Diese Open-Source-Tastatur eines Möbelherstellers ist perfekt für Matrix-Fans, obwohl sie eben nicht perfekt ist

Mehr gewollt, als gekonnt: Die erste Tastatur eines Möbelherstellers zeigt im Test viel Potenzial, macht aber einige Anfängerfehler

Dank dieser Tastatur hat Nele sich nach vielen Jahren noch einmal Matrix angesehen. Ach ja, und die abgebildete Nerdytec Cykey hat sie natürlich auch getestet. Dank dieser Tastatur hat Nele sich nach vielen Jahren noch einmal Matrix angesehen. Ach ja, und die abgebildete Nerdytec Cykey hat sie natürlich auch getestet.

»Was kann die erste Gaming-Tastatur vom Möbelhersteller?« Das haben wir uns auch gefragt und deshalb die Nerdytec Cykey eingehend über mehrere Wochen hinweg getestet. Richtig, »Nerdytec« das sind die, die den Couchmaster gemacht haben. Nun eine dazu passende Gaming-Tastatur für eben diesen Sofa-Aufsatz zu produzieren, ist da nur logisch.

Das Schreibbrett dürfte seine Interessenten finden, diese müssen aber echte Liebhaber des speziellen Designs, und bereit sein, sich gegebenenfalls länger als mit anderen Keyboards etablierterer Fachhersteller auseinanderzusetzen, damit alles so funktioniert, wie es soll.

Nerdytec Cykey
Nerdytec Cykey
Die Nerdytec Cykey erfindet das Rad nicht neu und schwächelt in manchen Details. Dennoch ist dies eine durchaus brauchbare Hot-Swap-Gaming-Tastatur im mittleren Preissegment und mit einem ansprechenden, besonderen Design, das dezente Custom-Vibes versprüht.
  • Hot-Swap
  • Zubehör wie Tastengreifer, einige Keycaps etc.
  • Massiv und stabil, trotz Kunststoff
  • Besondere Designsprache
  • Sauber verarbeitet
  • Open-Source-Ansatz ...
  • ... der aber nicht richtig funktioniert
  • Recht glatte ABS-Keycaps
  • Kontroll-Knob lässt sich nicht umgreifen
  • Ungleichmäßige Ausleuchtung
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Nele Wobker
Nele Wobker

Nele testet für die GameStar nicht nur allerlei Gaming-Peripherie, sondern betreut auch einige der entsprechenden Kaufberatungen. Bei rund 100 Gaming-Tastaturen, die sie in den letzten paar Jahren getestet hat, freut sie sich immer, wenn ein Modell mal vom bereits Bekannten abweicht, und sei es auch nur in Sachen Optik.

Kann Grün, muss aber nicht

Die Designsprache der Nerdytec Cykey setzt auf robusten, matten Kunststoff mit viel Grün und Schwarz. Auf Werkseinstellung leuchtet das Schreibbrett in Grün, wir können uns aber beliebig an der RGB-Farbpalette bedienen und nach unseren Wünschen ohne Zusatzsoftware umfärben.

Wer Grün mag, ist hier definitiv gut aufgehoben, die Tastatur kann aber auch alle anderen Farben ausstrahlen. Wer Grün mag, ist hier definitiv gut aufgehoben, die Tastatur kann aber auch alle anderen Farben ausstrahlen.

Standardmäßig sind eine grüne Enter- und ESC-Taste auf die Schalter gesteckt. Letztere Tastenkappe ist außerdem mit einem stilisierten Roboter oder Droiden versehen. Beide Keycaps können durch dunklere Varianten ausgetauscht werden, die zusammen mit einigem anderen Zubehör mitgeliefert werden. Wie es sich für eine Hot-Swap-Tastatur gehört, liegt zudem ein Tastengreifer bei.

