Unepic im Test - Unverhofft unterhaltsam

Es sieht aus wie von vorgestern, dieses Unepic. Aber hinter der Pixelfassade steckt ein sehr unterhaltsames, forderndes und umfangreiches Indie-Spiel.

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Dass ein simpler Toilettengang, sofern es sich um einen öffentlichen Lokus handelt, zu einem unschönen Abenteuer mutieren kann, ist ein bekanntes Phänomen. Dass man gleich in einem riesigen Dungeon-Labyrinth voller Gefahren landet, ist allerdings eher weniger verbreitet. Doch genau das passiert dem Großmaul Daniel im Action- Rollenspiel-Jump&Run-Mix Unepic. Als sich der Bub mal flott von seiner Pen&Paper-Rollenspielgruppe verabschiedet, um eine Stange Wasser abzuschlagen, erlischt plötzlich das Licht im Klo, Daniel zückt sein Feuerzeug und findet sich zu seiner Überraschung nicht in einem gefliesten Bad wieder, sondern innerhalb finsterer Mauern, Skelette in den Ecken inklusive.

Wo kaufen?
Unepic gibt’s derzeit ausschließlich auf der offiziellen Website. Dort kann man wählen, ob man 6,50 Euro, 9,50 Euro, 12,50 Euro, 15,50 Euro oder 19,50 Euro bezahlen möchte. Da lässt der Entwickler knauserigen oder spendierfreudigen Spielern die Wahl.

Während Daniel noch rätselt, welche fiesen Halluzinogene ihm seine Kumpels ins Bier gemischt haben, schlüpft ein so trotteliger wie böser Geist in den Körper des jungen Mannes und wird auch nicht mehr verschwinden - bis der Oberbösewicht der gigantischen Festung, in der sich Daniel nun befindet, zur Strecke gebracht ist.

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Starcraft-Nerd im Monster-Kerker

So einfach und gleichzeitig unterhaltsam beginnt ein umfangreiches Spiel aus Spanien, das ein einzelner Mensch im Laufe von zwei Jahren in seiner Freizeit entworfen und umgesetzt hat.

Zusammen mit unserem Eiselementar Coldax rücken wir dem Bossgegner Drakonius auf den schuppigen Leib. Zusammen mit unserem Eiselementar Coldax rücken wir dem Bossgegner Drakonius auf den schuppigen Leib.

Unepic entpuppt sich nach dem herrlich bekloppten Auftakt nämlich als grafisch altbackenes, aber verflixt forderndes Programm, in dem es wie in den so genannten Metroidvania-Spielen darum geht, über Plattformen zu hopsen, Gegner zu bekämpfen und so immer mehr Areale freizuschalten - und zwar in der klassischen Jump&Run-Seitwärts-Ansicht. Obendrauf sitzt noch ein Rollenspiel-System, also Daniel lässt sich hochleveln und mit immer besseren (Kampf-)Fertigkeiten sowie Klamotten auszustatten.

Stichwort »Daniel«: Der findet sich überraschend schnell mit der verrückten Situation ab. Kein Wunder, ist der junge Mann doch Fantasy- und Computerspiel-erprobt. Selbst der trottelig-böse Geist in seinem Kopf macht dem Helden wenig Sorgen, vielmehr entspinnen sich im Folgenden, teils bemühte, teils aber auch launige Wortgefechte zwischen den beiden, in denen es vor Bezügen auf bekannte Spiele, Filme und Bücher nur so knattert. Beispielsweise tauft Daniel den eigentlich namenlosen Geist gegen dessen ausdrücklichen Wunsch auf den Namen »Zeratul« -- nach dem Protoss aus Starcraft. Wer allerdings auf pointierte Sprachausgabe hofft, wird enttäuscht: In Unepic müssen wir uns jeden Dialog erlesen.

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