Eine gelungene Spieleumsetzung

Ohne auch vorher etwas von diesem Spiel gehört oder gelesen zu haben, hab ich mir spontan die Warhammer Collection Box gekauft. Ob das eine gute Idee war? Ich...

von Firewind am: 11.10.2008

Ohne auch vorher etwas von diesem Spiel gehört oder gelesen zu haben, hab ich mir spontan die Warhammer Collection Box gekauft. Ob das eine gute Idee war? Ich hatte natürlich schon eine gewisse Erwartung von dem Spiel.

Als ich also wieder daheim war, hab ich es gleich installiert. Das ging auch ganz problemlos, man muss nur vorher die CD-Keys eingeben. Nach der erfolgreichen Installation wollte ich natürlich das Spiel updaten. Aber das war gar nicht mehr nötig, da das schon bereits gemacht wurde. Das hat mir sehr gut gefallen! Auch sehr schön: man braucht keine DVD zum Spielen einlegen.
So, auf geht’s zum Spielen! Nach einem Firmenlogo geht’s auch schon mit einem sehr coolen gerenderten Intro los, bei dem man schon ahnen kann, worum es in Warhammer 40,000 geht und vor allem, wie es zugeht - nämlich brutal und blutig.

Nach diesem sehr lässigen Intro hab ich natürlich sofort die Kampagne gestartet. Bevor es mit der aber losgeht, wird man in diesem Echtzeitstrategiespiel durch ein sehr schönes und langes Tutorial mit Sprachausgabe geführt, in dem einem alles Wichtige erklärt wird, z.B. wie man Gebäude baut und verbessert, Truppen aufstockt und besser aufrüstet, etc… Das ganze könnte auch eine erste Mission sein, so umfangreich ist es. Somit werden sich wohl auch Neueinsteiger wie ich es war, sehr schnell zurecht finden.

Insgesamt umfasst die Kampagne 11 Missionen. Die sind allesamt sehr gut gemacht. Nach jeder Mission gibt es Zwischensequenzen in der Spiele-Engine zu sehen, die die gute Story vorantreibt. Die deutsche Sprachausgabe find ich dabei ganz gut gelungen. Auch die anderen Sprecher, etwa die Kommentare der Einheiten sind sehr nett.

Vorneweg muss ich sagen, dass defensiv eingestellte Strategen mit einer so genannten 'Vergrabungstaktik im eigenen Lager' hier in Dawn of War nicht sehr weit kommen werden. Hier ist Offensive und Taktik gefragt.

Um nämlich weitere Einheiten und Gebäude zu bauen, braucht man zwei Rohstoffe: Energie, die man mit Hilfe von Plasmageneratoren und Thermo-Generatoren (Bezeichnung je nachdem, welche Rasse man spielt), und Anforderungspunkte, welche sich durch Eroberung und Befestigung von Kontrollpunkten auf der Karte erhöhen. Ohne diese zwei Rohstoffe geht so gut wie nichts voran.

In Dawn of War baut ihr nicht einzelne InfanterieEinheiten, sondern immer Trupps, also immer Gruppen aus mehreren Einheiten. Die kann man von anfangs vier auf bis zu 9 Mann und mit verschiedenen verbesserten Waffen, wie z.B. Rakten-, Plasma- oder Flammenwerfern, und einem Sergeant aufstocken, der die Moral des Trupps stärkt. Das ist wichtig, denn wenn die Moral sinkt, kämpfen die Männer nicht mehr so tapfer und richten weniger Schaden an. Da hilft dann nur noch ein Rückzug, um die Moral langsam wieder herzustellen.

Jetzt komme ich mal zu einigen Punkten, die mir besonders positiv aufgefallen sind.

Zum einen der Sound, der echt klasse geworden ist. Der Soundtrack, der wirklich sehr gut ausgefallen ist, wurde vom bekannten Komponist Jeremy Soul (u.a. Total Annihilation, Supreme Commander, Company Of Heroes) komponiert. Wie schon oben erwähnt, ist die Sprachausgabe sehr gut geworden, da hat sich THQ mit den Sprechern viel Mühe gegeben. Besonders die Sprache der Orks ist ganz witzig geworden („da Menschänz sind zu schwach für da Orkse. Wir werden se wechmoschen!“). Bei den Soundeffekten kann man auch nichts dagegen sagen. Da kracht und wummst es kraftvoll aus den Boxen.

