Für diesen OLED-Monitor von Corsair würde ich sofort meinen 34-Zoll-Ultrawide eintauschen, wäre nicht der Preis

34 Zoll und größer sind das Maß aller Monitor-Dinge? Ein Bildschirm von Corsair beweist: Mir reichen auch 27 Zoll, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

Seit einiger Zeit bin ich von einem 27-Zoll-Monitor auf einen 34-Zöller mit einem IPS-Panel umgestiegen und möchte seitdem nie wieder zurück - das habe ich zumindest gedacht.

Der Corsair Xeneon 27QHD240 hat mich eines Besseren belehrt, denn es gibt ein großes Feature, das diesen Monitor besonders macht und meinem derzeitigen Bildschirm weit überlegen ist: OLED.

Das OLED-Panel ist zwar das beeindruckendste an diesem Bildschirm - soviel vorweg - aber längst nicht alles. Denn der Hersteller möchte unter anderem mit 240 Hertz die kompetitiven Spieler-Herzen für sich gewinnen. Es gibt allerdings auch kleine Abstriche.

Corsair Xeneon 27QHD240
Corsair Xeneon 27QHD240
Rund drei Wochen lang habe ich den Monitor von Corsair vorrangig zum Spielen im Einsatz gehabt. Diablo 4, Anno 1800, Cyberpunk 2077, aber auch kompetitive Spiele wie League of Legends und Call of Duty: Modern Warfare 2 habe ich auf dem Monitor genießen dürfen.

All diese Spiele können mit bis zu 240 Hertz, 1.440p und einem OLED-Panel genüsslich gezockt werden. Auch wenn mich die HDR-Leistung nicht vollends überzeugen kann: Die Farbtreue, der Kontrastumfang und die Bewegungsleistung des Monitors machen die kleine Schwäche des Bildschirms wett.

OLED-typisch verpasst der Preis dem Gerät den größten Dämpfer. Es ist allerdings nur eine Frage der Zeit, bis diese Bildschirmtechnologie für Monitore günstiger produziert wird.
  • Atemberaubendes Bild mit hervorragenden Kontrast und gesättigten Farben
  • Sehr gute HDR-Leistung ...
  • Pfeilschnelle Reaktionszeit
  • 240 Hertz Bildwiederholrate
  • Leichter Aufbau
  • Breite Palette an Anschlüssen
  • Vergleichsweise teuer
  • ... aber leider nicht durchgängig bei allen Spiele-Inhalten
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Das ist der Corsair Xeneon 27QHD240 OLED

Das Adjektiv »auffällig« ist dem Monitor des Herstellers Corsair nicht zuzuschreiben. Das ist aber keineswegs etwas Schlechtes. In Zeiten von vollgepackten RGB-Leuchten auf und unter dem Schreibtisch hat der Bildschirm ein erfrischend unauffälliges Design.

Das Anbringen des Standfußes an die äußerst dünne Displaytafel ist kinderleicht und mit wenigen Handgriffen abgeschlossen.

Hinweis: Der Xeneon 27QHD240 wurde uns seitens Corsair als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme seitens des Herstellers auf den Test fand nicht statt. Ebenfalls gab es keine Verpflichtung zur Veröffentlichung eines Artikels.

Die am Monitor verbauten Materialien wirken hochwertig. Die Halterung ist für eine Neigung von 15 Grad nach oben und 7 Grad nach unten ausgelegt. Zu den Seiten hin kann der Bildschirm um jeweils bis zu 30 Grad geneigt werden.

Optional kann der Monitor auch im Hochformat betrieben werden. Dazu ist er um 90 Grad drehbar.

Der Corsair-Bildschirm ist außerdem Vesa 100 x 100 zertifiziert und kann damit wahlweise an eine Wandhalterung angebracht werden.

Konnektivität und Features

Schauen wir uns die Rückseite des Monitors an, blicken wir auf eine flaggschiffwürdige Bandbreite an Anschlüssen:

Insgesamt stehen euch vier Videoeingänge zur Verfügung, darunter zwei HDMI 2.1, ein DisplayPort (1.4) sowie einen USB-C-Anschluss mit DisplayPort-Unterstützung und eine 65-Watt-Stromversorgung.