Die ABS-Tastenkappen sind relativ glatt, mit durchscheinenden Hauptzeichen im Norden. Doppelbelegungen und Zweitzeichen bleiben jedoch unbeleuchtet, weil alle LEDs northfaced, also nach oben gerichtet, angebracht sind, sodass nur die Hauptzeichen angestrahlt werden. Das Licht bei Escape, Enter und Leertaste ist ungleichmäßig.

Lieferumfang Hier ist alles, was man braucht direkt dabei. Den konkreten Paketinhalt könnt ihr unten bei den Technischen Daten einsehen.

Tastatur Das Design ist auch unbeleuchtet besonders.Vor allem das matte, durchsichtige Gehäuse sieht spannend aus.

Rückseite Auch die Rückseite ist durchscheinend und hat zudem einen praktischen Kabelkanal sowie Anstellwinkel.

Wirklich besonders ist das Gehäuse geraten. Es besteht aus einem äußerst derben, beständigen und dennoch leicht transparenten matt-schwarzen Kunststoff und lässt die Beleuchtung optimal zur Geltung kommen.

Wenn man von oben draufschaut, zeichnet sich ein Raster im Chassis ab. Das erinnert in Kombination mit dem ganzen Grün und Schwarz irgendwie ziemlich an Matrix. Mich zumindest. Aber ich war damals auch ein absurd krasser Fan des ersten Teils und in »Trinity« verknallt. Jedenfalls könnte es dem ein oder anderen Fan vielleicht so wie mir gehen, wenn er sich die Nerdytec Cykey ansieht.

Gehäuse Das durchscheinende Gehäuse lässt die Beleuchtung fantastisch durchschimmern. Der Control Knob jedoch könnte ruhig etwas weiter von den Tasten entfernt sein, denn so kann man ihn nur seitlich benutzen und nicht mit den Fingern umgreifen.

Droid Auf der ESC-Tastenkappe, die auch noch einmal in Schwarz beiliegt, finden wir den Nerdytec-Droiden.

Leertaste Auf der Leertaste steht, leider schlecht ausgeleuchtet, der Firmenname.

Stecker Auch auf den Stecker wurde der Nerdytec-Bot gedruckt.

Dank 75-Prozent-Format bekommt man mit der Nerdytec Cykey viel Platz auf dem Schreibtisch für unsere Maus. Ich persönlich brauche den zwar nicht unbedingt, weil ich sowieso High-Sense-Gamerin bin, aber schon allein für die Armhaltung ist das natürlich von Vorteil, wenn man nicht wie ein stutzendes Pferd dasitzen möchte.

Die tiefsten Tiefen des Kaninchenbaus

Bei der Matrix-Referenz geht es mir nicht bloß um die Optik: Wer sich die Cykey ins Haus holt, muss bereit sein, die Rote Pille zu schlucken, denn bei der Tastatur ist nicht alles so simpel, wie der Hersteller es anpreist und wie es zunächst den Anschein hat.

Nerdytec vermarktet das Gerät als Open-Source-Tastatur. »Tolle Sache für den Linux-Laptop«, dachte ich mir, aber so einfach war es nicht.

Genau genommen funktionierte das mit der VIA-App, nach einem etwas umständlichen Firmware-Update, nicht einmal unter Windows so, wie beschrieben. Nach langem Herumprobieren stand ich vor der Entscheidung, ob ich beim Marketingmenschen nachfrage, warum das alles nicht funktioniert, beließ es dann aber bei den Einstellungen, die auch ohne Web-App vorgenommen werden können.

Es geht ja schließlich nicht drum, eine bereits bekannte Software, zu testen, sondern um eine Tastatur. Im Prinzip reichen mir bei der Cykey auch die Einstellungen, die ich ohne App vornehmen kann. Das trifft aber sicher nicht auf alle potenziellen Nutzer zu, vor allem wenn es um weitere Tastenbelegungen geht.

Switch it like it's Hot-Swap!

