Das Display vom Asus ROG Strix Scar 16 hat mich von Mini-LED überzeugt

Zwischen Laptops mit RTX 4080 und 4090 liegen oft mehr als 1.000 Euro Preisunterschied. Im Test des Asus ROG Strix Scar 16 zeigt sich: Günstiger ist auch gut.

Highend ist bei Laptops ein preislich durchaus weit gefasster Begriff und orientiert sich ansonsten primär an der verbauten GPU. An erster Stelle stehen natürlich Geräte mit RTX 4090, der bislang schnellsten Notebook-Grafiklösung. Solcherlei ausgestattete Laptops erbringen bei gutem Kühldesign die Grafikleistung einer Desktop-RTX-3090-Ti, beeindruckende Werte also.

Eine Stufe darunter, aber immer noch im Highendsegment, finden sich Laptops mit der RTX 4080. Diese sind bei ansonsten vergleichbarer Ausstattung bis zu 1.500 Euro günstiger als Modelle mit der 4090 - beim Test des Asus ROG Strix Scar 16 wollen wir unter anderem ergründen, ob der Preisaufschlag gerechtfertigt ist. Am Ende riss uns aber das Display noch viel mehr in seinen Bann.

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Asus ROG Strix Scar 16
Asus ROG Strix Scar 16
Die Gamingleistung des für seine Leistungsklasse recht mobilen Notebooks ist beeindruckend, allerdings schwächelt Asus bei der Akkulaufzeit. Eine gute Wahl des Herstellers ist aber das Mini-LED-Display mit tollem Kontrast und guten Farbwerten.
  • Hohe Gamingperformance
  • Mobile RTX 4080 sehr effizient
  • Display mit Mini-LED Beleuchtung und tollen Schwarzwerten
  • Akkulaufzeit
  • Lüfter unter voller Last laut
  • Preis
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Das Asus ROG Strix Scar 16 bringt Power in den Rucksack

Nachdem sich in den letzten Wochen bereits der große Bruder des Scar 16, das Asus ROG Strix Scar 18 mit RTX 4090 sowie das Razer Blade 16, ebenfalls mit RTX 4090, zum Test bei uns einfanden, geht es mit dem 16-Zöller von Asus eine GPU- und Preisklasse runter. Die beiden eben genannten Modelle liegen preislich bei ca. 5.000 Euro, das Scar 16 geht für 3.500 Euro über die Onlineshop-Theke, verfügt aber nur über eine RTX 4080.

Die weitere Ausstattung orientiert sich aber wieder an der Spitzenklasse: Asus verbaut als CPU den Intel Core i9-13980HX mit insgesamt 24 Rechenkernen und bis zu 5,6 GHz Takt. Dazu kommen zeitgemäße 32 Gigabyte DDR5 RAM und 2 TByte SSD-Speicher. Die GPU darf sich, ebenso wie die RTX 4090 übrigens, maximal 175 Watt genehmigen, 25 Watt davon sind per Dynamic Boost nur im lauten Leistungsmodus abrufbar.

Display, Leistung und Abmessungen gefallen uns beim Asus ROG Strix Scar 16 schon sehr gut. Auch die Verarbeitung ist gelungen, die Display-Scharniere beispielsweise wirken angenehm robust. Display, Leistung und Abmessungen gefallen uns beim Asus ROG Strix Scar 16 schon sehr gut. Auch die Verarbeitung ist gelungen, die Display-Scharniere beispielsweise wirken angenehm robust.

Das Display misst 16 Zoll in der Diagonale, der Name des Laptops deutet es bereits an. Mit einer Auflösung von 2.560x1.600 Pixeln bietet das IPS-Panel eine gute Pixeldichte. Dank 240 Hz Refreshrate dürften auch anspruchsvolle eSport-Gamer nicht klagen. Highlight ist aber die Hintergrundbeleuchtung auf Basis von Mini-LED - der satte Schwarzwert macht ja schon ein wenig süchtig. Auch die Farbdarstellung kann sich sehen lassen, Videos, Fotos und Spiele erstrahlen lebensecht und deutlich hübscher als auf Displays älterer Notebooks.

