Awesomenautsist ein ungewöhnlicher MOBA-Ableger. Denn es verpflanzt das Heldenhatz-Spielprinzip des Subgenres, von der strategischen Draufsicht in die Sidescroller-Perspektive inklusive Maus- und Tastatur-Steuerung. Sowie von der Fantasy in die Zukunft: Wir schreiben das Jahr 3587 und zwei Roboterfraktionen balgen sich in einem schier endlosen Krieg.
Als einer von acht abgedrehten Söldnern werfen wir uns für eine Seite ins Getümmel, um den entscheidenden Sieg einzufahren. Die lustigen Gesellen könnten direkt einer wunderbar-schrägen Cartoon-Serie entsprungen sein – aber machen sie auch spielerisch ihrem Namen alle Ehre? Wir haben im Test geprüft, ob die Awesomenauts wirklich »awesome« sind.
Spiel und Soundtrack via Steam
Awesomenauts ist digital über Steam für 9,99 Euro erhältlich, setzt also ein (kostenloses) Konto bei Steam voraus. Den offiziellen Soundtrack des Spiels gibt es für 2,99 Euro.
Was ist MOBA?
Am PC ist das Genre der so genannten MOBAs (Multiplayer Online Battle Arenas) wahnwitzig populär, vor allem dank dem Klassenprimus League of Legends, der anno 2011 mehr gespielt wurde als jeder andere Online-Titel.
Kurz zur Erklärung, falls Sie MOBAs noch nicht kennen: Zwei Heldenteams stehen sich in einer Arena gegenüber, versuchen die feindliche (und meist schwer bewachte) Basis zu knacken, bauen im Laufe der Partie ihre Helden weiter aus und werden meist von KI-Schergen unterstützt. Das Urspiel dieser Gattung gilt die Warcraft 3-Mod Defense of the Ancients, kurz Dota.
Irre Typen im harten Kampf
Zu Beginn von Awesomenauts stehen uns zwei von acht spielbaren Charakteren zur Verfügung. Sheriff Lonestar ist ein Cowboy-Haudegen, der gern mit Dynamit um sich wirft und Hologramm-Bullen auf die Feinde hetzt. Leon Chameleon ist der Meister-Kriminelle (also die Diebesklasse) im Team, schnalzt den Gegner seine Zunge ins Gesicht und ist berüchtigt für seinen versehentlichen Einbruch ins Schlafgemach der Gattin des Premierministers.
Kurz gesagt: Wir haben es mit einer Melange an abgedrehten Typen zu tun und jeder entspricht einer typischen Charakterklasse, etwa Tank oder Heiler. Sechs weitere Charaktere schalten wir im Laufe des Spiels über Erfahrungspunkte frei.
Im Gegensatz zu den Figuren sind die Kampfhandlungen alles andere als albern. Um an die feindliche Basis zu kommen, müssen wir uns durch Horden feindlicher KI-Schergen und mörderische Selbstschussanlagen kämpfen. Nur eine wohlüberlegte Vorgangsweise führt zum Ziel. So gehört es zur Grundtaktik, dass wir nicht wie ein hirnloser Rambo drauflosstürmen, sondern die eigenen Robo-Minions als Kugelfang benutzen und im richtigen Moment den Rückzug antreten.
Wenn wir draufgehen, verschaffen wir der Gegenseite nämlich wertvolle Ressourcen (das so genannte Solar). Damit lassen sich mächtige, ja überlebenswichtige Extras für die jeweiligen Helden kaufen. Der durchgeknallte Soviet-Affe Yuri kann beispielsweise per Anomalie die Zeit in seinem Umkreis verlangsamen und per Upgrade sogar Kollegen heilen. Das wandelnde Gehirn Voltar wiederum beschwört fliegende Kampfdrohnen und kann diese per Extra deutlich schneller einsetzen.
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