Wer hierzulande über einen Internetanschluss mit einer Geschwindigkeit von einem Gigabit pro Sekunde verfügt, gehört zweifellos zu den absoluten Gewinnern des Breitbandausbaus. Über ein Gigabit können Forscher des University College London aber wohl nur müde lächeln. Denn sie haben einen neuen Weltrekord in Sachen Bandbreite aufgestellt: 178 Terabits pro Sekunde, oder umgerechnet 178 Millionen Megabits pro Sekunde.
Elf Millionen Mal DSL 16.000
Immer noch zu abstrakt? 178 Terabits pro Sekunde entsprechen umgerechnet rund 22,4 Terabytes pro Sekunde. Das wiederum entspricht 4.753 DVDs oder wie die Forscher selbst sagen, mehr als der ganzen Film- und Serien-Bibliothek von Netflix.
Ein aktuelles Beispiel ist der Flight Simulator, der via Cloud auf einen Petabyte-großen Datenpool zurückgreift, um die gesamte Welt so realistisch darzustellen, wie es heutzutage nur irgend möglich ist. Ein Petabyte sind 1.000 Terabytes oder 1.000.000 Gigabytes. Dafür bräuchten die Forscher aus Großbritannien gerade einmal 45 Sekunden.
Klassisches DSL mit 16 Mbit übertrifft der Weltrekord um mehr als das 11-Millionenfache. Noch mehr Zahlen gefällig? Hier ein weiterer witziger Vergleich: 178 Terabits pro Sekunde entsprechen hochgerechnet einem Siebenundvierzigstel des weltweiten Datenaufkommens aus dem Jahr 2018 (via Statista).
Wie ist das gelungen?
Größere Bandbreite des Lichtspektrums: Die Forscher haben dazu einen weit größeren Bereich des Lichtspektrums genutzt als es üblicherweise bei Glasfaserverbindungen der Fall ist. Laut des Berichts des University College London ist aktuelle Infrastruktur auf eine Bandbreite von 4,5 Terahertz (THz) beziehungsweise 9 THz (kommerziell) begrenzt, während den Forschern 16,8 THz zur Verfügung stehen.
Außerdem kamen eine Reihe unterschiedlicher Signalverstärker-Technologien zum Einsatz, die den Forschern zufolge auch ins bestehende, öffentliche Netz integriert werden könnten. Ein entsprechend aufgerüstetes Gerät würde demnach nur rund 16.000 Britisch Pfund (etwa 18.650 Euro) kosten. Davon wiederum brauche es nur alle 40 bis 100 Kilometer Glasfaserkabel jeweils eines.
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