Grafisch ist das Spiel natürlich nicht mehr der Kracher. Die Grafik ist zwar aus der weitesten Zoomstufe noch sehr schön anzuschauen, aber aus der Nahansicht wirkt das alles schon nicht mehr ganz so gut. Naja, immerhin hat es ja schon über vier Jahre auf dem Buckel.
Sehr gut gefallen dagegen haben mir die Animationen. Von denen kann man sich gar nicht sattsehen. Da werden die Gegner von den Cybots zerquetscht, herumgewirbelt, das das Blut nur so spritzt, und dann meterweit weggeschleudert, die Space Marines von einem mächtigen Avatar mit seinem Schwert aufgespießt - herrlich! Ja, hört sich brutal an, aber es sieht einfach toll aus. Nicht umsonst wurde das Spiel ja auch ab 16 freigegeben.

Neben dem freien Speichern gibt es auch eine Autosave-Funktion, die nach bestimmten Events das Spiel von selbst speichert und Savegames anlegt, was sehr praktisch ist, falls man mal nicht selbst daran denkt, abzuspeichern.

Besonders nützlich ist die Pausefunktion. Gerät man mal in eine hektische Situation, drückt man einfach auf die Pausetaste und das Spiel wird pausiert. Man kann dann dennoch Befehle geben, die dann später, wenn man ins Gefecht zurückkehrt, ausgeführt werden.

Abseits der Solokampagne kann man auch noch den Skirmish-Modus spielen, in dem man aus 36 Karten auswählen kann und gegen bis zu 7 KI-Gegner antreten kann. Die KI der Gegner bzw. Verbündeten ist dabei sehr gut. Während es auf „einfach“ noch wirklich einfach zugeht, ist der Unterschied auf „normal“ oder „Experte“ schon sehr spürbar und das Match schon richtig herausfordernd. An die Stufe „Verrückt“ hab ich mich noch nicht getraut. Neben den Spieleinstellungen lassen sich auch noch verschiedene Siegbedingungen, z.B. Sudden Death, Vernichtung, Attentat oder HQ Zerstören, aktivieren. So läuft das Spiel nicht immer nur auf die einfache Zerstörung hinaus.

Zudem gibt es noch einen Online-Modus, in dem man entweder über LAN spielen kann, direkt über IP ein Spiel hostet/beitritt oder mit anderen aus aller Welt online antritt. Für letzteres muss man sich erst ein Konto anlegen, das aber ganz schnell und problemlos geht.

Die Fraktionen sind allesamt sehr gut ausbalanciert. Jede Rasse hat seine Vor- und Nachteile. Schade nur, dass in der Kampagne nur eine Rasse, nämlich die Space Marines spielbar ist. Lediglich im Multiplayer und Skirmish sind alle vier Rassen (Eldar, Space Marines, Chaos und Eldar) spielbar.

Fazit:
Mit Dawn of War haben die Entwickler von Relic ein tolles Echtzeitstrategiespiel geschaffen, das nicht nur für Warhammer-Fans ein Muss ist. Lediglich die Kampagne hätte meiner Meinung nach noch länger sein können und es wäre schön gewesen, wenn man da auch auf anderen Seiten als nur mit den Space Marines spielen hätte können.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: schöne Effekte und Animationen
  • Sound: tolle Musik, gute Sprachausgabe
  • Balance: Rassen alle gut ausbalanciert, herausfordernd
  • Atmosphäre: tolle Gefechte, Zwischensequenzen, Briefings
  • Bedienung: einfach, Autosaves, Tastaturkürzel, Pausefunktion
  • Umfang: Kampagne, viele MP-Karten, guter Online-Modus
  • Missionsdesign: lange Missionen, oft mehrere Ziele
  • KI: verhält sich meistens gut
  • Einheiten: keine Einheit ist unnütz, mächtige Helden
  • Kampagne: 11 lange Missionen
  • Grafik: Grafik etwas angestaubt
  • Sound: ---
  • Balance: ---
  • Atmosphäre: manchmal lahme Missionen
  • Bedienung: ---
  • Umfang: kein Editor
  • Missionsdesign: Missionen oft gleich
  • KI: selten Aussetzer
  • Einheiten: ---
  • Kampagne: nur Space Marines spielbar, könnte länger sein

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(9)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.