Erste Tests zum Xiaomi 13 Ultra: An diese Handy-Kamera kommt aktuell kaum jemand heran

Das Xiaomi 13 Ultra ist ab heute erhältlich. Wie kommt es bisher bei den Testern an?

Mehr Kamera als Smartphone? Die ersten Tests beweisen, dass das Xiaomi 13 Ultra überzeugen kann. (Bild: Xiaomi) Mehr Kamera als Smartphone? Die ersten Tests beweisen, dass das Xiaomi 13 Ultra überzeugen kann. (Bild: Xiaomi)

Das neue Kamera-Flaggschiff von Xiaomi ist seit heute in Deutschland verfügbar. Seit einiger Zeit gibt es auch schon erste Testergebnisse. Wie gut oder schlecht kommt das neue Handy mit Leica-Kamera an? Wir haben für euch die wichtigsten Infos zusammengefasst. 

Verarbeitung: Hohe Qualität, aber nicht ohne Kompromisse

Das Xiaomi 13 Ultra besteht hauptsächlich aus drei Materialien: Glas, Aluminium und Kunstleder. In den meisten Tests kann die Verarbeitung des Premium-Handys überzeugen. Die Rückseite ist, im Gegensatz zum Xiaomi 12S Ultra, nicht komplett von Kunstleder bedeckt. Stattdessen verläuft der abgerundete Metallrand stärker in Richtung Rückseite ab. 

Die Vorderseite besteht aus Gorilla Glas Victus und sollte daher gut gegen Stürze und Kratzer geschützt sein. Auch vor Wasser und Staub muss man sich keine Sorgen machen, da das Handy eine IP68-Zertifizierung besitzt. 

Die Verabeitung des Xiaomi 13 Ultra ist auf hohem Niveau. (Bild: Xiaomi) Die Verabeitung des Xiaomi 13 Ultra ist auf hohem Niveau. (Bild: Xiaomi)

XDA-Developers schreiben, dass obwohl das Glas an den Rändern abgerundet ist, fühlt es sich aufgrund der breiten Aluminium-Ränder an, wie ein Handy mit flachem Glas. In allen Tests kommt das Xiaomi 13 Ultra in dieser Kategorie gut weg. Das Handy ist sehr hochwertig verarbeitet. 

In einer Sache sind sich alle trotzdem einig: Das Handy ist dick. An der dicksten Stelle, also bei der Kamera, sind es 11 mm. 

Die Kollegen von Notebookcheck bemängeln zusätzlich, dass es sich sehr kopflastig anfühlt, da sich dort das dicke und schwere Kameramodul befindet. 

Trustedreviews schreiben, dass sie das Handy mit 227 Gramm etwas zu schwer finden und dass es sich seltsam anfühlt es zu halten. Sie haben oft unbeabsichtigte Fingerabdrücke auf den Kameras hinterlassen, während sie das Handy hielten oder benutzten. Außerdem lässt es sich aufgrund der dicken Kamera nicht flach auf einen Tisch legen.

Hard- und Software: Flotte Performance und Bloatware

Im Inneren werkelt der Snapdragon 8 Gen2, der für eine flotte Performance und hohe Effizienz sorgt. Je nachdem welche Speichervariante man wählt, erhält man auch eine andere Menge an Arbeitsspeicher:

  • 256 GByte UFS 4.0: 12 GByte LPDDR5x RAM
  • 512 GByte UFS 4.0: 16 GByte LPDDR5x RAM
  • 1.0 TByte UFS 4.0: 16 GByte GByte LPDDR5x RAM

Da das 13 Ultra einen Top-of-the-Line-Prozessor von Qualcomm verwendet, muss man sich in Hinsicht auf Leistung und Performance keine Sorgen machen. In allen Tests kann das Handy in dieser Kategorie überzeugen. 

Trustedreviews hat das Handy auch Benchmarks unterzogen, bei dem es herausragende Ergebnisse verzeichnen konnte: 

  • Geekbench 6 Single Core: 2001
  • Geekbench 6 Multi Core: 5483
  • GFXBench Aztec Ruins High: 60 FPS
  • GFXBench Car Chase: 64 FPS

Der neue USB-C Anschluss kommt auch gut bei Testern an: Er ist endlich nicht mehr USB 2.0, wie es beim Xiaomi 12S Ultra noch der Fall war, sondern USB 3.2 Gen1. Notebookcheck haben über diesen Anschluss eine Samsung 980 Pro M2.NVME SSD verbunden und konnten eine schnelle Übertragungsrate von 461 MB pro Sekunde messen. 

