Fehlt da nicht was bei Microsoft Flight? Was ist aus dem Anhang »Simulator« geworden, den Genre-Fans reflexartig in Gedanken ergänzen werden? Immerhin steht die Microsoft Flight Simulator-Reiheseit 1982 für anspruchsvolles, realistisches Flugvergnügen. 30 Jahre Serientradition, das schafft wohl kein anderes Spiel! Doch mit der ist’s jetzt auch erst mal vorbei.
DLCs
Microsoft Flight ist Free2Play, Sie können aber schon jetzt über Windows Live drei DLCs kaufen:
- Die P-51 Mustang für 8 Euro
- Die Maule M-7-260C für 15 Euro
- Das Hawaiian Adventure Pack 20 Euro
Sobald Sie Ihr Spiel mit Live verknüpfen, erhalten Sie gratis die PT-17 Stearman. Das kostenpflichtige Adventure Pack bietet neben einer größeren Spielwelt ein weiteres Flugzeug und zusätzliche Herausforderungen und Einsätze. Unsere Wertung bezieht sich auf das komplette Paket.
Weitere DLCs sind bereits angekündigt, los geht's mit »Journey to Alaska«
Zusammen mit dem »Simulator«-Anhängsel haben die Microsoft Game Studios bei Flight große Teile des Realismus’, des Anspruchs und des Flugvergnügens abgeworfen. Technisch ist das Spiel dabei auf einem Stand von vor ein paar Jahren geblieben - es sieht in jeder Beziehung alt aus. Immerhin: Microsoft verlangt dafür zunächst kein Geld, denn Flight ist Free2Play. Doch wer ein Minimum an Spielspaß aus diesem Titel herausholen will, soll ordentlich für DLCs zahlen.
Die Inhalte der Basisversion
Microsoft Flight bietet in der kostenlosen Basisversion die hawaiianische Insel Big Island sowie das todschicke Wasser-Kleinflugzeug Icon A-5. Dieser Miniflieger steckt derzeit noch in der Entwicklung, die Zielsetzung seiner Konstrukteure ist aber schon jetzt klar: Die Icon A-5 soll die Fliegerei für die breite Masse eröffnen und deshalb so leicht zu handhaben sein wie möglich.
Microsoft Flight - Screenshots ansehen
Wie passend, denn das gleiche Konzept steckt auch in Flight: Standardmäßig sind vier Flughilfen aktiviert, mit denen sich die A-5 so gutmütig lenkt wie die Mühlen aus Battlefield 3. Doch selbst mit deaktivierten Hilfsfunktionen bleibt Flight derart anspruchslos, dass man es nicht guten Gewissens als Simulation bezeichnen kann. Da wirken die mitgelieferten Lande-Herausforderungen für die A-5 bestenfalls als gut gemeint, denn wenn man selbst mit dem Dreifachen der empfohlenen Landegeschwindigkeit ohne Schaden auf einem Acker landen kann, ist »Herausforderung« nun wirklich das falsche Wort.
Arcade statt Simulation
Die Arcade-Ausrichtung merkt man Flight auch bei den übrigen Inhalten an: Neben Parcours-Flügen, in denen wir möglichst schnell eine bestimmte Strecke abfliegen oder goldene Ringe einsammeln sollen, warten über die Insel verteilte »Aerocaches« darauf, von uns gefunden zu werden. Und dann gibt’s da noch verschiedene Einsätze. So müssen wir die A-5 zum Beispiel neben einer Yacht landen.
Trotzdem wird Flight schnell langweilig. Denn während in der Action-Flugsimulation Take on Helicoptersdas Fliegen allein schon eine spannende Herausforderung ist, fehlt in Flight einfach der grundlegende spielerische Anspruch. Obendrein sieht die Trauminsel Hawaii mitunter echt grausig aus.
Die Bodentexturen bestehen zum Teil aus metergroßen Pixeln. Für ein Spiel, in dem wir regelmäßig im Tiefflug unterwegs sind, ist das ein »No-Go«, um in der Pilotensprache zu bleiben. Die Brandung entlang der Küsten ist nur aufgemalt, und zu allem Überfluss gibt’s in Flight keinerlei Leben - weder Mensch, noch Tier, noch andere Fahr- oder Flugzeuge.
In den Genuss anderer Mitflieger kommen wir nur, wenn wir über Windows Live die Multiplayer-Option aktivieren. Dann tuckern auch mal zwei, drei andere Spieler durch die Lüfte, aber die verfolgen dann auch nur ihre Herausforderungen oder Einsätze. Eine wie auch immer gestaltete Interaktion zwischen den Spielern, seien es nun Rennen oder wenigstens gemeinsame Aufträge, gibt’s nicht. Immerhin kann man chatten. Wow.
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