Meine erste Rezension überhaupt, viel Spaß.
Remakes haben alle eines gemeinsam: Sie wecken Erwartungen.
So auch XCOM: Enemy Unknown. Ein Remake des 1994, in Deutschland unter dem Titel "UFO", veröffentlichten Originals.
In beiden Titeln wird die Erde von außerirdischen Invasoren bedroht und die Verteidigung des blauen Planeten übernimmt der Spieler als Kommandant der XCOM Streitkräfte. Diese setzen sich aus Wissenschaftlern, Technikern und Soldaten aller Länder zusammen, deren Finanzierung der "Rat" übernimmt. Dem Spieler obliegt nun die Verantwortung über die Verwaltung der irdischen Ressourcen und Truppen, welche er zum Wohle der Menschheit im Allgemeinen und zur Beruhigung der einzelnen Ratsstaaten im Besonderen einsetzt. Ihm stehen hierfür Forschung, Aufklärung und Waffengewalt zur Verfügung. Beide Spiele lassen sich grob in zwei Schwerpunkte aufteilen:
1. Dem Management der eigenen Streitkräfte (Forschung, Produktion, Basisbau, Ausbildung, Finanzen)
2. Dem Rundenbasierten Kampf gegen die Außerirdischen mit einer Fülle an taktischen Möglichkeiten
XCOM - Enemy Unkown bringt im ersten Schwerpunkt schon einige Änderungen zum Original. War es dort noch nötig eine stabile Verteidigung durch strategisch gut platzierte Stützpunkte zu gewährleisten, befindet sich in der Version von Firaxis nur noch eine Basis im Besitz des Spielers. Diese kann man mit diversen Einrichtungen seinem Spielstil genehm anpassen. Hervorragend gelungen sind die Möglichkeiten, sich seine Soldaten individuell anzupassen. Wer mit Mutter, Vater und Kind in die Schlacht ziehen möchte, kann dies im wahrsten Sinne des Wortes tun und auch gleich noch Cousins oder den eigenen Trauzeugen mitnehmen. Einer schwergepanzerten Familie Meier steht nichts im Wege, oder sollen es doch die Kumpels aus dem Fußballclub sein? Bemerkt werden sollte hier aber noch, dass der Tod der Soldaten bei XCOM: Enemy Unknown dauerhaft ist.
Die Kämpfe wurden toll in Szene gesetzt. Die Soldaten hechten hinter Fahrzeugen in Deckung, kommentieren erfolgreiche Abschüsse und treten Filmreif Türen und Fenster ein. Die Kamera schwenkt unregelmäßig in andere Perspektiven um und sorgt damit für ein hohes Maß an Dynamik. Leider verzagt sie ein wenig, wenn man über mehrere Ebenen kämpft, ein festes, stufenartiges Einstellen wie im Original ist nicht möglich. Die KI der Gegner ist heutigen Standards angemessen, überraschende Manöver oder gar knifflige Strategien sollte man von ihr allerdings nicht erwarten. Die vier Schwierigkeitsgrade bringen hier keine Besserung, sie unterscheiden sich lediglich durch die Treffenwahrscheinlichkeiten der Gegner wie auch der eigenen Soldaten, ein Manko,welches rasch behoben werden sollte.
Auch wenn der Gegner nicht mehr so unbekannt ist wie 1994, greift XCOM: Enemy Unknown doch dessen Stärken auf und fesselt für Stunden vor den Monitor. Die Entschlackungen im Mikromanagement taten dem Spiel sehr gut, es ist für Hobbyverwalter noch ausreichend zu tun. Gleiches gilt für die Unterteilung der Soldaten in Klassen. Deren Schwerpunkte sind stichhaltig dargelegt und sie sind alle vernünftig miteinander kombinierbar.
Ich versuche in der Pro & Contra Liste für Einsteiger wie für Veteranen der Titel einige, meiner Meinung nach, wichtige und einige einfach informative Punkte anzubringen.
Unterm Strich hat Firaxis hier solide und Spaß bringende Arbeit abgeliefert, die leicht noch potenziert werden kann durch den ein oder anderen "Kosmetikpatch". Es gab in den letzten Jahren kaum einen weiteren Titel bei dem ich ohne Vorbehalt zum Kauf geraten hätte. Hier kann ich nur sagen: Zugreifen!
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