Auf dem Xiaomi 13 Ultra ist ab Werk MIUI 14 installiert, das auf Android 13 basiert. Die verbaute Hardware sorgt dafür, dass das Handy zwar flott läuft, jedoch ist laut XDA-Developers eine Menge Bloatware installiert. Diese lässt sich immerhin deinstallieren. Ihr Testgerät war allerdings eines mit einer chinesischen ROM, bei der auch kein Google Play Store vorinstalliert war. Es ist also möglich, dass auf der internationalen ROM weniger Bloatware installiert ist - hoffen wir zumindest. 

Display: Keines ist (oder sollte) heller sein als dieses

Typisch für Handys in dieser Preisklasse kann auch das Display überzeugen. Das Xiaomi 13 Ultra hat einen 6,75 Zoll großen OLED-Bildschirm und eine adaptive Wiederholrate mit maximal 120 Hz. Die Auflösung beträgt 1440 x 3200, was für eine hohe Pixeldichte und Lesbarkeit sorgt. Auch Dolby Vision wird unterstützt. 

Besonders bemerkenswert ist Xiaomis Angabe, dass das Handy eine maximale Helligkeit von 2.600 Nits erreicht. Für ein Smartphone, das sich speziell an mobile Fotografen richtet, ist ein helles Display besonders wichtig, da man so auch bei hellem Tageslicht fotografieren kann. 

Interessanterweise konnten GSMArena und Notebookcheck Xiaomis Angabe nicht bestätigen. In ihren Tests erreichte das Xiaomi 13 Ultra höchstens eine Helligkeit von 1.400 Nits, was immer noch sehr beachtlich ist, aber noch weit entfernt ist von dem, was der Hersteller angibt. Eventuell handelt es sich hierbei noch um einen Bug oder Xiaomi war bei der Helligkeitsangabe etwas übermütig. 

Die Hauptkamera mit 1-Zoll Sensor und variabler Blende

Der 1-Zoll-Sensor benötigt mehr Platz und entsprechend größere Optiken, weshalb das Xiaomi 13 Ultra so dick ist. (Bild: Xiaomi) Der 1-Zoll-Sensor benötigt mehr Platz und entsprechend größere Optiken, weshalb das Xiaomi 13 Ultra so dick ist. (Bild: Xiaomi)

Das Xiaomi 12S Ultra hat letztes Jahr für ordentliche Furore gesorgt, als bekannt wurde, dass es einen 1-Zoll-Typ-Sensor für die Hauptkamera verwenden wird. Das 13 Ultra übernimmt denselben 50-Megapixel-Sensor (Sony IMX989), weshalb eine ähnliche Bildqualität zu erwarten ist. Das neue Top-Feature der Hauptkamera ist eine variable Blende, die zwischen F1.9 und F4.0 wechseln kann. 

Wie auch beim Vorgänger kann die allgemeine Bildqualität der Hauptkamera die Tester überzeugen. Der große Sensor liefert ein besseres Rauschverhalten, mehr Dynamikumfang und eine geringere Schärfentiefe, als bei Handys mit kleinerem Sensor. XDA-Developers merkt zudem an, dass die Bilder deutlich weniger digital nachbearbeitet aussehen, wie es zum Beispiel beim iPhone 14 Pro Max der Fall ist. Die Bilder wirken vor allem natürlicher

Große Bildsensoren, wie man sie in Systemkameras und Premium-Kompaktkameras findet (und eben auch hier im Xiaomi 13 Ultra) haben den Vorteil, dass sie eine geringere Schärfentiefe auf natürliche Art und Weise erreichen können. So muss nicht zwingend ein Fake-Bokeh, also ein künstlich verschwommener Hintergrund, hinzugefügt werden. 

Die geringe Schärfentiefe ist allerdings gerade bei Fotos von Landschaften, Architektur oder Makros ein Problem, weshalb Fotografen die Blende schließen, um dem entgegenzuwirken. Bei Handys war dies in der Vergangenheit leider selten eine Option. Das Xiaomi 13 Ultra kann deswegen die Blende auf F4.0 schließen, um für mehr Schärfentiefe zu sorgen. 