Wofür die ganzen Anschlüsse? Das macht den Monitor perfekt geeignet zur Verwendung von mehreren Endgeräten. Praktisch könnt ihr einen PC, eine Xbox Series X/S und eine Playstation 5 gleichzeitig anschließen.

Dank automatischer Input-Erkennung, wird auch immer das entsprechende Signal ausgespielt und ihr müsst nicht unkomfortabel am Bildschirm erst den richtigen Ausgang ansteuern.

Apropos Monitor-Steuerung: Ein Joystick an der unteren rechten Seite zum Schreibtisch hin ermöglicht den Zugriff auf diverse Einstellungen.

Dieser ist außerdem mit einem Sensor ausgestattet, der eine Handbewegung erkennt und damit das Kontextmenü auf dem Bildschirm eingeblendet wird.

Der Joystick an sich wirkt leider wackelig und die Steuerung funktioniert damit recht unpräzise. Davon abgesehen ist das Menü logisch angeordnet. Der Hersteller bietet eine vernünftige Liste an verschiedenen Bildanpassungsmöglichkeiten.

Zusätzlich werden eine Reihe von vordefinierten Farbmodi sowie Gamma- und Farbtemperatur-Anpassungen mit RGB-Farbkalibrierung angeboten.

Der Xeneon 27QHD240 verfügt außerdem über einen Helligkeitsstabilisator, um eine einheitliche Leuchtdichte zu ermöglichen. OLED-Monitore weisen typischerweise Schwankungen in diesem Bereich auf, je nachdem welcher Inhalt auf dem Monitor gerade ausgespielt wird.

Der Unterschied wird umso deutlicher, wenn zwischen einem kleinen, strahlenden hellen Ausschnitt zu einem vollständig weißen Hintergrund gewechselt wird. Das Bild wirkt stark gedimmt, das betrifft fairerweise aber nicht nur den Monitor von Corsair. Beim Zocken fällt das glücklicherweise wenig bis gar nicht auf.

Mithilfe des »Brightness Stabilizer« könnt ihr diesen Umstand mit einem Nachteil umgehen: Die maximale Helligkeit bleibt insgesamt zu niedrig. In meinen Augen ein schlechter Kompromiss.

Maßnahmen gegen das Einbrennen

Corsair verspricht eine Garantie von drei Jahren. Darüber hinaus bietet der Bildschirm zwei Maßnahmen gegen das Einbrennen:

  • Image Retention Refresh: Dies ist ein von OLED-Fernsehern bekanntes Verfahren, das die Pixel »auffrischt«. Dies geschieht nach acht Stunden Betrieb beim Ausschalten des Displays. Dieser Vorgang kann auch manuell über das OSD ausgelöst werden.
  • Orbit-Auffrischung: Diese Funktion ist ab Werk aktiviert. Dabei wird das Bild in einer kreisförmigen Bewegung im Uhrzeigersinn pro Minute um einen Bildpunkt verschoben.

Inwieweit diese Funktionen ein Einbrennen verhindert, kann ich an dieser Stelle nicht beantworten. Das müssen Langzeittests zeigen.

Die Bildqualität des Corsair Xeneon 27QHD240

Kommen wir jetzt zu dem, was wirklich bei einem Monitor dieser Größenordnung zählt: der Bildqualität.

Soviel vorweg: Spielinhalte auf dem Xeneon 27QHD240 von Corsair sind eine Augenweide.

Der Hersteller stattet den 27-Zöller mit dem LG Paper White Panel aus. Dabei handelt es sich um ein RWBG-Subpixel-Layout.

Das Display bietet eine Auflösung von 2.560 × 1.440 Bildpunkten bei rund 109 ppi. Die maximale Helligkeit beträgt 150 Nits bei 100 Prozent Weißanteil und das maximale Kontrastverhältnis liegt bei 1.500.000:1.