Vieles von dem, was die Cykey bietet, ist bei weitem nicht neu. Dennoch liefert das Keyboard insgesamt ein tolles Paket mit vielen nicht notwendigen, aber netten Extras. Eines davon ist die Hot-Swap-Fähigkeit, die uns ermöglicht, sowohl die Tastenkappen, als auch die Schalter zu wechseln.

Sowas ist immer eine feine Sache, zumal die vorverbauten linearen Gateron Yellow Switches zwar mit zu den besten gehören, aber nicht unsterblich sind.

Wem die Nerdytec Cykey gefallen könnte

  • Auserwählte: Du bist der oder die Eine und bereit, wie oben beschrieben, die Rote Pille zu schlucken.
  • Nerds, not Geeks: Du magst ein wenig Custom-Flair, willst es aber nicht zu kompliziert. Es geht dir eher um den Stil mit ein bissl Hot-Swap und optischen Highlights.
  • Knallharte: Kunststoff ist okay, solange er so wie bei der Cykey grandios aussieht und echt richtig massiv ist. Deine akribisch programmierte und auf dein Setup abgestimmte Beleuchtung knallt eh erst durch ein Kunststoff-Gehäuse mit ABS-Light-Through-Caps so richtig durch.
  • Mac- und Linux-Nutzer: Die Cykey ist auch mit Mac und Linux kompatibel und bringt sogar vier Tastenkappen für Mac mit.

Falls ihr euch nicht in dieser Liste wiederfindet, schaut gerne einmal in unsere Kaufberatung zum Thema Gaming-Tastaturen und in unsere aktuellen Deals:

Fazit der Redaktion

Nele Wobker
@nerdynele.de

Als Fan des Couchmasters (ohne diesen je selbst besessen oder getestet zu haben – ich wünsche ihn mir aber schon länger), war ich sehr gespannt, ob das Unternehmen es schafft, ein gelungenes Tastatur-Debüt zu fabrizieren.

Dafür, dass es die erste Gaming-Tastatur von Nerdytec ist, kann sich die Cykey meiner Meinung nach durchaus sehen lassen. Manches, wie der schlecht funktionierende Open-Source-Ansatz, oder der nicht umgreifbare Regler oben rechts in der Ecke, stören in der Praxis aber schon. Nicht gravierend, aber für rund 130 Euro muss ich das einfach erwähnen.

Wirklich ansprechend finde ich das Design mit den kleinen Droiden auf dem Stecker und der Escape-Taste (ich verkeife mir hier eine weitere Matrix-Anspielung, aber sie ist da), das matt-schwarze, durchscheinende Gehäuse sowie die grün-schwarze Farbgebung.

Ich bin mir aber sicher, dass Nerdytec bei ihrem nächsten Tastatur-Anlauf die Anfängerfehler beseitigt haben werden und gebe zu: »Den ersten Sprung hat noch keiner geschafft«

Technische Daten
Tippt hier, um die Informationen anzuzeigen
  • Format: 75%, 81 Tasten
  • Tastenkappen: ABS, Hauptzeichen durchscheinend (Light-Through), Doppelbeschichtung (2Ink)
  • Schalter: Gateron G Pro 3.0 Yellow (linear)
  • Hot-Swap: Ja, Keycap Remover liegt bei
  • Beleuchtung: Ja, RGB frei wählbar
  • Software (optional): VIA (webbasiert)
  • Kompatibilität: Windows, Mac, Linux, mit QMK/VIA-Unterstützung
  • Polling Rate: 1.000 Hertz
  • Gewicht: 960 Gramm
  • Abmessungen: ca. 32,5 x 14 x 3 cm
  • Lieferumfang: Tastatur mit stoffummanteltem USB-C auf USB-A-Kabel, Tastengreifer, 2 x Gateron Ersatz-Schalter, Ersatz-Drehknopf, Anleitung, Keycaps: 1 x ESC (schwarz mit Bot), 1 x Enter (Dunkelgrau), 1 x Split Spacebar inkl. Schraube, 2 x Command (Mac), 2 x Option (Mac)
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