  • Intel Core i9-13980HX (16E+8P Cores, max. 5,6 GHz)
  • 32 Gigabyte DDR5-4800 RAM
  • Nvidia Geforce RTX 4080 12 Gigabyte GDDR6 (150+25 Watt TDP)
  • 2 TByte M.2 SSD PCIe Gen4
  • 16 Zoll WQXGA-Display IPS 2.560x1.600 Pixel, 240 Hz, Mini-LED
  • Windows 11 Home

Anschluss findet sich in Form von HDMI 2.1, 2x USB-C, 2x USB-A und einem LAN-Port sowie einem 3,5mm-Kopfhörerport. Via USB-C lässt sich auch DisplayPort problemlos adaptieren, das funktionierte im Test auch problemlos mit daran angeschlossenen VR-Headsets.

Die Unterseite weist Asus-typische Designelemente (und viele Kühlöffnungen für Frischluft) auf. Die Unterseite weist Asus-typische Designelemente (und viele Kühlöffnungen für Frischluft) auf.

Wie viel langsamer ist die RTX 4080 gegenüber der RTX 4090 für Notebooks?

Eine Frage, die effektiv 1.500 Euro wert sein kann: Tut es nicht auch die deutlich günstigere RTX 4080 im Notebook? Natürlich haftet der RTX 4090 der Nimbus der maximalen Spitzenklasse an und 16 statt 12 Gigabyte GDDR6 Videospeicher können sicher auch nicht schaden. Aber spiegelt sich das auch in der Performance wider?

Anlass zur Skepsis ist die bei beiden GPUs identische TDP von 175 Watt – Notebook-GPUs basieren auf der Architektur der deutlich stromhungrigeren Desktop-GPUs und werden neben Hitzeproblemen primär durch die TDP eingebremst. TDP? Ausgeschrieben ist das die Thermal Design Power, die maximal vorgesehene Energieaufnahme in Watt, an deren Abwärme sich das Kühlsystem orientiert.

In Notebooks kommen trotz identischer Namen nicht die Desktop-Varianten der GPUs zum Einsatz. Eine mobile RTX 4090 entspricht eher einer Desktop-4080. Die ausladenden Kühlsysteme von Highend-GPUs und ihr Energiebedarf vertragen sich nicht gut mit Mobiltechnik. In Notebooks kommen trotz identischer Namen nicht die Desktop-Varianten der GPUs zum Einsatz. Eine mobile RTX 4090 entspricht eher einer Desktop-4080. Die ausladenden Kühlsysteme von Highend-GPUs und ihr Energiebedarf vertragen sich nicht gut mit Mobiltechnik.

Zuerst aber eine Aufklärung: Auch wenn die Notebook-Grafikchips offiziell RTX 4080 und RTX 4090 heißen, sind sie nicht identisch mit den Desktop-Versionen dieses Namens. Eine mobile RTX 4090 entspricht bei den Eckdaten fast genau einer Desktop-4080 - 9.728 Shadereinheiten, 16 Gigabyte GDDR6 mit 256 Bit, beides AD103-Grafikchips. Eine mobile RTX 4080 hingegen nutzt den AD104, der auch bei der RTX 4070 Ti (Desktop) zum Einsatz kommt. Dort allerdings mit ein paar zusätzlichen Shadern (7.680 bei der RTX 4070 Ti im Desktop und 7.424 bei der mobilen RTX 4080) aber ebenfalls 12 Gigabyte Speicher mit 192 Bit Interface.

Die deutlich geringere TDP im Vergleich zu den Desktopversionen erklärt sich durch niedrigere Taktraten und gnadenloses Binning um die besten Chips teurer im Notebook anbieten zu können.

Große Unterschiede in Cyberpunk, geringe im 3DMark

In synthetischen Benchmarks wie dem 3DMark zeigt sich ein eher geringer Leistungsunterschied, hier am Vergleich zwischen Scar 18 mit RTX 4090 und Scar 16 mit RTX 4080: 10-15 Prozent schneller ist die größere GPU im Firestrike-Benchmark. Auch beim Raytracing-Bench des 3DMark zeigt sich ein vergleichbar geringer Unterschied.

