Daran dürfte Intel lange Zeit zu knabbern haben: AMD Ryzen 9 7950X3D im Test
AMD zeigt Intel mit dem Ryzen 9 7950X3D in unserem Test gleich in doppelter Hinsicht die Rücklichter. Die CPU ist aber dennoch längst nicht für jeden geeignet.
Als Hardware-Tester ist es aktuell eine große Freude, Prozessoren durch Benchmarks zu jagen, weil sich AMD und Intel einen spannenden Schlagabtausch liefern. Das gilt auch für den neuen Ryzen 9 7950X3D aus diesem Test - und dennoch dürfte er für viele von euch keine große Rolle spielen.
Warum das so ist und wie gut die CPU in unseren Messungen tatsächlich abschneidet, schauen wir uns anhand von zahlreichen Messungen näher an. Der Release des Prozessors mit 16 Kernen und 32 Threads (16C/32T) erfolgt morgen, am 28. Februar, der Preis liegt bei 789 Euro.
An diesem Datum erscheint auch der etwa 100 Euro günstigere Ryzen 9 7900X3D (12C/24T). Knapp eine Woche später steht der Ryzen 7 7800X3D (8C/16T) für nochmal ungefähr 150 Euro weniger in den Regalen, der sich als Preis-Leistungs-Tipp unter den X3D-CPUs erweisen könnte. Tests dieser Modelle folgen, so schnell es uns möglich ist, auch mit Blick auf die Bereitstellung passender Testgeräte.
AMD Ryzen 9 7950X3D
Mit dem neuen Ryzen 9 7950X3D holt sich AMD erwartungsgemäß die Performance-Krone von Intel in Spielen zurück. Der zusätzliche Cache hat zwar wie gehabt nicht in jedem Spiel gleichermaßen positive Auswirkungen, das Potenzial ist aber groß. Besonders erfreulich dabei: Die AMD-CPU geht trotz bester Gaming-Leistung klar effizienter zu Werke als Intels Top-Modell Core i9 13900K. Für einen reinen Spiele-PC ist der Prozessor aber dennoch überdimensioniert, zumal er starke (und günstigere) Konkurrenz aus eigenem Hause in Form des Ryzen 9 7900X3D und Ryzen 7 7800X3D bekommt.
aktuell höchste Spieleleistung im Testfeld
sehr hohe Anwendungsleistung
bemerkenswert effizient
recht hohe Temperatur unter Anwendungs-Vollast (ca. 90 Grad; gilt nicht für Spiele)
Ryzen 9 7950X3D: Benchmarks in 720p
Die vielen Kerne und der Aufbau des Ryzen 9 7950X3D machen es nötig, eine möglichst optimale Auslastung der Hardware zu gewährleisten. Damit das im Hintergrund reibungslos klappt, brauchen wir im Test neben einem aktuellen BIOS und neuen Chipsatztreibern auch die von Haus aus in Windows installierte Xbox Game Bar sowie den standardmäßig aktivierten Spielmodus.
Gepaart mit einer Geforce RTX 4090 und schnellem DDR5-6000-RAM kommt der Ryzen 9 7590X3D im Duell mit dem Core i9 13900K (ca. 620 Euro) unter identischen Bedingungen mit immerhin acht Prozent Vorsprung klar auf den ersten Platz, wenn wir in 1280x720 Pixeln spielen.
Wie der Blick auf die Einzelergebnisse zeigt, gibt es auch Titel, in denen beide Prozessoren weitgehend gleich aufliegen. Teilweise gelingt es dem 7950X3D bei diesen Messungen mit bewusst niedriger Auflösung aber auch, sich weit vor dem 13900K zu platzieren.
Ryzen 7 5800X3D (8C/16T) @ DDR4-3600
4,45 GHz unter Spielelast
323,3
210,5
Ryzen 5 5600 (6C/12T) @ DDR4-3600
4,45 GHz unter Spielelast
283,8
186,4
0,0
82,0
164,0
246,0
328,0
410,0
Benchmarks in 4K
Wechseln wir zu der 4K-Auflösung, die insbesondere die Grafikkarte deutlich stärker fordert, bleibt von dem Vorsprung der teuren Ryzen-CPU mit 16 Kernen kaum noch etwas übrig.
Da die GPU in dieser Auflösung verstärkt zum limitierenden Faktor wird, liegen die drei Top-Prozessoren weitgehend gleich auch. Aber auch die langsamste CPU im Testfeld in Form des Ryzen 5 5600 (ca. 135 Euro) muss sich hier nicht verstecken und erreicht im Schnitt fast dreistellige FPS-Werte.
