Warum ausgerechnet Käufer der schnellsten Gaming-GPU von Nvidia in China gerade besonders vorsichtig sein müssen

In China ist eine neue Betrugsmasche mit gebrauchten Grafikkarten aufgetaucht, die leider nicht im Vorfeld zu erkennen ist.

Die Leiterplatte sieht bereits verdächtig nach einer Fälschung aus. (Bildquelle: HKEPC) Die Leiterplatte sieht bereits verdächtig nach einer Fälschung aus. (Bildquelle: HKEPC)

Auf dem Gebrauchtmarkt für Grafikkarten tummeln sich leider nicht nur redliche Verkäufer. Betrüger haben längst Einzug gehalten.

Eine beliebte Masche sind Fake-Grafikkarten zu Billigstpreisen. Letztere sind zwar verlockend, aber meist auch schon ein klares Zeichen, dass mit dem Angebot vielleicht etwas nicht stimmt. Zu gut, um wahr zu sein ist dann eben doch meist nicht wahr.

In China ist nun eine neue Betrugsmasche aufgetaucht. Eine, die man anhand eines kaum glaubhaften Tiefstpreises leider nicht erkennen kann. Um was geht es genau? Und müssen wir uns Sorgen machen?

1.660 Euro für eine falsche RTX 4090 bezahlt

Wie die chinesische Webseite HKEPC (via Wccftech) berichtet, hat ein gewisser Herr Hong eine gebrauchte Nvidia Geforce RTX 4090 des Herstellers MSI erstanden. Dafür blätterte er die stolze Summe von 13.000 chinesischen Yuan hin.

Das sind umgerechnet immerhin rund 1.660 Euro, was gar nicht mal so weit vom Neupreis der Flaggschiff-Grafikkarte entfernt ist. Die meisten Custom-Modelle kosten hierzulande derzeit um die 2.000 Euro.

Als Herr Hong die Grafikkarte in seinen Rechner installierte, sah er eigenen Angaben zufolge zwar die RGB-Beleuchtung in Aktion, ansonsten machte sie jedoch keinen Mucks.

Während der Fehlersuche stellte sich dann heraus, dass der Grafikprozessor (die GPU) und Teile des Grafikspeichers fehlten. Zudem scheint auch die Leiterplatte gegen eine Fälschung getauscht worden zu sein (siehe das Bild oben).

Natürlich versuchte der Geschädigte alles, um wenigstens sein Geld wieder zurückzubekommen. Der Verkäufer war allerdings nicht mehr erreichbar und die chinesischen Behörden taten den Fall als unlösbar ab.

Was passiert mit den fehlenden Komponenten?

Die fehlenden Bauteile tauchen indes andernorts wieder auf. So kommen auf dem chinesischen Gebrauchtmarkt gerade vermehrt Leiterplatten der RTX 4090 und deren Kühlkörper zum Vorschein.

GPU und VRAM wiederum werden Wccftech zufolge auf neue Platinen gesetzt und in KI-Server installiert. Vor diesem Hintergrund ist es auch sehr wahrscheinlich, dass der beschriebene Einzelfall des Herrn Hong schnell Schule macht und Nachahmer findet.

Besteht Betrugsgefahr auch in Deutschland?

Davon ist eher nicht auszugehen. Die Betrugsmasche zielt speziell auf den chinesischen Markt ab. Dort herrschen besondere Bedingungen, zumal die RTX 4090 von den USA auf eine Bannliste gesetzt wurde – das heißt, sie ist offiziell nicht im Reich der Mitte zu haben.

Für China gibt es seitens Nvidia daher eine Sonderlösung. Dort ist mittlerweile die RTX 4090D erschienen, eine leicht abgeschwächte Variante des Geforce-Flaggschiffs. Der offizielle Preis hierfür beträgt 13.000 Yuan, also genauso viel, wie Herr Hong für die gebrauchte RTX 4090 bezahlt hat.

Was meint ihr? Glaubt ihr, dass die Betrugsmasche auch in Deutschland Nachahmer findet? Seid ihr vielleicht selbst schon einmal Opfer eines vergleichbaren Betrugs geworden? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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