Studie zu Netflix und Co. zeigt überraschenden Zusammenhang zwischen Bildung und Piraterie

Eine EU-Behörde hat untersucht, wie junge Menschen mit digitalen Inhalten umgehen. Die Erkenntnisse sind durchaus überraschend.

Immer weniger junge Menschen nutzen illegale Wege, um an Filme, Serien, Musik und Spiele zu gelangen. Die Verteilung ist allerdings überraschend. Immer weniger junge Menschen nutzen illegale Wege, um an Filme, Serien, Musik und Spiele zu gelangen. Die Verteilung ist allerdings überraschend.

Seit es digitale Inhalte gibt, werden diese auch illegal weitergegeben. Mit dem Aufkommen des Internets nahmen die Verbreitungsmöglichkeiten rapide zu. Illegale Downloads und Streams, alles ist relativ leicht und ohne große Vorkenntnisse zugänglich. Gerade in der ersten Dekade des neuen Jahrtausends waren Video-, Musik- und Software-Piraterie ein heißes Thema. Doch wie sieht das heute aus?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum. In einer aktuellen, breit angelegten Studie mit Beteiligung von 22.021 Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 15 bis 24 Jahren untersuchte die Behörde, wie es um die Piraterie bestellt ist. Die Ergebnisse sind durchaus überraschend.

Weniger junge Menschen beziehen illegal digitale Inhalte

Zunächst das Positive für die Film-, Musik- und Softwareindustrie: Im Vergleich zum Jahr 2016 ist der Anteil der Piraten von 39 Prozent auf 33 Prozent zurückgegangen. Das klingt zwar immer noch sehr viel, die Studie dröselt die Zahlen jedoch weiter auf. Demnach gaben 21 Prozent der Befragten an, in voller Absicht illegalen Content konsumiert zu haben, über die Menge ist allerdings nichts Genaues bekannt. Die übrigen 12 Prozent behaupten, dass es sich um ein Versehen gehandelt habe.

Besonders interessant ist jedoch, wie Bildungsgrad und Piraterie zusammenhängen: Während junge Menschen mit keinem bis niedrigem Bildungsabschluss nur zu 15 Prozent digitale Inhalte absichtlich illegal beziehen, neigen jene mit mittlerem Bildungsgrad bereits zu 21 Prozent zu Piraterie. Studierende und Hochschulabsolventen führen diese Statistik interessanterweise mit 28 Prozent klar und deutlich an.

Ebenfalls spannend: Der Studie zufolge nutzen 24 Prozent der Studenten mit geregeltem Einkommen illegale Angebote, während jene ohne Job nur zu 18 Prozent auf diese Möglichkeit zurückgreifen. Darüber hinaus gibt es drastische Unterschiede zwischen den einzelnen EU-Staaten. In Belgien zum Beispiel nutzen demnach rund 29 Prozent der Umfrageteilnehmer illegale Quellen, während es in Deutschland nur 12 Prozent sind.

Was sind die Gründe für die Piraterie?

Unter allen Teilnehmern der Umfrage sind Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit die genannten Hauptgründe, auf illegale Angebote zurückzugreifen. 55 Prozent gaben (hohe) Kosten als Rechtfertigung an, 25 Prozent den Mangel an Inhalten.

Zu viel Angebot respektive eine zu breite Auffächerung in verschiedene Streaming-Dienste ist offenbar auchs ein Grund, weshalb ein Teil der Befragten illegale Methoden nutzt. Redakteur Alex stört sich ebenfalls am Trend zu immer mehr Streaming-Diensten.

Wie seht ihr das? Seid ihr überrascht von den Erkenntnissen der Studie, oder habt ihr so etwas vielleicht sogar schon geahnt? Was sind eurer Meinung nach die Gründe für das illegale Beziehen digitaler Inhalte? Und wie handhabt ihr das selbst? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

zu den Kommentaren (156)

Kommentare(139)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.