Für die nötige Power sorgt das 330-Watt-Netzteil, das einiges an Platz in der Notebooktasche raubt. Für die nötige Power sorgt das 330-Watt-Netzteil, das einiges an Platz in der Notebooktasche raubt.

Anders hingegen sieht es bei Spielen wie Cyberpunk 2077 aus, bei denen wir mit hohen und maximalen Raytracing-Einstellungen maßen. Hier sind es schon bis zu 40 Prozent Vorsprung für die RTX 4090, ein recht beeindruckendes Ergebnis. Allerdings ist es nicht auf alle Spiele umsetzbar und eventuell kam der 4090 im Scar 18 auch ihr größerer Speicher und das Plus an Gehäusevolumen zur Kühlung zugute.

Ob ihr jetzt also den durchaus happigen Aufpreis für eine RTX 4090 im Laptop ausgebt, bleibt weiterhin euren Spielevorlieben (und Kontostand) überlassen. Den meisten Unterwegs-Gamern dürfte die hier getestete Konfiguration mit RTX 4080 aber wohl ausreichen, auch wenn diese durchaus spürbar langsamer sein kann.

Vor allem, da die maximale Leistung von GPU und CPU nur dann abgerufen werden können, wenn das Notebook mit dem Stromnetz verbunden ist - im Akkumodus bremsen Notebooks ihre Hardware drastisch aus.

Das Display macht den Unterschied

Wenn es um das Erreichen maximaler Grafikqualität geht, denken viele zuerst an hochgeschraubte Grafikregler und hohe Auflösungen. Das ist durchaus korrekt, die hübschesten Texturen und Raytracing-Effekte bringen aber nichts, wenn der Bildschirm die Qualität nicht wiedergeben kann.

Hochkontrastszenen mit HDR gelingen dem Mini-LED-Display des Scar 16 besser. Und achtet einmal auf die dunklen Stellen oben und unten im Bild - der Unterschied ist beeindruckend. Hochkontrastszenen mit HDR gelingen dem Mini-LED-Display des Scar 16 besser. Und achtet einmal auf die dunklen Stellen oben und unten im Bild - der Unterschied ist beeindruckend.

Laptopdisplays waren über lange Zeit ein Minuspunkt bei der Kaufentscheidung für den mobilen Rechner: In den letzten Jahren geht es aber bei mehr und mehr Modellen bergauf. Statt blickwinkelabhängiger TN-Panels herrscht IPS vor und auch die Hintergrundbeleuchtung erfährt starke Upgrades.

Um es kurz zu sagen: Wenn ihr euch ein neues Laptop der Oberklasse kauft, achtet auf ein Display mit Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung oder OLED. Wenn ihr gerne draußen zockt, wird es mit OLED aktuell aber knifflig, viele OLED-Notebooks setzen auf eine spiegelnde Front, die sich mit Sonnenlicht nur schwer verträgt.

Beeindruckende Bilder dank 1.000 Dimming-Zonen

Matt und mit oft mehr maximaler Helligkeit ausgestattet sind Panels mit Mini-LED. Das Asus ROG Strix Scar 16 setzt in der getesteten Variante auf so ein Display, das in 1.000 einzeln dimmbare Zonen aufgeteilt ist. Bei schwarzen Bildinhalten wird diesen Stellen also einfach das Hintergrundlicht abgedreht. Die Folge ist ein deutlich kontrastreicheres Bild mit beeindruckenden Schwarzwerten und lebensechteren Farben.

Das Asus ROG Strix Scar 16 links zeigt dunkle Bildinhalte tatsächlich dunkel an, das rechts stehende Scar 18 nur den bekannten Graumix. Das Asus ROG Strix Scar 16 links zeigt dunkle Bildinhalte tatsächlich dunkel an, das rechts stehende Scar 18 nur den bekannten Graumix.

