Das bisher schnellste Android-Handy der Welt konnte mich sogar abseits von Gaming überzeugen

Das Asus ROG Phone 8 Pro im Test.

Asus hat das ROG Phone 8 Pro veröffentlicht und auf den ersten Blick stellt man sich die Frage: Ist das noch ein Gaming-Handy oder nur noch ein typisches Flaggschiff mit optionalem Lüfter? Asus will seine Gaming-Smartphones mit der achten Generation alltagstauglicher machen, ohne die Gaming-Performance negativ zu beeinflussen. 

Ich habe es für euch einen Monat lang getestet und verrate euch, ob sich das Handy für Spieler lohnt und ob es auch im Alltag eine gute Figur macht. 

Asus ROG Phone 8 Pro

Das Asus ROG Phone 8 Pro ist ein hervorragendes Handy aus dem High-End-Segment. Es kann in nahezu allen Kategorien überzeugen und macht bei der Kamera eine gute Figur. Zwar ist die Bildqualität noch nicht auf dem Level eines iPhone 15 Pro oder Pixel 8, aber dafür auf hohem Niveau. Besonders der Videomodus ist beeindruckend. 

Die Gaming-Performance ist trotz passiver Kühlung sehr beeindruckend und es sollte kein Android-Spiel geben, mit dem das Handy nicht klarkommen sollte. Dank den haptischen Triggern und den zwei zusätzlichen Tasten auf dem Kühler macht das Spielen sogar mehr Spaß. Das Asus ROG Phone 8 Pro ist zwar nicht günstig, aber wer sich dafür entscheidet, wird nicht enttäuscht werden. 

• Das aktuell schnellste Android-Handy
• Exzellenter Bildschirm mit 165 Hz und 2.500 Nits
• Sehr hochwertig verarbeitet und trotzdem schlank und leicht
• Sehr gute Hauptkamera
• Umfangreicher Videomodus mit extrem guter Bildstabilisierung
• Große Fülle an Gaming-Features
• Lange Akkulaufzeit und 65-Watt-Schnellladen
• Lautsprecher mit äußerst gutem Klang
• 3,5mm-Headset-Anschluss
• IP68-Zertifiziert
• Vier Jahre Sicherheitsupdates

• Nur zwei OS-Updates garantiert
• Nicht so ergonomisch wie ein echter Handheld
• Bilder sind überschärft
• Schwache Ultraweitwinkel-Kamera

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ROG Phone 8 Pro als Handheld-Konsole: das spricht dafür

Sehr heller und schöner OLED-Bildschirm mit 165 Hz

Der Bildschirm des Asus ROG Phone 8 Pro Edition ist wirklich eine Wucht. Mit einer maximalen Helligkeit von 2.500 Nits ist es schon fast blendend hell und dank AMOLED-Technologie sind die Kontraste fantastisch und die Farben prachtvoll. 

Ein weiteres Highlight ist die hohe Bildschirmwiederholrate von 165 Hz. Ich bin von anderen Handys 120 Hz gewöhnt und ich muss sagen, dass der Unterschied sowohl spür- als auch sichtbar ist: Animationen sind so flüssig, wie ich sie noch nie auf einem Handy gesehen habe. 

Bei einigen Android-Spielen lässt sich die FPS-Grenze aufheben, wie zum Beispiel Dead Cells. Bei schnellen Action-Spielen wie diesem ist eine so hohe Framerate nicht nur schön anzusehen, sondern auch von Vorteil. Weil das Handy die nötige Leistung mitbringt, bleibt die Framerate beim Beispiel von Dead Cells so ziemlich konstant bei 165 FPS. 

Dank LTPO kann das Handy außerdem je nach angezeigtem Inhalt die Bildschirmwiederholrate zwischen 1 und 165 Hz anpassen. Das spart Energie. 

Ich muss sagen: Das ROG Phone 8 hat das beste Handy-Display, das ich bisher gesehen habe. Wer das Gaming-Handy als Handheld-Konsole verwenden will, erhält einen Bildschirm, der objektiv besser ist, als die von dedizierten Handhelds - lediglich das Seitenverhältnis passt für viele Spiele nicht, die nur das 16-zu-9-Verhältnis unterstützen.

