Vier Hauptstädte weg, vier Charakterklassen weg – der Entwickler Mythic Entertainment kürzt das Online-Rollenspiel Warhammer Online zusammen. Städte und Klassen hätten den Qualitätsstandards nicht genügt, zudem würden zu viele Städte die Spieler nur ablenken.
Die Wahrheit hinter den Kürzungen dürfte schlichter sein: Wir haben uns übernommen. Das, was wir geplant hatten, können wir nicht umsetzen. Diese Krankheit scheint Mythic schon länger zu plagen. Imperator, das MMORPG um ein futuristisches Rom, wurde eingestellt. Warhammer Online befindet sich seit mindestens 2005 in der Entwicklung, wurde mehrfach verschoben und hat dabei mindestens eine Grafikgeneration verschlafen. Electronic Arts, die den Kauf von Mythic vor zwei Jahren als Coup gefeiert haben, dürften mittlerweile nüchterner darüber urteilen.
Der Rat, es sei doch sinnvoller, sich vorher zu überlegen, was man zu schaffen in der Lage ist, und das dann qualitativ hochwertig umzusetzen, mag ausgelutscht erscheinen. Und doch, liebe Mythics, er ist so wichtig wie richtig. Denn ihr verscherzt es euch so schon vor Erscheinen von Warhammer Online mit eurer potenziellen Kundschaft, die sich nun zu Recht Sorgen machen dürfte, ob das überhaupt noch was wird mit dem Spiel. Das Vorschuss-Vertrauen in die Macher des großartigen Dark Age of Camelot ist jedenfalls aufgebraucht.
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