Marston, Welkin Gunter und Alicia Melchiott, Nathan Drake und seine Freunde, Kratos, Joel und Ellie und Aloy - einen Platz für die Ewigkeit gefunden. Und zwar alle (Wichtigen) ohne Ausnahme. Wäre es möglich, ich würde mich blitzdingsen lassen, um das Ganze nochmal zu erleben, bevor am 14.2. der zweite Teil seinen Weg auf den PC findet und die Geschichte endlich weitergeht. Der einzige Kritikpunkt für mich persönlich ist das Crafting in diesem Teil, daher und weil ich JRPGs mag auch die entsprechend hohe Wertung, welche vor Subjektivität nur so trieft. Für viele andere wäre es sicher nur ein Titel im 70er Bereich. 

Zum Schluss kann ich nur eines schreiben: Wer mit JRPGs etwas anfangen kann und kein Problem mit dem Setting hat, sollte hier unbedingt zugreifen. Auch Spieler, die mal in die Welt der wirklich typischen JRPGs reinschnuppern möchten, kann ich diesen Titel empfehlen (notfalls im Sale kaufen).


Wertung
Pro und Kontra
  • - packende (und lange) Story
  • - Vielfalt an unterschiedlichen Charakteren
  • - abwechslungsreiche Umgebungen
  • - gute Synchronisation...
  • - ideal für Neulinge und Veteranen
  • - gutes Kampfsystem
  • - schöner Art Style
  • - ab und zu Ruckler
  • - limitiertes Crafting
  • - altbackene Grafik
  • - ... wenn auch leider unvollständig

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(4)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.