Die meisten Nutzer von Smartphones verwenden diese nicht in Augenhöhe, sondern halten das Gerät in den Händen und sehen mit gebeugtem Nacken nach unten. Diese Haltung soll angeblich gleich mehrere negative Auswirkungen auf den Nutzer haben. Ein Kopf kann durchaus bis zu fünf Kilogramm schwer sein und wenn der Nacken um 60 Grad nach unten gebogen wird, erhöht das die Belastung bis zum Fünffachen.
Ein längeres Ausharren in dieser Position führt laut den Physiotherapeuten Steve August langfristig zu einer Verformung, die er »iHunch« oder den »iBuckel« nennt. Früher war diese Verformung im deutschen Sprachraum auch als Witwenbuckel bekannt, was auch darauf hinweist, dass eigentlich nur ältere Leute wie Großmütter davon betroffen waren. Laut August sieht er dieses Phänomen heute allerdings schon bei Teenagern.
Doch neben dieser rein körperlichen Auswirkung könnte diese Haltung auch psychologische Probleme haben. Das Beugen nach vorne mit gesenktem Kopf ist laut Psychologen eine Haltung, die depressive und traurige Menschen einnehmen. In Tests wurden auch nicht-depressive Menschen durch diese dann absichtlich eingenommene Haltung beeinflusst und gaben weniger selbstbewusste und mehr ängstliche Antworten als eine normal sitzende Kontrollgruppe. Auch die verwendete Sprache der gebeugten Personen war negativer.
Laut einer anderen Studie merken sich Menschen mit gebeugter Haltung auch negative Dinge besser als aufrecht sitzende. Eine weitere Studie zeigt auch, dass Menschen, die fünf Minuten an einem Smartphone, einem Tablet, einem Laptop oder einem Desktop-PC arbeiten sollten, unterschiedliche Reaktionen zeigten. Die Forscher wollten wissen, wie lange es dauert, bis ein Proband nach den ausgemachten fünf Minuten wissen will, ob er gehen kann. Je kleiner das Gerät, umso gebeugter die Haltung und umso länger warteten die Personen.
Die Forscher raten daher dazu, den Kopf und die Schultern auch beim Verwenden von Smartphones aufrecht zu halten und notfalls das Gerät auf Augenhöhe zu halten. »Ihre Körperhaltung formt Ihre psychologische Haltung und das könnte der Schlüssel zu einer glücklicheren Stimmung und größerem Selbstvertrauen sein.«
Quelle: New York Times
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