Sicher ist auch Mozilla mit Versuchen, Werbung in den Firefox-Browser einzubauen, hin und wieder in Fettnäpfchen getreten, doch seit Jahren setzt sich die Mozilla Foundation für mehr Privatsphäre und Rechte der Internet-Nutzer ein. Für viele ist Mozilla daher eher eine Art Kämpfer für das Gute im Web, doch die britische Vereinigung der Internet Service Provider ISPA sieht das etwas anders.
Trump, Artikel 13 und Mozilla
Dort werden jedes Jahr die Bösewichte des Internets nominiert und in diesem Jahr gehört neben Donald Trump wegen seines Huawei-Embargos und dem Artikel 13 der Urheberrechtsrichtlinine auch Mozilla zu den Kandidaten.
Während die ersten beiden Nominierungen einfach nachvollziehbar sind, fällt das bei Mozilla etwas schwerer, denn die ISPA kritisiert, dass die Foundation DNS-Anfragen standardmäßig über das HTTPS-Protokoll durchführen und damit verschlüsseln möchte.
Der Webbrowser Firefox soll diese Funktion in der Grundeinstellung verwenden. Damit würden diese Anfragen nicht mehr wie bisher einfach lesbar verschickt, was es erschwert, den Datenverkehr mitzulesen oder gar Ziele per DNS-Auswertung zu blockieren.
Mehr Privatsphäre oder Angriff auf Filtersysteme?
Was für den Nutzer für ein Plus an Privatsphäre sorgt, ist für die ISPA eine Schwächung der Sicherheit des Internets in Großbritannien. Denn dort sind Provider verpflichtet, bestimmte Webseiten über DNS auszufiltern, was dann natürlich nicht mehr so einfach möglich ist.
Außerdem sei DNS über HTTPS ganz allgemein schlecht für die Sicherheit, bringe Probleme für die Kontrolle des Webzugangs von Kindern durch Eltern und unterminiere die britischen Standards. Ob Mozilla oder ein anderer Nominierter den Titel des Internet-Bösewichts tatsächlich erhält, wird am 11. Juli 2019 in London bekannt gegeben.
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