Obwohl der Bildschirm eine Diagonale von fast 7 Zoll hat, bleibt beim Anzeigen von 16-zu-9-Inhalten nur etwa 5,5 Zoll übrig - was gerade beim Streamen von PC- und Konsolenspielen etwas klein ist. 

Sehr starke Performance mit Aktivkühlung

Im Inneren des ROG Phone 8 Pro steckt der besonders leistungsstarke Qualcomm Snapdragon 8 Gen3. Mit diesem Chip hat das Handy jedes Spiel aus dem Play Store, das ich getestet habe, mit Bravour gemeistert. 

Egal ob Fortnite, Genshin Impact oder Monster Hunter Stories: Es gab kein Android-Spiel, bei dem ich nicht die höchsten Grafikeinstellungen wählen konnte und trotzdem über 60 FPS oder mehr hatte. 

Im Gegensatz zum Vorgänger wird das ROG Phone 8 Pro passiv gekühlt. Die Wärme wird vom Prozessor zur Rückseite des Gerätes geleitet. Ein externer Lüfter kühlt diese anschließend und führt die Wärme ab. Der Vorteil: Das neue Handy ist schlanker und nun IP68-zertifiziert. 

Macht der Kühler einen Unterschied? Ja, das macht er tatsächlich! 

Ich habe den 3DMark Wild Life Extreme-Stresstest einmal ohne und einmal mit Kühler getestet. Bei diesem Benchmark wird dieselbe ressourcenintensive Szene über einen Zeitraum von 20 Minuten wiederholt, was sich für diesen Test besonders gut eignet. 

Ohne Lüfter:

• Bester Durchlauf-Score: 5.183
• Niedrigster Durchlauf-Score: 4.773
• Stabilität: 92,1 Prozent
• Temperatur: 27 bis 53 Grad Celsius
• Bildwiederholrate: 21 bis 37 FPS

Mit Lüfter: 

• Bester Durchlauf-Score: 5.177
• Niedrigster Durchlauf-Score: 5.085
• Stabilität: 98,2 Prozent
• Temperatur: 29 bis 42 Grad Celsius
• Bildwiederholrate: 24 bis 37 FPS

Wie man sehen kann, hat der Lüfter für eine deutlich bessere Stabilität über den 20-minütigen Test gesorgt. Ohne Lüfter hat der letzte Durchlauf nur noch 4.773 Punkte erzielt - das heißt, dass der Chip gedrosselt wurde, um die Temperaturentwicklung einzudämmen. Es gingen 7,9 Prozent Leistung verloren.

Mit angebrachten Lüfter war selbst nach 20 Minuten nur ein Leistungsverlust von 1,8 Prozent zu verzeichnen. Die Temperatur des Geräts konnte mit angebrachten Kühler bei maximal 42 Grad Celsius gehalten werden. 

Ohne Lüfter

Ohne Lüfter

Mit Lüfter ergibt sich fast eine horizontale Line. Selbst nach 20 Minuten hat die Leistung kaum abgenommen.

Übrigens sind das in beiden Fällen trotzdem extrem hohe Punktzahlen. Zum Beispiel hat das Xiaomi 14 Pro mit demselben Snapdragon 8 Gen3-Chip »nur« 4.629 Punkte erzielt. Der Vorgänger, das Asus ROG Phone 7 Ultimate, konnte 3.752 Punkte für sich beanspruchen. 

Das Asus ROG Phone 8 Pro ist aktuell das leistungsstärkste Android-Handys, das man sich kaufen kann -  Dank aktiver Kühlung kann es auch über längere Zeiträume diese Leistung beibehalten, was für ein Gaming-Handy wichtig ist. 

Android-Spiele bringen das Handy nicht wirklich zum Schwitzen. Wer Mobile Games mit höchsten Grafikeinstellungen spielen will, ist hiermit gut bedient. 

Air-Trigger und Lüftertasten 

Auf der rechten Seite des Aluminium-Rahmens befinden sich zwei kapazitive Tasten, die Asus »Air-Trigger« nennt. Man kann die beiden Tasten frei auf einen Bereich des Touchscreens zuweisen und sie wie die Schultertasten eines Controllers verwenden. 