Für PC-Spiele, die vorrangig auf SDR setzen, ist der Monitor aufgrund dieser Eigenschaften prädestiniert. Bei PC-Spielen kann auf die verbesserungswürdige (Spitzen-)Helligkeit als wesentliche Einschränkung hinweggesehen werden. Das herausragende Kontrastverhältnis und der große Farbraum (98,5 Prozent DCI-P3, 10-Bit-Farbtiefe) bügeln diese Schwäche hervorragend aus.

Die Farben wirken realistisch und dunkle Szenen vermitteln ein eindringliches Gefühl von Atmosphäre. Es entsteht eine bemerkenswert detaillierte, gestochen scharfe und visuell beeindruckende Darstellung.

Wenn ich in Cyberpunk 2077 bei Nacht durch Night City streife oder mich in Diablo 4 durch Gegnerhorden schnetzle, wird mir das besonders eindringlich vor Augen geführt. Die teilweise sehr düstere Darstellung dieser zwei Spieletitel fängt der Monitor mit satten Schattendetails hervorragend ab.

HDR kann mich nicht durchweg entzücken

Die HDR-Leistung des Monitors haut mich nicht durchgängig vom Gaming-Stuhl.

Der Monitor unterstützt eine maximale Helligkeit von 1.000 Nits. Diese wird erreicht, wenn der Weißanteil des Bildschirms bei 3 Prozent liegt. Die Helligkeit reduziert sich auf 800 Nits bei einem Weißanteil von 10 Prozent und auf 450 Nits bei einem Weißanteil von 25 Prozent.

Bei der vollflächigen Darstellung unterstützt der Monitor maximal 150 Nits.

Dies macht sich vor allem bei der Wiedergabe von Spielen bemerkbar, die von einer stark gesättigten und lebendigen Umgebung profitieren sollen. Bei durchweg hellen Spiele-Inhalten fehlt es an einigen Stellen an visuellem Schwung.

Kleine, helle Objekte sehen spektakulär aus, ganz besonders in dunklen Szenen. Herkömmlichen LCD-Bildschirmen ist der Corsair-Monitor ohnehin überlegen. OLED-bedingt treten keine Halo- oder Blooming-Effekte auf.

Farbsäume sind kein Thema beim Corsair Xeneon 27QHD240

(QD-)OLED-Monitore weisen des Öfteren ein prominentes Problem auf: Farbsäume. Dabei zeigt der Text bei starken Kontrasten (Schwarz auf Weiß oder andersherum) grüne und rote Farbsäume an.

Dieses Problem zeichnet sich beim Corsair-Monitor allerdings (so gut wie) nicht ab - zumindest kann ich es nicht wahrnehmen.

Davon abgesehen halte ich die Thematik für sehr subjektiv. Mich persönlich stört es weniger. Andere Kollegen aus der Redaktion sehen das hingegen entschieden anders.

Eine hohe Bildwiederholrate von 240 Hertz

Der Corsair-Monitor unterstützt eine Bildwiederholrate von bis zu 240 Hertz. Die Reaktionszeit liegt bei 0,03 Millisekunden (GtG), was nicht mit der Eingabeverzögerung zu verwechseln ist.

GtG (Grey to Grey) misst, wie lange es dauert, bis ein Pixel von einer Graustufe zur nächsten wechselt. Der Input-Lag hingegen misst die Zeit, die der Monitor benötigt, um ein empfangenes Signal anzuzeigen.

Mithilfe von Nvidia LDAT (Latency and Display Analysis Tool) habe ich eine Eingabeverzögerung von knapp 26 Millisekunden gemessen. Dabei gilt zu beachten, dass die Verzögerung des PCs als Faktor mit eingerechnet wird.

Anekdotische Tests mit League of Legends und Call of Duty: Modern Warfare 2 erwiesen sich als äußerst angenehm.

