Tüftler veröffentlichen Android für iPhones - mitten im Rechtsstreit mit Apple

Obwohl Apple sie gerade wegen einer Urheberrechtsverletzung verklagt, hat eine Gruppe von Tüftlern jetzt eine Beta-Version von Android für iPhones veröffentlicht.

Project Sandcastle erlaubt die Nutzung von Android auf iPhones. Project Sandcastle erlaubt die Nutzung von Android auf iPhones.

»Es ist Android. Für das iPhone.« Mit diesem Satz bewerben die beiden Entwickler von Project Sandcastle ihre Android-Version für iPhones, die sie ab sofort als kostenlose Beta-Version zum Download zur Verfügung stellen.

Interessierte iPhone-Besitzer können die Android-Variante mithilfe des Jailbreak-Tools chekra1n Version 0.9.8.1 installieren, wie Heise berichtet. Die checkra1n-Entwickler betonen auf Twitter, die Installation erfolge nicht invasiv und lasse sich sehr einfach durchführen:

Link zum Twitter-Inhalt

Weniger Elektroschrott dank Android?

Die Firma Corellium, die hinter der Entwicklung von Project Sandcastle steckt, begründet die Idee hinter der Android-Version für iPhones mit den Vorteilen, die ein derartiges Smartphone mit dualem System biete:

  • Android für iPhones gibt Nutzern mehr Freiheit über die Hardware, die sie besitzen.
  • Ältere iPhones lassen sich mit Android weiterhin nutzen, was die Verbreitung von Elektro-Schrott hemmt.
  • Nutzer können iPhones mit Android für forensische Sicherheitsforschung oder als flüchtige Dual-Boot-Geräte verwenden (beispielsweise für verschlüsselte Kommunikation, deshalb beinhaltet der Android-Build von Project Sandcastle automatisch den Messenger Signal).

Nur ältere iPhone-Modelle kompatibel: Aktuell funktioniert die Beta von Project Sandcastle ausschließlich auf iPhone 7 und iPhone 7+ sowie den iPod Touch der siebten Generation. Weitere iPhone-Modelle sollen aber folgen.

Apple und Corellium - eine schwierige Beziehung

Ob Apple das Project Sandcastle langfristig dulden wird, bleibt abzuwarten. Derzeit befindet sich das US-Unternehmen nämlich bereits in einem Rechtsstreit mit der Entwicklerfirma Corellium.

Gegenstand der Klage von Apple stellt eine cloudbasierte Virtualisierung von iOS dar, die eine Testumgebung zur Identifizierung von Sicherheitslücken bieten soll.

Apple behauptet, Corellium habe iOS ohne Lizenz einfach kopiert, was eine Copyrightverletzung darstelle. Corellium argumentiert dagegen.

Die eigene Virtualisierung von iOS sei durch die bestehenden Ausnahmen des DRM-Umgebungsverbots abgedeckt und Apple wolle schlichtweg die alleinige Kontrolle über die iOS-Sicherheitsforschung besitzen. Apple selbst soll übrigens mehrfach versucht haben, Corellium aufzukaufen.

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