Ich hätte es nicht gedacht, aber die beiden Tasten fühlen sich in der Bedienung sehr gut an. Bei jedem Tastendruck vibriert die »Taste« zufriedenstellend mit. Spiele machen damit auf dem Handy deutlich mehr Spaß, als auf dem Touchscreen herumdrücken zu müssen. Zum Beispiel kann man den rechten Air-Trigger bei Shootern und Action-Spielen zum Schießen und Angreifen verwenden und den linken für Zielen oder Ausweichen verwenden. 

Das Feature ist mit jedem Spiel kompatibel, das Touchscreen-Tasten für die Steuerung verwendet - also fast alle. 

Dazu kommen zwei weitere echte Tasten, die sich auf dem externen Lüfter befinden. Sie sind genauso frei belegbar und vergleichbar mit den Schultertasten (L1 und R1) eines Xbox-Controllers. 

Mit dem montierten Kühler hat man also vier frei belegbare Tasten, die man in fast jedem Spiel verwenden kann. 

Sehr gute Lautsprecher

Die Stereo-Lautsprecher des ROG Phone 8 Pro sind stark. Der Ton ist bis etwa 90 Prozent überaus klar und überraschend satt. Selbst der Bass ist hörbar, was beim Handy-Lautsprechern keine Selbstverständlichkeit ist. Über 90 Prozent verzerrt der Sound etwas und verliert an Sättigung. 

Ich habe den Klang mit dem Nothing Phone 1, Nothing Phone 2 und dem iPhone 15 Pro verglichen und fand den Sound des ROG Phone 8 Pro am besten. Wer also gerne Spiele spielt und Videos schaut und keine Kopfhörer tragen möchte, wird mit Sicherheit zufrieden sein. Ich habe das Handy sehr gerne zum Anhören von Podcasts verwendet. 

Und wenn man gerne Kopfhörer verwendet, gibt es sogar noch einen 3,5mm-Headset-Anschluss. Dieser ist heute eine Seltenheit geworden, ergibt aber bei einem Gaming-Handy durchaus noch Sinn, weil viele Gaming-Headsets noch auf den 3,5mm-Stecker setzen.

Sehr viele Gaming-Features

Zusätzlich zu den vorher erwähnten Air-Triggern besitzt das ROG Phone 8 Pro noch weitere Gaming-Features:

X-Sense: Hierbei handelt es sich um ein KI-Feature, das euch erlaubt, Aktionen in bestimmten Spielen automatisch auszuführen, zum Beispiel automatisches Laufen auf Knopfdruck aktivieren. Ich bin kein Fan davon, Charaktere mit einem virtuellen Touchscreen-Joystick zu steuern und so muss ich nur mit dem rechten Daumen die Blickrichtung ändern. 

Weiter kann man zum Beispiel automatisch Items aufsammeln, Gespräche beschleunigen oder wie etwa in Genshin Impact sich schneller von bestimmten Zuständen befreien. 

AI-Grabber: Wie der Name verrät, kommt auch hier KI zum Einsatz. Das Handy analysiert den Bildschirminhalt des aktuell geöffneten Spiels und findet Text-Einträge, wie zum Beispiel die aktuell verfolgte Quest. Anschließend kann man eine Google-Suche mit identifizierten Schlagwörtern starten, die sich in einem kleinen Browserfenster öffnet.  

So kann man beispielsweise eine Komplettlösung aufsuchen, ohne das Spiel zu verlassen. 

Kanten-Tool: Das kennt ihr vielleicht auch schon von anderen Handys. Hiermit kann man am Seitenrand ein kleines Menü hineinziehen, dass euch schnellen Zugriff auf bestimmte Apps oder Funktionen gibt. 

Turbo: Mit einem Tipp auf diese Funktion wird die Leistung des Systems auf Knopfdruck auf das aktuelle Spiel optimiert. 

Aufzeichnen: Hiermit könnt ihr jederzeit eine Aufnahme in eurem Spiel starten. 

Fadenkreuz: Man kann ein Fadenkreuz in der Mitte eures Bildschirms anzeigen lassen. Dieses lässt sich in Form und Farbe anpassen.

