Festplatten mit 20 TByte und mehr - Glas als Schlüssel für höhere Kapazitäten

Desktop-Festplatten könnten demnächst auch 20 TByte oder mehr pro Laufwerk bieten, dank Glas als Material für Datenscheiben.

Festplatten werden in Zukunft wohl auf Glas als Datenträgermaterial setzen. Festplatten werden in Zukunft wohl auf Glas als Datenträgermaterial setzen.

Hersteller wie Western Digital oder Seagate wollen noch in diesem Jahr mit der Massenproduktion von Festplatten mit 12 TByte Speicherkapazität beginnen, doch schon in wenigen Jahren könnten auch Festplatten mit 20 oder mehr TByte möglich sein. Das meldet die japanische Webseite Nikkei Technology unter Bezug auf das Unternehmen Hoya Corp. Dort wird an Glassubstraten gearbeitet, die die Grundlage für die Datenscheiben in Festplatten bieten.

Glassubstrat als Grundlage für mehr Kapazität

Aktuell kommen solche Substrate schon bei kleinen Notebook-Festplatten im 2,5-Zoll-Format zum Einsatz, während bei Desktop-Laufwerken vor allem Aluminium genutzt wird. 2,5-Zoll-Festplatten werden allerdings laut dem Bericht immer mehr durch Solid-State-Laufwerke im gleichen Format ersetzt. Bei den 3,5-Zoll-Festplatten soll dafür die Verwendung von Glas dafür sorgen, dass die Kapazitäten weiter ansteigen und damit der Vorteil gegenüber SSDs in diesem Bereich erhalten bleibt.

Glassubstrate haben laut dem Bericht den Vorteil, dass sie im Vergleich zu Aluminium steifer sind und damit dünner ausgelegt werden können. Der Hersteller Hoya hat es demnach bereits geschafft, entsprechende Prototypen herzustellen, bei denen eine Scheibe nur noch 0,5 beziehungsweise 0,381 Millimeter dick ist. Damit würden in ein übliches Festplattengehäuse, das rund 2,54 Zentimeter hoch ist, 10 oder 12 dieser Datenscheiben passen.

Glas auch besser für neue Techniken geeignet

Aktuell sind in einer 12-TByte-Festplatte nur acht Aluminium-Scheiben mit 0,635 Millimetern zu finden. Alleine durch das Glassubstrat würde also die Kapazität auf 15 und 18 TByte steigen. Mit 12 Glassubstrat-Scheiben und der SMR-Technik (Shingled Magnetic Recording) wären schon 20 TByte möglich - und das wohl schon im Jahr 2020.

Künftige Techniken wie Heat Assisted Magnetic Recording (HAMR) verwenden Laser und benötigen ein Substrat, dass 700 Grad Celsius übersteht. Auch hier kann das Glassubstrat verwendet werden, während die Grenze bei Aluminium bei 200 Grad liegt. HAMR könnte schon 2019 bei ersten Produkten verwendet werden.

Computerbase hat einen ausführlichen Beitrag zum Thema verfasst.

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