Spiele in 3840x2160: Gesamtergebnis Zotac RTX 4090 AMP Extreme, 32,0 GByte, Windows 11
avg. FPS
99th FPS
Ryzen 9 7950X3D (16C/32T) @ DDR5-6000
4,35 GHz unter Spielelast
Ryzen 7 5800X3D (8C/16T) @ DDR4-3600
4,45 GHz unter Spielelast
104,7
87,5
Ryzen 5 5600 (6C/12T) @ DDR4-3600
4,45 GHz unter Spielelast
99,8
77,3
0,0
24,0
48,0
72,0
96,0
120,0
Ryzen 9 7950X3D: Anwendungsleistung im Cinebench
Mit Blick auf den Anwendungs-Test in Form des Cinebench R23 kann Intel einen kleinen Achtungserfolg für sich verbuchen: AMD wird sowohl bei der Belastung aller Kerne als auch unter Last auf nur einem Kern knapp geschlagen. Wirklich relevant ist der Unterschied in diesem Fall aber nicht.
Deutlich größer fällt dagegen der Abstand der beiden Top-Modelle zu den Prozessoren mit weniger Kernen und Threads aus. Dazu zählen auch der 7900X (ca. 450 Euro) und der 5800X3D (ca. 320 Euro). Skalieren Anwendungen wie der Cinebench sehr gut mit steigender Kern- und Thread-Zahl, haben solche CPUs hier wenig überraschend klar das Nachsehen.
Cinebench R23 Geforce RTX 4080, 32,0 GByte DDR5-6000, Windows 11
Die letzte Testdisziplin ist das Sahnehäubchen für den neuen Ryzen 9 7950X3D: Der Prozessor ist nicht nur schneller in Spielen als der Core i9 13900K und liegt im Cinebench praktisch gleichauf, sondern das gelingt ihm auch noch bei einer deutlich niedrigeren Leistungsaufnahme.
Während Intel also die Watt- und Gigahertz-Brechstange auspacken muss, um weit oben in den Benchmarks zu landen, geht der Ryzen 9 7590X3D unter unseren Testbedingungen trotz sehr hoher Leistung wesentlich genügsamer zu Werke - ein beeindruckendes Ergebnis!
Es war ja abzusehen, dass AMD sich die Performance-Krone mit dem Ryzen 9 7950X3D wieder von Intel zurückholen würde. Es ist aber dennoch beeindruckend, in unserem finalen Test zu sehen, mit welcher Effizienz das der neuen Ryzen-CPU gelingt.
Eine etwas höhere Spieleleistung bei nur etwa der Hälfte der Leistungsaufnahme im Vergleich zum Core i9 13900K zu erreichen ist eine bemerkenswerte Ansage, an der Intel noch eine ganze Weile lang zu knabbern haben dürfte. Respekt, AMD!
Ganz ohne Haken bleibt all das aber nicht, schließlich kostet die Ryzen-CPU einen stolzen Preis von 789 Euro, ohne beim Gaming in hohen Auflösungen wirklich einen entscheidenden Mehrwert gegenüber deutlich günstigeren Modellen wie etwa dem Ryzen 7 5800X3D liefern zu können.
So beachtlich der Ryzen 9 7950X3D in unserem Test auch abschneidet, so sehr muss er in meinen Augen daher die eigene und günstigere Konkurrenz fürchten, insbesondere in Form des Ryzen 7 7800X3D.
Den 7800X3D wird man für einen flotten Spiele-PC zwar auch nicht wirklich brauchen. Aber so viel Gaming-Leistung für ein paar 100 Euro weniger zu bekommen, was mit der CPU meiner aktuellen Einschätzung nach locker drin sein dürfte, ist trotzdem sehr reizvoll.
Ich bin schon sehr gespannt, wann und wie Intel darauf reagiert - auch wenn das noch eine ganze Weile dauern dürfte, zumindest mit Blick auf wirklich neue Hardware.
Was haltet ihr vom Ryzen 9 7950X3D aus diesem Test? Käme der Kauf einer CPU für fast 800 Euro für euch infrage? Oder habt ihr eine niedrigere Schmerzgrenze bei der Wahl eines neuen Prozessors? Uns interessiert außerdem, welcher Prozessor aktuell in eurem Spiele-PC steckt und ob ihr glaubt, dass Intel schon bald eine passende Antwort auf den Ryzen 9 7950X3D parat hat. Schreibt es gerne in die Kommentare!
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