Ekel-Cover oder die Zukunft - Smartphone-Hülle aus künstlicher Haut

Künstliche Haut als Smartphone-Hülle klingt befremdlich. Doch genau eine solche hat ein Forscherteam entwickelt.

Künstliche Haut als berührungsempfindliches Smartphone-Cover ermöglicht zwar neue Eingabemöglichkeiten, der Prototyp sieht auf den ersten Blick aber eher abstoßend aus. Künstliche Haut als berührungsempfindliches Smartphone-Cover ermöglicht zwar neue Eingabemöglichkeiten, der Prototyp sieht auf den ersten Blick aber eher abstoßend aus.

Ein internationales Forscherteam hat den Prototypen eines Smartphone-Covers entwickelt, der buchstäblich eine zweite Haut für das Mobilgerät darstellt - denn die Hülle besteht aus künstlicher, dem Menschen nachempfundener Haut.

Die Haut-Hülle soll sich nicht nur erstaunlich echt anfühlen, sondern sie reagiert auch noch auf Kontakt, was sie vielseitig einsetzbar macht. So sollen entsprechende Cover die Eingabemöglichkeiten nicht nur von Smartphones, sondern auch von anderen Geräte erweitern.

Skin-On Interfaces nennen die Forscher die neue Technik, die verschiedenste Geräte durch zusätzliche Eingabemethoden erweitern soll, wie sie auf ihrer Internetseite ausführlich erklären.

Als Beispiel diente die menschliche Haut, die auf verschiedenste Reize reagieren kann. Kneifen, streicheln, pieksen, kitzeln und anstupsen sind nur einige der verschiedenen »Eingabemethoden«, die die Forscher implementieren wollen.

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Dabei unterteilen die Forscher ihre Arbeit in drei Kategorien: Dem haptischen Aspekt, also wie soll sich die künstliche Haut anfühlen, um dem menschlichen Vorbild möglichst nahe zu kommen. Dann der Frage, welche Gesten sich sinnvoll erfassen und in Eingaben für das Smartphone umsetzen lassen. Und letztlich der Frage, welche Berührungen lassen sich mit einer Genauigkeit erfassen, die möglichst den sensorischen Fähigkeiten des menschlichen Vorbildes entspricht.

Zuerst wurde untersucht, wie die haptischen und visuellen Eigenschaften am besten umzusetzen sind, als Material wählten die Forscher mit Pigmenten eingefärbtes Silikon. Dabei wurde untersucht, wie sich die Farbe, Textur und Dicke der Haut auf die Nutzungserfahrung auswirken.

Die Technik zum Erfassen der Signale der künstlichen Haut ist simpel und besteht aus Standard-Komponenten. Die Technik zum Erfassen der Signale der künstlichen Haut ist simpel und besteht aus Standard-Komponenten.

Eingaben wie Multitouch, verschieden starker Druck bei der Eingabe oder gar komplexere Gesten wie streicheln, strecken, greifen oder zwicken wurden als mögliche Anwärter für einprogrammierte Gesten betrachtet.

Möglich machte das ein sogenanntes Skin-Sensing-Layer, also eine Schicht, die das Spüren der Haut übernimmt, um die natürlichen Gesten in ausreichender Komplexität auf der Haut wahrzunehmen, um sie dann ins System einzuspeisen.

Ob und wann die künstliche Haut in einem Serienprodukt eingesetzt werden soll, ist bislang unklar. Die Herstellung des Prototypen beschreiben die Forscher jedoch als simpel und auch die eingesetzte Technik besteht aus frei erhältlichen Standardkomponenten - auf der Homepage des Projektes findet sich sogar eine Anleitung zum selbst Herstellen der künstlichen Haut.

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