Seite 2: Beim Test dieses OLED-Gaming-Monitors bin ich innerlich zerrissen

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Starke Farben und Helligkeit - So muss Gaming aussehen

Overwatch 21:9 In den meisten Games mit 21:9-Unterstützung sorgt das Format für ein neues Spielgefühl.

Overwatch 16:9 In den meisten Games mit 21:9-Unterstützung sorgt das Format für ein neues Spielgefühl.

Beim Zocken zeigt sich sowohl der volle Nutzen des Ultrawide-Screens als auch die Farbenpracht der QD-OLED-Technik. Beides kann mich im Bereich Gaming absolut überzeugen. 

Das 21:9-Format war mir bisher nicht unbekannt, aber ich habe nie selbst einen Bildschirm in dieser Größe besessen. Deswegen war ich erstmal etwas überwältigt von den schieren Ausmaßen. Als ich das erste Spiel mit dem AW34 gestartet habe, war ich direkt begeistert von dem größeren Sichtfeld und auch von den Farben.

Mir persönlich ist die Immersion in Games, also das Abtauchen in die Spielwelt, sehr wichtig. Mit dem 34-Zoll-Bildschirm im 21:9-Format ist die Immersion so groß wie nie. Gerade wenn man auf Spiele mit dichter Atmosphäre steht, ist das eine wahre Freude. Dem steht nur im Weg, dass nicht alle Spiele Ultrawide-Support haben (wenn auch mittlerweile sehr viele).

Im Vergleich sieht mein zweitbildschirm nahe zu winzig aus. Im Vergleich sieht mein zweitbildschirm nahe zu winzig aus.

Die Farbräume sind schon auf dem Papier beeindruckend. 99 Prozent Abdeckung bei DCI-P3 und 149 Prozent für sRGB sind wirklich gute Werte und das sieht man auch. Selten habe ich so kräftige Farben in einem Spiel gesehen.

Das Schwarz ist, typisch für OLED-Screens, tief und satt. Das liegt daran, dass OLED-Pixel keine zusätzliche Lichtquelle benötigen und komplett ausgeschaltet werden können. Weniger Licht, gleich besseres Schwarz.

Auch die Wiederholungsrate von 165 Hertz (mit DisplayPort) ist für einen OLED-Screen sehr hoch und natürlich wunderbar fürs Gaming geeignet. Mein eigentlicher Hauptbildschirm hat nur 60 Hertz und der Unterschied ist - wenig überraschend - deutlich spürbar.

Vor allem in schnellen Spielen wie Overwatch bin ich begeistert vom neuen Spielgefühl. Von Schlieren oder Fragmenten keine Spur. 

Doch auch in der Gaming-Disziplin gibt es Schwächen. Der AW34 schaltet gerne mal zwischen verschiedenen Presets und HDR-Stufen hin und her, wenn ich bestimmte Spiele starte. Divinity: Original Sin 2 zum Beispiel bekommt nach einigen wenigen Minuten gerne mal einen Grünstich. Dann heißt es ab ins Bildschirmmenü und Setting umstellen. Das muss nun wirklich nicht sein.

Nachher (HDR aus | FPS Preset an | Grünstich) Nachher (HDR aus | FPS Preset an | Grünstich)
Vorher (HDR 400 True Black) Vorher (HDR 400 True Black)

HDR 400 sieht in manchen Spielen besser aus als HDR PEAK 1000. Manchmal wechselt der Bildschirm automatisch in unerwünschte Settings (Siehe Bild Rechts)

Von QD-OLED habe ich mehr erwartet

Lasst mich eines direkt klarstellen: Ich bin stark zwiegespalten. Zum Zocken ist der AW34 wirklich ein toller Bildschirm. Die Realität sieht allerdings so aus, dass ich meinen Bildschirm (oder Bildschirme) nicht ausschließlich zum Spielen verwende.

Auch wenn ich mich mittlerweile an die Farbsäume gewöhnt habe, fällt es mir doch schwer, diese zu akzeptieren. Vor allem zu einem so hohen Preis, der bei QD-OLED-Screens momentan noch Standard ist. Es wundert mich nicht, dass QD-OLED-Technologie bisher hauptsächlich bei TVs verbaut wird. Die Technik scheint momentan besser für Bildschirme geeignet, von denen man weiter weg sitzt. 

Die Sache mit dem Ultrawide

Ich kann mich, entgegen den Erwartungen meiner Kollegen, nicht wirklich mit dem Prinzip anfreunden, auch wenn die Vorteile beim Gaming enorm sind. Ich habe zum Beispiel gerne Discord oder andere Anwendungen auf dem Zweitbildschirm offen, wenn ich etwas auf dem Hauptbildschirm mache. Zocken zum Beispiel.

Ich habe also drei Möglichkeiten, wenn ich einen Ultrawide nutze:

  1. Das Potenzial des Ultrawides nutzen und im 21:9-Format spielen. So habe ich keine Möglichkeit fürs Multitasking.
  2. Ich öffne das Spiel im Fenstermodus oder nutze die PIP/PBP-Funktion und kann multitasken, was den Ultrawide in meinen Augen wieder ad absurdum führt.
  3. Ich stelle mir zusätzlich einen kleineren Bildschirm daneben und gebe so wichtige Vorteile von Ultrawides auf. Namentlich: Platz und Energie sparen.

Wie ich eingangs erwähnt habe, bin ich da wohl eher ein Einzelfall. Den meisten wird es wohl reichen, einen Bildschirm zum Zocken zu haben. Dennoch bleibe ich vorerst bei meinen zwei 16:9-Bildschirmen. In der Zukunft sehe ich mich allerdings schon mit einem Ultrawide auf dem Tisch - nur eben mit einem Zweitbildschirm. Ich kann einfach nicht anders.

Fazit der Redaktion

Jan Stahnke
@Sicknor

Wer sich einen Ultrawide hauptsächlich zum Zocken wünscht, der wird mit dem Alienware AW3423DWF in einen guten Bildschirm mit verzeihbaren Schwächen investieren. Die Farbtiefe überzeugt durch die Bank und die Wiederholungsrate macht das Spielen zum Genuss. Auch einige Features sind praktisch.

Wer allerdings einen Großteil seiner Zeit am Rechner mit Arbeiten verbringt, wird mit dem QD-OLED-Screen vielleicht nicht so gut zurechtkommen. Mehrere Stunden auf verwaschene Schrift zu schauen, kann auf Dauer richtig anstrengend werden.

Einigen Menschen scheinen die Farbsäume an den Übergängen gar nicht aufzufallen. Wenn ihr interessiert seid, achtet also direkt nach dem Kauf darauf, ob sie euch ins Auge springen.

Die Bildqualität des QD-OLED-Panels ist beim Gaming zwar wirklich atemberaubend, aber ich bin mir nicht sicher, ob der Preis das wirklich wert ist. Vergleichbare Bildschirme im selben Format gibt es bereits ab unter 300 Euro. Da sind die 1.100 Euro für dieses Modell wirklich happig. 

Der Alienware AW3423DWF ist also für alle gedacht, denen gutes Bild beim Zocken am wichtigsten ist. Ich bin mir sicher, damit können einige von euch etwas anfangen.

Was haltet ihr von Ultrawide und OLED-Screens? Habt ihr selbst welche zu Hause? Würdet ihr sie nochmal kaufen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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