Die ersten Tests zeigen allerdings, dass das Feature weniger nützlich ist, als viele vorher gedacht haben. Die Schärfentiefe ist selbst bei F1.9 schon hoch genug, weshalb man hier problemlos auch Landschaften und Architektur fotografieren kann. Abblenden auf F4.0 bringt nur geringfügig mehr Schärfe

Bei Nahaufnahmen ist der Unterschied deutlicher zu sehen. Fotografiert ihr ein Objekt oder eine Person von nahem, ist der Hintergrund bei F1.9 verschwommener und die Schärfeebene kleiner als mit F4.0. So kann man das Objekt mit kleinerer Blende etwas besser in einen Kontext stellen. 

Ansonsten muss man sagen, ist ein 1-Zoll-Sensor zwar sehr groß für Smartphone-Verhältnisse, aber eben noch nicht groß genug, um mit der Blende die Schärfentiefe signifikant beeinflussen zu können. 

Die 75mm Portrait-Kamera

75mm ist eine beliebte Portrait-Brennweite bei Leica-Fotografen, weshalb Xiaomi auch beim 13 Ultra eine solche Tele-Linse verbaut hat. Diese besitzt 50 Megapixel und verwendet einen 1/2.51 Zoll großen (kleinen) Sensor. Die Blende beträgt F1.8

Leser, die sich etwas mit Fotografie auskennen, werden bei einem 75 mm F1.8 Objektiv erst einmal aufhorchen. Ein solches Objektiv verspricht natürlich aussehende Porträts mit einem schön verschwommenen Hintergrund. Leider ist die Sensorgröße viel zu klein, um einen solchen auf natürliche Art und Weise zu erreichen. Dafür muss dieser künstlich eingefügt werden. Für mehr Leica-Feeling gibt es Filter, die analogen Fotos nachempfunden sind.

Die 5-Fach Periskop-Kamera

Wer näher heranzoomen möchte, kann die verbaute Telekamera mit einer Brennweite von 120 mm nutzen. Diese besitzt eine Blende von F3.0 und verwendet denselben 50 Megapixel Sensor, der auch für die 75mm-Portraitkamera zum Einsatz kommt. Laut DXO Mark ist das Xiaomi 13 Ultra eines der besten Handys für Tele-Fotografie. Bilder haben eine hohe Qualität und wirken natürlich und nicht überschärft. 

Die Ultraweitwinkelkamera 

Mit einer Brennweite von 12 mm und einem Blickfeld von 122 Grad ist das Xiaomi 13 Ultra sehr viel weitwinkliger als andere Handys. DXO Mark bewertet die Bildqualität als gut balanciert. Bilder, die ihr mit dieser Kamera schießt, wirken allerdings etwas mehr nachbearbeitet und das Rauschen ist auch stärker sichtbar, obwohl hier derselbe Sensor wie bei den Tele-Kameras verwendet wird. 

Akkulaufzeit und Laden

Das Xiaomi 13 Ultra besitzt einen großen 5.000 mAh-Akku, der mit 90 Watt kabelgebunden oder 50 Watt kabellos aufgeladen werden kann. Trustedreviews haben das Handy schon seit zwei Monaten. In ihrem Test hatte das 13 Ultra am Ende des Tages meist noch über 30 Prozent Ladung übrig. 

Sie konnten allerdings einen ungewöhnlich hohen Verbrauch im Standby feststellen. Über Nacht hat das Handy öfter etwa 15 Prozent Akku verloren. Dies könnte zukünftig mit einem Update behoben werden.

Das Aufladen geht schnell. Das im Lieferumfang enthaltene 90 Watt-Ladegerät lädt das Handy in etwa einer halben Stunde vollständig auf. 

Haltet übrigens gerne die Augen nach unserem Test zum Xiaomi 13 Ultra offen, den wir demnächst auf GameStar Tech veröffentlichen werden. 

Was haltet ihr vom Xiaomi 13 Ultra? Werdet ihr es euch holen oder spricht eurer Meinung nach etwas dagegen? Wie wichtig ist euch die Kamera bei einem Smartphone? Schreibt es uns in die Kommentare! 

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