Wenn ich über die Karte der Kluft der Beschwörer scrolle, bleiben viele Details sichtbar und einzelne Elemente scharf umrissen. Die Silhouetten, Namen und Schriftfarben der Mitspieler in Call of Duty: Modern Warfare 2 bleiben darüber hinaus selbst bei sehr hektischen Bewegungen gut erkennbar.

Es kommt schlicht zu keiner ungewollten Bewegungsunschärfe. Selbst bei Bildwiederholraten unter den üppigen 240 Hertz. Von Schlieren oder Fragmenten fehlt ebenfalls jede Spur.

Zusätzlicher Hinweis: Der Monitor ist mit Nvidia G-Sync kompatibel und unterstützt AMD Freesync Premium. Diese Funktionen sorgen für die Eliminierung von Tearing-Effekten und eine flüssige Bildwiedergabe.

Die technischen Daten laut Datenblatt

Bildschirmdiagonale27 Zoll
Panel-TypOLED mit matter Beschichtung
Auflösung, Pixeldichte2.560 x 1.440, 108,8 ppi
Bildwiederholrate1 bis 240 Hertz (AMD Freesync, G-Sync Compatible)
HDRDisplayHDR10
Farbraum98.5% (DCI-P3), 100% (sRGB)
Farben1.07 Milliarden (10 Bit RGB)
Kontrastverhältnis1.500.000:1
Helligkeit150 Nits (Vollbild), 450 Nits (25 Prozent), 800 Nits (10 Prozent), 1000 Nits (3 Prozent)
Reaktionszeit0,03 Millisekunden (GtG), 0.01 Millisekunden (Pixel Ein/Aus)
Anschlüsse2 x HDMI 2.1, 1 x DP 1.4, 2 x USB-C, 4 x USB-A 3.0, 1 x USB-C 3.0
ZubehörHDMI-Kabel (1,5 Meter), DisplayPort-Kabel (1,5 Meter), USB-Typ-C auf Typ-Kabel (1,8 Meter), Stromkabel
Gewicht mit Standfuß9,1 Kilogramm
Maße mit Standfuß60,5 cm x 43,1 cm x 22,4 cm
VESA-Halterung100 x 100
SonstigesLautsprecher, Lichtsensor
Stromversorgung180 Watt
Garantie3 Jahre
Preis (UVP) 1150 Euro

Fazit der Redaktion

Patrick Schneider
@technikfind_de

OLED-Monitore können so schön sein, wäre da nicht der Preis. 1.150 Euro (UVP) verlangt Corsair für das Schmuckstück, das ich ungerne an den Hersteller zurücksende.

Davon abgesehen erhaltet ihr für den Preis ein hervorragendes Produkt, das primär für PC-Spieler ausgerichtet ist und seinen Job darin exzellent verrichtet.

Dies liegt OLED-typisch an den traumhaften Kontrasten, tiefen Schwarzwerten sowie der hervorragenden Farbleistung. In Kombination mit der pfeilschnellen Reaktionszeit sowie der variablen Bildwiederholrate von 240 Hertz hat der Bildschirm einiges in Petto.

Zusätzlich blicken wir auf der Rückseite auf eine breite Palette an modernen Anschlüssen, die euch zur Verfügung stehen.

4K-Enthusiasten werden den 27 Zoll großen Monitor beiseite schieben. Ich selbst fühle mich bei UWQHD zuhause. Wenn ich wählen müsste, würde ich allerdings lieber auf ein OLED-Panel mit 27 Zoll setzen, als auf 34 Zoll in Kombination mit der IPS-Technologie. Für mich überwiegen ganz klar die Vorteile.

Der Test hat mir gezeigt: Bei mir auf dem Schreibtisch kann auch wieder ein 27-Zoll-Monitor seinen Platz finden, wenn Ausstattung und Preis stimmen. Wie sieht es bei euch aus? Plant ihr in nächster Zeit auf einen OLED-Bildschirm zu wechseln oder ist euch das Panel den Aufpreis nicht wert? Auf welchem Monitor spielt ihr aktuell? Schreibt es gerne unten in die Kommentare!

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