Aus 7 mach 9 - Dawn of War erhält weiteren Zuwachs

Space Marines, Chaos Space Marines, Orks und Eldar. Diese vier Völker bildeten im Herbst 2004 den Anfangskader zu Relics erfolgreichem Echtzeitstrategiespiel...

von Peacecamper am: 18.03.2008

Space Marines, Chaos Space Marines, Orks und Eldar. Diese vier Völker bildeten im Herbst 2004 den Anfangskader zu Relics erfolgreichem Echtzeitstrategiespiel Dawn of War, angesiedelt im Warhammer 40.000-Universum von Games Workshop. Ein Jahr später erschien das erste Addon, Winter Assault, und lies die Imperiale Armee an der ewigen Schlacht teilhaben. Es folgte das Sternenreich der Tau und die höllischen Necron im zweiten Addon Dark Crusade, erschienen im Herbst 2006. Nun findet die Reihe ihren Abschluss. Anfang März erschien das wohl letzte Addon, die Gerüchte um Dawn of War 2 häufen sich derweilen.

Die neuen Völker

Soulstorm führt die Adeptus Sororitas (Sisters of Battle) sowie die verräterischen Dark Eldar auf die Schlachtfelder des Warhammer-Universums. Beide unterscheiden sich in einigen Punkten klar von den alten Rassen von Dawn of War. Während die Sisters of Battle für besonders starke Fähigkeiten Glauben benötigen, den sie durch bestimmte Einheiten und Gebäude erlangen, sammeln die Dark Eldar die Seelen ihrer gefallenen Gegner, um somit mächtige Zauber zu entfesseln (unter anderem den namensgebenden Seelensturm (engl. Soulstorm)). Im Kampf ist der Einsatz dieser Fähigkeiten bei beiden Völkern nahezu unabdingbar. Kann man die KI vielleicht noch mit schierer Masse besiegen, so wird man ohne den Einsatz von genau getimten Zaubern im Multiplayer gnadenlos untergehen. Denn auch mit dem neusten Addon ist Dawn of War im Multiplayer nicht gerade einsteigerfreundlicher geworden. Wer mithalten will, sollte zumindest ein wenig Talent für das Micromanagment (taktische Truppenbewegungen auf kleinstem Raum, Einsatz von Fähigkeiten) in Strategiespielen (vgl. WC3) mitbringen.

Der Singleplayermodus

Die Kampagne verläuft ähnlich wie im Vorgänger-Addon Dark Crusade, ist allerdings dieses Mal nicht nur auf einen einzigen Planeten beschränkt, sondern die Kämpfe toben in einem ganzen Sonnensystem über vier Planeten und deren Monde. Die Hintergrundstory ist eher mäßig interessant. Ein Sprecher erzählt kurz die Beweggründe der neun Parteien, um das System zu kämpfen, allerdings hätte das Warhammer-Universum dort weit mehr Potential geboten. Dabei entscheidet man wie gewohnt auf einer Strategiekarte über das nächste Angriffsziel, informiert sich über feindliche Truppenstärken und rüstet seine eigenen Truppen und Basen auf. Die Kämpfe um Gebiete auf den Planeten spielen sich allesamt recht ähnlich. In einer normalen Skirmish-Partie gilt es, die gegnerische Partei auf der Karte zu besiegen. Für gewonnene Schlachten gibt es Heldenupgrades wie neue Waffen oder Rüstungsteile oder auch Spezialfähigkeiten. Richtig interessant wird die Kampagne aber erst, wenn man die Hauptfestung einer verfeindeten Partei angreift. Dabei müssen diverse Primär- und Sekundärziele erfüllt werden, um letztendlich den Gegner komplett aus dem Spiel zu nehmen. Leider kann es derweilen vorkommen, dass eine KI-Partei einem zuvorkommt und so z.B. die Tau von den Necrons ausgelöscht werden, bevor man selbst überhaupt in der Nähe war.

Neben der Kampagne sind noch normale Skirmish-Partien für Zwischendurch verfügbar.

Der Multiplayermodus

Das Herz von Dawn of War liegt aber ganz klar auf dem Multiplayermodus. Die neuen Völker passen sich wunderbar in das bestehende Balancing ein, auch wenn einige Bus aktuell noch kritisch beäugt werden. So können die Zauber der Dark Eldar z.B. von einem Zuschauer ausgelöst werden. Ein Problem, das allerdings der Community bekannt ist und das kontrolliert wird und das sicherlich auch bald durch einen Patch behoben wird. Bei einigen anderen Rassen gibt es noch ähnliche Bugs, die aber Relic schon gemeldet worden sind und sicherlich behoben werden. Anfangs von der Community doch eher skeptisch betrachtet, fügen sich auch die neuen Flugzeuge wunderbar in das Spiel ein und bereichern die Taktiken um weitere, interessante Variationen. Einsteiger sollten allerdings wie schon anfangs gesagt viel Geduld mitbringen. Dawn of War ist ein recht schnelles und aggressives Spiel, das nicht einfach durch Masse gewonnen wird. Wer aber bereit ist, dafür ein wenig Zeit zu opfern, findet sich in einem der besten und vielfältigsten Strategiespiele wieder, die aktuell erhältlich sind.

Technik

Technisch gesehen hat sich im Vergleich zu den Vorgängern nicht viel getan. Die Grafik ist immer noch auf einem für ein Strategiespiel recht guten Stand und die Animationen sind immer noch göttlich. Leider wiederholen sich einige Sprüche der Einheiten recht häufig, allerdings wird auch dort hoffentlich bald ein Patch einschreiten.

Abschluss und Fazit

Abschließend sei noch zu erwähnen, dass Soulstorm ein Stand-Alone-Addon ist. Es kann also wie Dark Crusade ohne das Grundspiel Dawn of War gespielt werden. Allerdings sind dann im Multiplayer nur die beiden neuen Rassen, also Dark Eldar und Sisters of Battle verfügbar, die anderen lassen sich mit Hilfe von Originalkeys der Vorgängerspiele freischalten.



Wer über Ostern nichts zu tun hat oder schon lange kein gutes Strategiespiel gespielt hat, der sollte Dawn of War: Soulstorm auf jeden Fall ein Chance geben, zumal der Preis mit etwa 30 € auch nicht allzu hoch angesiedelt ist.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: sehr schöne Animation und Effekte
  • Sound: guter Sound, z.T. sehr geniale und lustige Sprüche
  • Balance: schwer, aber immer schaffbar
  • Atmosphäre: geniale Sprüche, geniale Effekte, Warhammer satt!
  • Bedienung: Strategiespiestandard, Maus (+ Tastatur)
  • Umfang: zwei neue Rassen, 29 neue Maps, Kampagne
  • Missionsdesign: geniale Festungsmissionen
  • KI: von leicht bis kaum schaffbar alles dabei
  • Einheiten: 9 Völker und dutzende von Einheiten, alle nützlich
  • Kampagne: Festungsmissionen und Heldenupdates motivieren
  • Grafik: Engine schon etwas älter
  • Sound: Sprüche der Einheiten wiederholen sich z.T.
  • Balance: -
  • Atmosphäre: -
  • Bedienung: -
  • Umfang: nicht alle Rassen im MP spielbar
  • Missionsdesign: eher durchschnittliche Skirmish-Missionen
  • KI: auf den unteren Stufen leicht berechenbar
  • Einheiten: keine Einheit wirklich überflüssig
  • Kampagne: Skirmish-Missionen auf Dauer eintönig

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(5)
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