Makro: Man kann bestimmte Eingaben über einen beliebigen Zeitraum aufnehmen und dann als Makro wiedergeben. So kann man eintönige Aufgaben erledigen, bei denen immer dieselbe Eingabe nötig ist oder komplexe Eingaben vereinfacht werden. 

Schnell-Strg: Mit dieser Funktion kann man einen Button auf dem Bildschirm platzieren, der eine Aktion sofort ausführen soll. Zum Beispiel kann man so Screenshots machen oder eine Aufnahme starten. 

Lange Akkulaufzeit mit schneller Ladezeit

Das ROG Phone 8 Pro hat einen Akku mit einer Gesamtkapazität von 5.500 mAh und unterstützt Quick Charge 5.0. Die Akkulaufzeit ist besonders lang. Ich habe es mit gewöhnlicher Benutzung etwa alle zwei Tage aufladen müssen. 

Auch beim Spielen beweist es Ausdauer. In Genshin Impact hielt das Handy 5 Stunden und 25 Minuten durch, bevor es ausging. Dabei war sowohl die Helligkeit als auch die Lautstärke auf etwa 50 Prozent eingestellt und der externe Lüfter angeschlossen. Dieser lief im intelligenten Modus, also automatisch. 

Wenn der Akku dann mal leer ist, kann er ziemlich fix mit dem mitgelieferten 65-Watt-Netzteil wieder aufgeladen werden. Das dauert weniger als eine halbe Stunde. 

ROG Phone 8 Pro als Handheld: Was spricht dagegen?

Nicht so ergonomisch für lange Spiele-Sessions 

Im Vergleich zu dedizierten Handheld-Konsolen ist die Ergonomie trotz der zusätzlichen Tasten deutlich schlechter. 

Man kann das Handy nur schlecht greifen, weil es so dünn ist. Der kleine und der Ringfinger hängen in der Luft und haben nichts zum Greifen. Die Mittelfinger betätigen die Tasten auf dem Kühler, die Zeigefinger die Air-Trigger und die Daumen auf dem Touch-Bildschirm. 

Der gesamte Grip fühlt sich seltsam an und mit der rechten Hand verdeckt man oft den rechten Lautsprecher. Die linken Finger kommen unweigerlich mit dem Kamerasystem in Kontakt. 

Man könnte natürlich einen Teleskop-Controller für bessere Ergonomie verwenden, allerdings gibt es da einen weiteren Nachteil …

Keine Teleskop-Controller mit montierten Kühler

Sobald der Kühler angebracht ist, ist es unmöglich, Teleskop-Controller für eine bessere Ergonomie anzubringen. Accessoires, wie das Backbone One oder der Gamesir G8 Galileo können also nur verwendet werden, wenn man auf den Kühler verzichtet. 

Auch Handy- und Tablet-Ständer sind schwierig, da das Gerät wegen des Kühlers zu dick wird. Immerhin hat er einen Kickstand. Der bietet allerdings nur einen Betrachtungswinkel.

ROG Phone 8 Pro als Alltagshandy

Wie ist die Verarbeitung? 

Sehr gut. Die Vorderseite wird vom äußerst robusten Gorilla Glass Victus 2 geschützt. Die Rückseite besteht aus leicht abgerundeten Glas mit einer feinen Textur. Der Rahmen besteht aus Aluminium. 

Dank passiver Kühlung ist das Handy außerdem IP68-Zertifiziert und somit gegen Wasser und Staub abgedichtet. Die Verarbeitung ist also auf sehr hohem Niveau - was bei diesem Preis zu erwarten ist. 

Performance im Alltag

Der schnelle Snapdragon 8 Gen3 treibt nicht nur die Gaming-Performance an. Auch bei allen anderen Apps ist das Handy so schnell wie kaum ein anderes. Dazu kommt die sehr hohe Touch-Abtastrate von 720 Hz und die Bildschirmwiederholrate von 165 Hz. Die Bedienung fühlt sich extrem flüssig, schnell und reaktiv an. 

Ich gehöre zu einer Nische von Personen, die regelmäßig Videos auf dem Handy schneiden und bearbeiten. Beim ROG Phone 8 Pro konnte ich beim Editieren durch die Timeline scrollen und in Echtzeit eine Video-Vorschau anzeigen lassen. Bei vielen schwächeren Prozessoren geht das nicht ohne Ruckler. 