In direkter Gegenüberstellung wirkt das Scar 18 ohne Mini-LED aber mit ansonsten sehr hochwertigem IPS-Panel sehr schwach. Schwarz ist mehr dunkles Grau, Farben wirken ausgewaschen. Beim Scar 16 hingegen ist der Bildeindruck hervorragend und wertet eine sonst schon gute Grafik noch einmal kräftig auf.

Ob es unbedingt 240 Hz braucht um auf einem gerade mal 16 Zoll großen Display anständig zu zocken sei dahingestellt. Freunde geschmeidiger Animationen und Reflexmeister freuen sich aber sicherlich darüber. Achtung: Im Akkubetrieb wird auf 60 Hz geschaltet, um Strom zu sparen.

Gesamteindruck des Asus ROG Strix Scar 16

Die Performance des Core i9 und der RTX 4080 überzeugen – auch wenn die RTX 4090 sich natürlich an die Spitze setzt, braucht ihr auch mit der RTX 4080 nicht befürchten, zu wenig Spielepower zu erhalten.

Vor allem im Vergleich mit der Vorgängergeneration schlagen sich die RTX 4000er sehr gut, herausragend ist hierbei die Effizienz. Und um die geht es im Notebook schließlich primär. Ein Pluspunkt bei der GPU-Leistung ist auch die Speicherbestückung des Grafikchips mit 12 Gigabyte.

Das sehr gute Display ist dabei eine tolle Kombination für alle, die nicht dauernd einen externen Monitor angeschlossen haben. Kritik geht aber, wie beim Scar 18, an das teils eher billig anmutende (aber sonst gut verarbeitete) Gehäuse. Das ist natürlich subjektiv, aber die halbtransparenten Teile wirken nicht sehr edel.

Optik ist Geschmackssache aber diese Anschlussleiste wirkt zumindest auf uns eher wie Kinderspielzeug. Immerhin ist mit LAN, HDMI 2.1, 2x USB-C und Klinke eine gute Vielfalt geboten. Optik ist Geschmackssache aber diese Anschlussleiste wirkt zumindest auf uns eher wie Kinderspielzeug. Immerhin ist mit LAN, HDMI 2.1, 2x USB-C und Klinke eine gute Vielfalt geboten.

Ein auch objektiv zu betrachtender Negativpunkt ist hingegen die Akkulaufzeit. Unter Last geht dem Notebook schon nach etwa einer Stunde der Strom aus. Bei Office- und Internetaufgaben sind es immerhin gute 6 Stunden. Trotzdem kein sonderlich beeindruckender Wert, andere Geräte zeigen, dass sich Gaming-Hardware und lange Laufzeiten bei Office und Internet nicht ausschließen müssen.

Dafür gibt es bei der Lautstärke wenig zu schimpfen. Nur im Turbo-Profil mit aktivem GPU-Boost wird es störend laut, ansonsten arbeiten die Lüfter des Laptops in einer wenig nervenden Frequenz und Lautstärke.

Fazit

Ich mag das Asus ROG Strix Scar 16. Es ist handlich, bei Games und Anwendungen überzeugend schnell und das Display verzückt mich mit tollen Schwarzwerten dank Mini-LED. Das große Touchpad und eine Tastatur mit für Notebooks gutem Schreibgefühl sorgen dafür, dass sich das Notebook nicht nur beim Zocken gut schlägt, sondern auch als Arbeitstier überzeugen kann.

Es gibt aber auch Schattenseiten: Teils wirkt das Gehäuse nicht dem Preis angemessen (rein optisch, die Verarbeitung ist gut), vielleicht haben mich Spielzeuge der 1980er aber auch traumatisiert und ich reagiere über, wenn ich halbtransparentes Plastik sehe. Optik ist subjektiv.

Objektiv sind hingegen messbare Werte und da stört mich persönlich die recht schwache Akkulaufzeit, vor allem wenn gezockt wird. Und das, obwohl sich das Notebook schon arg runterregelt und Spiele im Akkumodus viel langsamer laufen. Und dann ist da natürlich auch noch der Preis... Natürlich hat Leistung und Qualität ihren Preis, so bleibt der Laptop bei mir aber trotzdem ein ferner Wunschtraum – und sicherlich nicht nur bei mir.


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