»Du bist mit dem Missbrauch deiner Nutzerdaten nicht einverstanden? Gut, dann kannst du meinen Service auch nicht nutzen!«. Das, was wir hier gerade - zugegebenermaßen etwas polemisch - dargestellt haben, ist laut der Studie »Deceived by Design« der norwegischen Verbraucherschutzorganisation NCC (Norwegian Consumer Council) viel zu häufig Alltag bei Tech-Giganten wie Google, Facebook und in Teilen auch Microsoft (via TheInquirer).
Diese Konzerne, so der NCC, versuchen, »Nutzer in Richtung intrusiver Privatsphäre-Einstellungen zu stoßen«, indem sie auf unethische Praktiken wie sogenannte dark patterns zurückgriffen. Letztere dienen dazu, Nutzer mithilfe spezifischer Techniken und Interface-Features zu manipulieren und dazu zu verleiten, invasive Einstellungen beim Datenschutz zu akzeptieren.
Konzerne setzen auf Bequemlichkeit der Kunden
Vor allem Facebook und Google kommen in dem Bericht des NCC schlecht weg: Beide Firmen griffen auf »intrusive Standard-Einstellungen zurück, bei denen Nutzer, die sich eine Privatsphäre-freundliche Option wünschen, einen deutlich längeren Prozess durchlaufen müssen«. Zusätzlich verschleierten sie einzelne Einstellungen, sodass Nutzer gar nicht wüssten, welche Option im Voraus angewählt sei.
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Während Google und Facebook also quasi versuchen, die Bequemlichkeit ihrer Nutzer großzügig auszunutzen, verzichtet Windows 10 laut dem Bericht auf derartige Praktiken. Allerdings versuchen alle drei Plattformen, Nutzer mit Design-Tricks und entsprechenden Formulierungen dazu zu bringen, die für sie ungünstigeren Einstellungen zu akzeptieren und »soviele Daten wie möglich« freizugeben.
Dark-Pattern-Strategie ist unethisch, sagt NCC
Schließlich drohen Google und Facebook dem Nutzer auch mit Verlust einzelner Funktionen ihrer Services oder dem Löschen des gesamten Accounts, sollte man sich weigern, die entsprechenden Bedingungen zu akzeptieren. Diese Strategie diene dazu, die Nutzer gezielt unter Druck zu setzen und zu manipulieren. Der NCC bezeichnete die Praktiken der Konzerne dementsprechend als »unethisch und ausbeuterisch«.
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Der Bericht des NCC bezieht sich übrigens auf Tests, die die Organisation im April und Mai 2018 im Kontext der DSGVO durchgeführt hat. Dabei bezieht sich der NCC insbesondere auf die Updates der Nutzungsbedingungen, die Konsumenten nach Inkrafttreten der neuen EU-Verordnung akzeptieren mussten.
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