Das Handy kann außerdem die Bildschirmwiederholrate dynamisch zwischen 1 und 165 Hz einstellen - ein gern gesehenes Feature, um Energie zu sparen. 

Auch die Gesichtserkennung und der Fingerabdrucksensor im Bildschirm arbeiten schnell und zuverlässig. In puncto Alltags-Performance gibt es beim ROG Phone 8 Pro nichts auszusetzen. 

Übrigens kann man beim ersten Starten zwischen Asus-optimierten und Stock-Android auswählen. Der Asus-Launcher ist sehr aufgeräumt und ich finde ihn optisch auch schön, weshalb ich ihn gewählt habe. Bloatware gibt es keine. Es ist lediglich Armory Crate zum Ändern von Einstellungen vorinstalliert.

Wie sind die Kameras?

Beim ROG Phone Ultimate 7 wurden vor allem zwei Dinge oft kritisiert: der Formfaktor und die mittelmäßigen Kameras. Asus hat zugehört und nicht nur das Handy schlanker und leichter gemacht - auch die Kameras haben einen besonderen Fokus erhalten (Wortspiel beabsichtigt).

Die Hauptkamera verwendet einen 1/1.56-Zoll-Sensor von Sony mit einer Auflösung von 50 Megapixel. Mit dem Pixel-Binning-Verfahren werden daraus 12,5-Megapixel-Fotos gezaubert.

Die Bildqualität von diesem Sensor ist sehr gut. Auch bei Aufnahmen mit wenig Licht bleiben die Fotos relativ rauscharm, scharf und natürlich. Beim genauen Hinsehen, und damit meine ich beim Betrachten der Fotos in der 100-Prozent-Ansicht, bemerkt man, dass Asus die Fotos allerdings sehr stark nachschärfen lässt. 

Ich konnte praktischerweise die Fotos mit denen des Nothing Phone 2 vergleichen, welches den exakt selben Bildsensor für die Hauptkamera verwendet: den Sony IMX890. Die Fotos vom Nothing Phone 2 sind tatsächlich etwas natürlicher und weniger stark nachbearbeitet. Solche Unterschiede fallen aber nur auf, wenn man in jedes Bild hineinzoomt. 

Der Nachtmodus liefert sehr saubere Ergebnisse. Ich würde auch empfehlen, diesen zu verwenden anstelle die ISO manuell zu erhöhen. Schon ab ISO 800 gehen viele Details verloren, weil die Rauschreduzierung recht aggressiv ist.

Wenn ihr gerne schnelle Action, eure Kinder oder Tiere fotografiert, dann wird euch die sehr schnelle Belichtungszeit von 1/10000-Sekunden freuen. Damit friert ihr jede Bewegung ein, solange genügend Licht da ist. Auch Langzeitbelichtungen sind mit bis zu 32 Sekunden möglich. 

Alles in allem halte ich die Fotos der Hauptkamera vom Asus ROG Phone 8 Pro für gut, aber Asus könnte auf der Software-Seite nachbessern. 

Die Ultraweitwinkelkamera ist mit einer Vollformat-äquivalenten Brennweite von 13mm schön weitwinkelig. Die Bildqualität ist bei guten Lichtbedingungen zwar gut, allerdings wird sie schnell schlechter, je dunkler es wird. Der Sensor besitzt nur 13 Megapixel - es kommt also kein Pixel-Binning zum Einsatz, weshalb die Rauschreduzierung schnell Details verschluckt. 

Hinter dem Teleobjektiv befindet sich ein 32-Megapixel-Sensor. Die Bilder werden per Pixel-Binning zu 8-Megapixel-Fotos verrechnet. Die Bildqualität ist sowohl bei Tageslicht als auch bei schlechten Lichtbedingungen zufriedenstellend. Allerdings bietet das ROG Phone 8 Pro nur einen optischen 3-Fach-Zoom. Der Digitalzoom geht bis 10x und die Bildqualität ist wenig überraschend nicht besonders gut. 

