Wie die Washington Post meldet, setzt die National Security Agency (NSA) stark auf die Entwicklung von Quantencomputern. Diese Superrechner sollen in der Lage sein, die bisher nicht zu knackenden Verschlüsselungen zu überwinden, die in Banken, dem Gesundheitswesen, Unternehmen und Regierungen verwendet werden. Quantencomputer sind auch das Ziel herkömmlicher Forschung, da deren Rechenleistung jeden heutigen Superrechner weit hinter sich lassen würde.
2009 hatten Wissenschaftler eine 768-Bit-Verschlüsselung mit Hunderten herkömmlicher Rechner erst nach zwei Jahren knacken können. Bei 1024 Bit soll dies schon 1.000 Mal länger dauern. Einige Unternehmen setzen heute sogar schon eine 2048-Bit-Verschlüsseliung ein. die damit theoretisch nur durch Berechnung kaum noch zu überwinden wäre. Sollten Quantencomputer aber so funktionieren wie erwartet, wäre auch das überhaupt kein Problem mehr. Was genau die NSA auf diesem Feld bisher erreicht hat, ist nicht klar. Wäre die NSA zuerst im Besitz funktionsfähiger Quantenrechner, wäre dies ein enormer Vorteil für den Geheimdienst, aber auch das nur, bis solche Computer in Firmen Einzug halten und dann dort für bisher unvorstellbar komplexe Verschlüsselungen eingesetzt werden.
Der im Bericht zitierte Experte Scott Aarronson vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) geht aber davon aus, dass auch der Geheimndienst nicht viel weiter sein kann als »die offene Welt«. Trotzdem sieht sich die NSA in einem Rennen mit Forschern in der Europäischen Union und der Schweiz, da man dort aufgeholt habe und mit den USA mithalten könne, was die Technik für Quantencomputer betrifft. Einige der Forschungen der NSA sollen in großen, elektromagnetisch abgeschirmten Labors stattfinden, da dies notwendig sei, um „empfindliche Experimente“ laufen zu lassen. Der MIT-Professor Seth Lloyd, der selbst an Quantenrechnern arbeitet, geht davon aus, dass es mindestens fünf Jahre dauern wird, bis der Rechner existieren kann, den sich die NSA wünscht – und auch das nur, wenn es in dieser Zeit einige signifikante Durchbrüche bei der Forschung gibt.
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