Digitalisierung weltweit - Deutschland unerwartet auf Spitzenposition

Viele Deutsche sehen den Fortschritt in Sachen Digitalisierung hierzulande kritisch. Eine Studie bescheinigt Deutschland dagegen eine Spitzenposition.

Wenn es um das Thema Digitalisierung geht, sehen viele Deutsche ihr Land eher weniger gut aufgestellt. Wenn es um das Thema Digitalisierung geht, sehen viele Deutsche ihr Land eher weniger gut aufgestellt.

Fragt man die Deutschen, wie sie den Fortschritt der Digitalisierung in ihrem Land einschätzen, erntet man größtenteils ernüchterte Antworten.

Von 5.000 laut einer Meldung der Deutschen Presseagentur (via Heise) befragten Personen glaubten lediglich etwa 25 Prozent, dass Deutschland im internationalen Vergleich eine Position im Mittelfeld einnehme. Knapp 40 Prozent sahen Deutschland im unteren Drittel und weitere 25 Prozent ordneten es gar in der Schlussgruppe ein.

Einem Ranking des Netzwerkanbieters Cisco und des Marktforschungsunternehmens Gartner steht Deutschland im internationalen Vergleich dagegen deutlich besser dar: Unter den 118 für die Rangfolge bewerteten Ländern landet es auf Platz Sechs - hinter den USA, der Schweiz, Singapur, den Niederlanden und Großbritannien.

Entscheidend ist hier aber auch die Frage, was man genau unter Digitalisierung versteht. Cisco bewertete dabei die sogenannte »Digital Readiness«. Damit soll abgebildet werden, wie gut ein Land auf die digitale Zukunft vorbereitet ist und inwiefern es wirtschaftlich von der Digitalisierung profitieren kann.

Baden-Württemberg und Bayern an der Spitze

Wie gut die einzelnen Ländern in der Studie von Cisco und Gartner insgesamt und bei den verschiedenen Kategorien abgeschnitten haben, lässt sich über eine interaktive Weltkarte einsehen. Wie gut die einzelnen Ländern in der Studie von Cisco und Gartner insgesamt und bei den verschiedenen Kategorien abgeschnitten haben, lässt sich über eine interaktive Weltkarte einsehen.

Insgesamt gab es sieben Kategorien, aus denen ein Wert zwischen 5,9 (Digital Readiness besonders niedrig) und 20,1 (Digital Readiness besonders hoch) ermittelt wurde:

  • Technologische Infrastruktur (Verfügbarkeit digitaler Aktivitäten und Zugang zum Internet of Things)
  • Technologische Adaption (Nachfrage nach digitalen Produkten und Dienstleistungen)
  • Humankapital (Aufbau und Verfügbarkeit geschulter Fachkräfte, die die Digitalisierung voranbringen)
  • Menschliche Grundbedürfnisse
  • Wirtschaftliche Rahmenbedingungen (Welche Infrastruktur ist vorhanden, um Wirtschaftsbetriebe zu fördern?)
  • Investitionen der Wirtschaft und der Regierung in die Digitalisierung
  • Start-Up-Umgebung (Wie gut fördert ein Land die Entstehung von Start-Ups im Digitalbereich?)

Besonders gut schneidet Deutschland laut Cisco im Bereich der menschlichen Grundbedürfnisse (Lebenserwartung, Hygiene, Zugang zu elektrischem Strom) und bei den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen (Wirtschaftsgesetzgebung, Logistik, Infrastruktur) sowie der technologischen Infrastruktur (Internet- und Netzwerkdienste) ab.

Deutschland erreichte dabei eine Gesamtwertung von 17,68 Punkten. Im Vergleich der einzelnen Bundesländer lagen Baden-Württemberg und Bayern in Sachen Lebensstandard und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vorn.

Berlin und Hamburg punkteten demgegenüber mit den besten Bedingungen für Start-Ups. Als Schlusslichter schnitten das Saarland, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern ab.

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