Ein etwas längerer optischer Zoom wäre zwar erfreulich gewesen, aber ich kann nachvollziehen, dass dies keine Priorität bei einem Gaming-Handy ist. 

Auch die Frontkamera hat einen Sensor mit 32 Megapixel. Die Bildqualität ist auch sehr vergleichbar mit der der Telekamera - es ist gut möglich, dass hier derselbe Sensor verbaut wurde. 

Was ich sehr cool fand: Sie ist mit einem 22-Grad-Blickfeld sehr weitwinklig, was sich sehr gut für Gruppenfotos eignet. 

Videomodus

0:22 Asus ROG Phone 8 Pro: Videostabilisierung

Die Bildqualität der Videos ist sehr gut! Das ASUS ROG Phone 8 Pro kann sogar in 8K und 24 Bildern pro Sekunde filmen. Am meisten hat mich jedoch nicht die Qualität, sondern die Stabilisierung beeindruckt. 

Die eingebaute Stabilisierung des Sony IMX890 (Hauptkamera) ist schon sehr effektiv. Man kann jedoch noch einen sogenannten HyperSteady-Modus aktivieren, der eine äußerst effektive digitale Stabilisierung hinzuschaltet. Das Blickfeld wird dadurch enger, dafür fühlt es sich schon fast so an, als wäre das Handy auf einem Gimbal. Ich war schwer beeindruckt. 

Ansonsten gibt es eine Fülle an verschiedenen Auflösungen und Bildwiederholraten aus der man wählen kann:

• 8K 24 FPS 
• 4K 30 / 60 / 120 FPS 
• 1080p 30 / 60 / 120 / 240 FPS
• 720p 30 / 60 / 120 / 240 / 480 FPS

Die beiden Auflösungen 8K und 4K stehen nur der Hauptkamera zur Verfügung. 

Es gibt auch einen Pro-Video-Modus, der Filmen mit manuellen Einstellungen ermöglicht. Wer also gerne viel mit dem Handy Videos aufnimmt, wird mit dem ROG Phone 8 Pro glücklich werden. 

Das »AniMe«-Display

Auf der Rückseite befindet sich ein kleines Display, das verschiedene Informationen mit einer Dot-Matrix anzeigen kann. Das fand ich sehr nützlich, um zum Beispiel anzuzeigen, ob eine Benachrichtigung da ist oder um auf einen Blick zu sehen wie der Akkustand ist. Im deaktivierten Zustand wird es unsichtbar und verschwindet einfach - ziemlich cool.

Update-Strategie

Das ROG Phone 8 Pro wird mindestens zwei Android-OS-Updates erhalten und vier Jahre lang mit Sicherheitsupdates versorgt werden. Für das nächste Handy würden wir uns mindestens drei OS-Updates wünschen. Ansonsten ist die lange Unterstützung mit den wichtigen Sicherheitsupdates sehr erfreulich. 

Für wen lohnt sich das Asus Rog Phone 8 Pro Edition?

Das Asus ROG Phone 8 Pro ist für euch, wenn ihr viele Spiele auf eurem Handy und keine Android-Konsole extra kaufen möchtet. Natürlich eignet es sich besonders gut für native Android-Spiele, aber auch das Streamen von Spielen kommt nicht zu kurz. Dank der Air-Trigger macht das auch viel mehr Spaß. 

Dank des schlanken Designs ist es außerdem auch eine gute Wahl für alle, die ein gutes Allrounder-Handy mit flotter Performance suchen. 

Die Kameras sind zwar dieses Mal besser als beim Vorgänger, aber immer noch nicht ein Highlight des Handys - müssen sie auch nicht. Wenn euch jedoch die Kamera besonders wichtig ist, dann gibt es bessere Optionen. Ausnahme: Der Videomodus ist ausgezeichnet und die Bildstabilisierung ist die beste, die ich bisher gesehen habe. Wenn ihr also gerne filmt, ist das ROG Phone 8 Pro eine sehr gute Wahl. 

Welche Alternativen gibt es?

Das ROG Phone 8 Pro ist immer noch ein Gaming-Handy, allerdings dürfte es Fans vom Vorgänger enttäuschen, dass das neue Handy ein paar Features gestrichen hat. Keine interne aktive Kühlung, ein kleinerer Akku und kein Subwoofer im externen Kühler. 

