Amazon-Gründer Jeff Bezos soll Amazon angewiesen haben, Suchergebnisse mit irrelevanten Anzeigen zu überfluten, meint die US-amerikanische Handelsbehörde FTC (Federal Trade Commission) in einem ungeschwärzten Teil ihrer Kartellklage gegen das Unternehmen.
Die Strategie steigerte Amazons Werbegewinne, verschlechterte jedoch die Benutzererfahrung und trieb die Nutzer zu teureren Produkten.
Amazon soll schlechte Nutzererfahrung in Kauf genommen haben
FTC und 17 US-Bundesstaaten klagen gegen Amazon: Die FTC behauptet, dass Amazons Strategie nicht nur die Benutzererfahrung auf der Plattform verschlechterte, sondern auch Drittanbieter-Verkäufer betraf, die dadurch weniger verdienten. Diese Entwicklung hat zu einer Klage der FTC und 17 Bundesstaaten in den USA geführt.
Laut der FTC habe Bezos in einem Meeting seine Führungskräfte angewiesen, »mehr defekte Ads« zu akzeptieren, um die Gesamtzahl der angezeigten Werbungen zu erhöhen und Amazons Werbegewinne zu steigern.
Was sind defekte Ads? Bei defekten Ads ist die Rede von Werbeplatzierungen und gesponserten Produkten in den Suchergebnissen, die nichts mit den Interessen der Nutzer zu tun haben.
Das verschlechterte die Benutzererfahrung, da relevante organische Suchergebnisse verdrängt wurden. Stattdessen wurden den Nutzern Produkte angezeigt, nach denen sie gar nicht gesucht haben.
Obwohl Amazon wusste, dass diese defekten Anzeigen das Sucherlebnis verschlechterten, zeigten interne Experimente, dass sie keinen nachteiligen Einfluss auf die Werbeeinnahmen hatten. Amazon soll sogar »Kosten für Defekte« in sein Anzeigenauktionssystem integriert haben, um den Gewinn zu maximieren.
Was ist das Anzeigenauktionssystem von Amazon: Amazons Anzeigenauktionssystem ist ein Mechanismus, mit dem Amazon die Anzeigen auswählt, die auf seinen Webseiten erscheinen. Die Anzeigen werden basierend auf dem Höchstgebot, der Relevanz für die Suchanfrage und der Qualität der Anzeige bewertet.
Die von Bezos angeordnete Praxis trieb wohl viele Nutzer zu teureren Produkten, wie eine interne Studie von 2018 zeigte. Gesponserte Produkte hatten einen höheren Preis als benachbarter, organischer Inhalt. Die wachsende Anzahl von Anzeigen führte zu höheren Preisen für die Kunden und erschwerte es diesen, zu günstigeren Produktlisten zu navigieren.
Habt ihr schon einmal Probleme mit den gesponserten Artikeln auf Amazon gehabt? Wurden euch schon einmal Produkte empfohlen, die rein gar nichts mit euren Interessen zu tun haben? Oder seid ihr bisher immer ganz zufrieden mit der Werbung und der Suchfunktion von Amazon gewesen? Schreibt uns eure Erfahrung damit in die Kommentare!
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