Auf dem Berg Säntis in der Schweiz stand vorletztes Jahr ein Laser. Inmitten der malerischen Alpstein-Landschaft ragte eine grün leuchtende Säule in den Himmel. Ihr Job: Leben retten. Denn bei dem Schweizer Laser handelt es sich um den wohl bisher ungewöhnlichsten Blitzableiter.
Bei Blitzen handelt es sich um ein alles andere als seltenes Naturphänomen. In jeder einzelnen Sekunde schlagen weltweit zwischen 40 und 120 Blitze ein. Jedes Jahr entstehen so Milliardenschäden. Und auch für Menschen besteht Gefahr für Leib und Leben. Mehr als Tausend sterben jährlich an den Folgen eines Blitzeinschlages.
Der erste funktionierende Laser-Ableiter
Das zu verhindern, haben sich die Forschenden von der Universität Genf vorgenommen. Sie installierten den etwa autogroßen Laser im vergangenen Jahr in rund 2.500 Metern Höhe auf dem Säntis. Von dort aus feuerte der Laser während mehrerer Gewitter über 1.000 Impulse in der Sekunde ab. Insgesamt war der Laser so mehr als sechs Stunden voller Stürme und Blitze aktiv. Ihre Ergebnisse präsentierten die Forschenden in der Fachzeitschrift Nature Photonics.
Die Idee, Laser als Blitzableiter zu verwenden, ist dabei nicht neu. Bereits 2004 und 2011 wurden Versuche unternommen, Blitze mit gebündeltem Licht abzuleiten. Die bisherigen Versuche scheiterten jedoch allesamt.
Der auf dem Säntis aufgestellte Laser stellt damit den ersten erfolgreichen Versuch eines Laser-Ableiters dar. Während des Versuchszeitraums wurde er insgesamt ganze sechzehnmal getroffen - vier der Blitze folgten dabei dem Lauf des abgefeuerten Lasers.
Den Grund für das erfolgreiche Experiment vermuten die Forschenden bei der höheren Frequenz des Lasers. Denn die Laserrate des Versuchs von 2021 ist um ein Hundertfaches höher als bei den früheren Experimenten.
Wie der Laser Blitze ableitet
Dass sich Blitze mit einem Laser lenken lassen, hat physikalische Gründe. Wird ein Laserimpuls in den Himmel geschossen, dann ändert sich dadurch der Brechungsindex der umliegenden Luft. Diese wirkt dann wie eine Reihe immer stärker konvergierender Linsen und bündelt den Impuls so noch stärker.
Irgendwann wird diese Bündelung dann so stark, dass die Luft um den Impuls herum ionisiert. Dadurch bildet sich ein Pfad für den Blitz, entlang dessen die elektrische Entladung leichter abfließen kann.
Der Blitz sucht sich wie bekannt den leichtesten Weg nach unten und folgt dem Pfad - der Laser wird zum Blitzableiter.
Nachdem die Forschenden ihr Experiment als Erfolg werten konnten, ist ein wichtiger Schritt nach vorne getan. Irgendwann sollen laserbasierte Blitzableiter etwa zum Schutz von Flughäfen, Startrampen und anderer Infrastruktur zum Einsatz kommen.
Allerdings gibt es aktuell noch einige Einschränkungen zu beachten. So konnte das Experiment nur bei geschlossenem Luftraum durchgeführt werden. Hätte sich ein Flugzeug in den Luftraum begeben, so hätte das Experiment sofort unterbrochen werden müssen.
Nicht über, sondern unter der Erde finden sich selten Erden. Ohne die geht heute nichts mehr. In Schweden wurde jetzt das größte Vorkommen seltener Erden in Europa gefunden.
Haltet ihr Laser-Blitzableiter für die Zukunft? Werden wir bald überall Licht in den Himmel schießen, um uns vor Gewittern zu schützen? Oder ist das alles noch ferne Zukunftsmusik? Schreibt uns eure Meinung gerne in die Kommentare!
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