Asus ROG Phone 7 Ultimate: Während das ROG Phone 8 Pro sich besser als Allround-Handy eignet, ist der Vorgänger immer noch eine gute Alternative für diejenigen, die ein Handy mit stärkerem Gaming-Fokus suchen. Der Leistungssprung vom alten Handy zum neuen ist zwar substantiell, aber auch der Snapdragon 8 Gen2 des Vorgängers wird jedes Android-Spiel mit Bravour meistern. 

Ich habe mein iPhone 13 (mini) gegen ein Gaming-Handy getauscht - Asus ROG Phone 7 Ultimate im Alltags-Test

von Mirco Kämpfer

Redmagic 9 Pro: Auf dem Papier könnte das Redmagic 9 Pro sich noch besser als Gaming-Handy eignen, als das ROG Phone 8 Pro. Interne Kühlung, Höherer Touch-Abtastrate, selber Snapdragon 8 Gen3-Prozessor, 80-Watt-Schnellladen, randloses Display mit unsichtbarer Frontkamera, Schulter-Trigger und das alles für 300 Euro weniger. 

Das neue Redmagic-Handy kam in 3DMark Solar Bay zwar auf einen geringfügig niedrigeren Score von 8677 gegenüber den 8703, die mein Testgerät erzielen konnte, jedoch muss man bedenken, dass das Redmagic den Lüfter intern verbaut hat, was sich als äußerst praktisch herausstellen könnte. Ohne Lüfter kam das ASUS ROG Phone 8 Pro dennoch auf einen etwas höheren Score von 8695. 

Ein Testgerät von Redmagic wurde angefragt und ich bin gespannt. Die technischen Daten sind auf jeden Fall vielversprechend. 

Fazit

Asus hat mit dem ROG Phone 8 Pro einen Kompromiss treffen müssen. Es sollte ein Gaming-Handy werden, mit brachialer Leistung, das aber auch in anderen Bereichen mit den Flaggschiffen der anderen Hersteller konkurrieren kann - und das kann es. 

Während das ROG Phone 7 Ultimate ein Handy mit ganz klarem Fokus auf Gaming war, ist das ROG Phone 8 Pro immer noch ein fantastisches Gaming-Handy, aber mit deutlich besserer Alltagstauglichkeit. Es ist staub- und wasserdicht, hat eine bessere Kamera und ist schlanker und leichter. 

Das Display ist exzellent und die hohe Abtastrate in Verbindung mit der 165-Hz-Bildwiederholrate macht die Bedienung butterweich. Wenn die Kameras noch auf dem Level eines Pixel 8 oder iPhone 15 Pro wären, dann wäre dieses Handy nahezu perfekt. 

Technische Daten

• Maße und Gewicht: 163,7 x 76,8 x 8,9 mm / 225 Gramm
• Schutz: IP68 >
• Farben: Schwarz und Dunkelgrau (Pro Edition nur in Schwarz)
• Prozessor: Qualcomm Snapdragon 8 Gen3 
• Speicherkonfigurationen: 12+256GB, 16+512GB, 24+1TB 
• Bildschirm: 6,78 flexible AMOLED mit FHDPlus-Auflösung
• Bildschirmwiederholrate: 165 Hz LTPO (1 bis 120  Hz)
• Maximale Bildschirmhelligkeit: 2.500 Nits
• Akku: 5.500 mAh, 65 Watt kabelgebundenes Schnellladen, 15 Watt kabellos 
• Konnektivität: Wi-Fi 7, Bluetooth 5.3, 5G, 4G, GPS, 3.5mm-Klinke, 2 x USB-C, NFC
• Hauptkamera: 50 Megapixel, 6-Achsen-Gimbal-Stabilisierung, 1/1.56-Zoll-Sensor, F/1.9-Blende
• Ultraweitwinkel: 13 Megapixel mit F/2.2-Blende, 120 Grad Blickfeld
• Tele: 32 Megapixel mit F/2.4 Blende und 3-fach-Zoom, OIS
• Selfie: 32 Megapixel mit 90 Grad Blickfeld