Die Apple Watch Series 9 ist da und sie ist … wie ihr Vorgänger. Böse Zungen behaupten, dass sich bis auf die Zahl am Ende nichts geändert hat. Nun ja. In einigen Bereichen hat sich wirklich nichts getan, während Apple einige Verbesserungen unter der Haube vorgenommen hat, die für einige Nutzer ein Upgrade rechtfertigen könnten.
In unserem Test haben wir uns für eine Apple Watch Series 9 mit Aluminium-Gehäuse in Mitternacht und Ion-X-Glas in der 45-mm-Variante entschieden, die wir auf Herz und Nieren getestet haben.
Persönlich trage ich die Apple Watch bereits seit ihrer Veröffentlichung 2015 und seit einem Jahr die Apple Watch Ultra, die mich mit einem ganz eigenen Charme überzeugt hat. Aber um sie soll es heute weniger gehen, auch wenn es schön zu sehen ist, dass Apple Funktionen übernommen hat.
Neuer Wein in alten Schläuchen
Nüchtern betrachtet unterscheidet sich die Apple Watch Series 9 tatsächlich nicht von der Series 8. Oder 7. Oder 6. Allgemein hat Apple seit der ersten Uhr nur wenig an ihrem grundlegenden Design verändert und neben dem größeren Display viel Feintuning betrieben.
Allerdings gibt es bei der Optik einen Punkt, mit dem Apple gerne experimentiert: den Farben. In diesem Jahr ist hier aber auch kaum Neues zu sehen. Neben Polarstern, Mitternacht, Silber und (PRODUCT)RED ist Rosé hinzugekommen, aber so bunt wie in anderen Jahren, die grüne oder auch blaue Modelle boten, geht es nicht zu.
Ein strahlendes Beispiel
Ich muss dann doch kurz auf die Apple Watch Ultra (1. Generation) zu sprechen kommen. Mit ihr führte Apple ein OLED-Display mit einer Helligkeit von bis zu 2.000 Nits ein. Dieses Display schaffte nun auch den Sprung in die Series 9 und verdoppelt damit die Leuchtkraft. Zudem macht es die Apple Watch nicht nur zu einer besseren Taschenlampe, sondern erhöht auch die Lesbarkeit im Sonnenlicht, was ihr besonders im Sommerurlaub zu schätzen wissen werdet.
SiP, SiP, Hurra
Die typische Floskel, dass es auf die inneren Werte ankommt, stimmt auch bei der Apple Watch Series 9. Die S9 SiP (System in a Package) bietet mit seinem Dual-Core-Prozessor und der 4-Core Neural Engine für maschinelles Lernen ein deutliches Leistungsplus.
Spürbar wird dies beim Öffnen und Verwenden von Apps sowie in den Menüs, die sehr schnell auf die Eingaben reagieren und Befehle ausführen. Das neue Chip-Paket erlaubt jedoch auch neue Funktionen.
Apple zufolge war es erst jetzt durch den S9 möglich, dass Siri eure Anfragen direkt auf der smarten Uhr verarbeiten kann. Die Folge daraus ist ganz einfach: Siri hilft euch schneller bei euren Anfragen und funktioniert auch etwas besser bei der Spracherkennung.
In mehreren Versuchen konnte ich das im Vergleich zur Apple Watch Ultra mit S8 SiP ebenfalls feststellen. So war die Series 9 meiner Ultra beim Stellen eines Timers fast zwei Sekunden voraus. Auch andere Aufgaben meisterte Siri auf der neuen Uhr deutlich schneller.
Vom Suchen und Finden
Unterstützt wird der Prozessor von Apples neuen Ultrabreitband-Chip U2. Er ermöglicht nicht nur eine bessere Verbindung mit dem HomePod, um die aktuelle Wiedergabe zu steuern, sondern mit ihm könnt ihr jetzt auch euer iPhone suchen, anstatt nur einen Ton darauf abzuspielen.
Wie bei einem AirTag funktioniert dies mit einer Richtungsanzeige und einer Entfernungsmessung, wodurch das iPhone schnell und präzise wiedergefunden werden kann. Allerdings ist in diesem Zusammenhang fraglich, weshalb es die Modelle der vergangenen Jahren nicht schon konnten, da hier ebenfalls Ultrabreitband-Chips integriert waren.
Tippe ich doppelt?
Natürlich darf ich an dieser Stelle auch Apples neues Highlight, das Doppeltippen, nicht unerwähnt bleiben. Laut Apple ist es erst mit der Power des S9 SiP möglich, wobei eine ähnliche Bedienungshilfe schön länger für ältere Modelle verfügbar ist.
So richtig hat sich mir die Funktion nicht erschlossen, da sie zudem nicht sanft ausgeführt werden kann und etwas „Druck“ benötigt. Führt man Daumen und Zeigefinger zu lasch zusammen, dann wird der Befehl nicht erkannt.
Außerdem ist man darauf angewiesen, dass entweder die App aktiv ist oder eine Benachrichtigung hereinkommt, um die Funktion verwenden zu können, was mir noch mehr Fragezeichen ins Gesicht zaubert. Zusätzlich lassen sich fast alle Aufgaben, die Apple aufführt, auch einfach mittels Siri durchführen und das klappt schneller und präzises.
Trotz neuer Funktionen leidet die Akkulaufzeit nicht, sodass ihr weiterhin mit einer ungefähren Laufzeit von einem Tag rechnen könnt und ich euch das abendliche Laden empfehle, um morgens nicht mit nur 20 Prozent in den Tag zu starten.
Für wen ist die Apple Watch Series 9 geeignet?
Die neuen Features halten sich in diesem Jahr in Grenzen und sind eher kleine Schritte in der Evolution der Apple-Smartwatch. Ich persönlich würde daher niemanden, der bereits eine Apple Watch Series 7 oder 8 nutzt, ein Upgrade auf das neue Modell empfehlen.
Selbst von einer Series 7 ist der Sprung nur gering, da bis auf die genannten Funktionen effektiv nur der Temperatursensor in der Series 8 hinzugekommen, der auch nur in der Nacht deine Körpertemperatur misst und dich über Schwankungen informiert.
Habt ihr hingegen ein älteres Modell, eine Apple Watch SE oder noch gar keine Smartwatch, dann kann sich der Wechsel beziehungsweise Neueinstieg durchaus lohnen, da ihr neben den Features auch ein größeres Display, bessere Herzsensoren sowie die Unfallerkennung erhaltet.
Hinweis: Das Gerät wurde uns für den Test zur Verfügung gestellt und geht zurück an Apple. Eine Einflussnahme seitens des Herstellers auf den Test fand nicht statt. Ebenfalls gab es keine Verpflichtung zur Veröffentlichung eines Artikels.
Was ist eure Meinung zur neuen Apple Watch Series 9? Schreibt es gerne unten in die Kommentare!
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