Den meisten Spielern wird der US-amerikanische Peripheriehersteller Func kein Begriff sein. Dabei wurde das Unternehmen bereits 1999 von einer Gruppe begeisterterer Gamer gegründet und in den folgenden Jahren vor allem aufgrund seiner sehr hochwertigen und massenweise ausgezeichneten Mauspads bekannt. Nachdem in den letzten Jahren ein wenig »Funcstille« herrschte, versucht man nun mit neuen Produkten (Headset, Tastatur und Maus) wieder Bekanntheit zu erlangen.
Bei der Laser-Maus Func MS-3 hat man großes Augenmerk auf die ergonomische Form der Maus gelegt. Obwohl sie im ersten Moment sehr breit und bullig wirkt, schmiegt sie sich nach dem ersten Anfassen fast perfekt in die Hand. Mittelgroße Hände sollten hier sehr guten Halt finden, für kleinere ist die MS-3 mitunter aber eine Nummer zu groß sein. Auch linke Hände fallen aufgrund der asymetrischen Formgebung als Führhand weg.
Die gummierte Oberfläche der Maus schmeichelt der Hand förmlich und verleiht ihr den nötigen Grip. Zudem ist sie leicht zu reinigen, sodass sie auch das Verspeisen des einen oder anderen Snacks am PC verzeiht. Das Handling einer Maus ist wie immer höchst subjektiv, aber gerade bei der voluminösen MS-3 sollten Sie die Maus bei Gelegenheit vor dem Kauf probespielen. Preislich ordnet sich die MS-3 mit 60 Euro in die Oberklasse der Gaming-Mäuse ein und konkurriert dadurch mit zahlreichen anderen High-End-Mäusen. Wie sich die Func MS-3 im harten Spielealltag schlägt und welche Alleinstellungsmerkmale sie aufweist, prüfen wir im Test.
Präzision
Die MS-3 soll als hochfunktionale, ergonomische Gaming-Maus punkten. Diesen Anspruch kann sie zumindest bezüglich der Präzision definitiv halten. Der Laser-Sensor lässt sich individuell von 90 dpi auf bis zu 5.670 dpi schalten, sodass der für die allermeisten Spieler relevante Bereich der Abtastrate abgedeckt ist. Das subjektive Zeigerverhalten besitzt die üblichen Merkmale eines Laser-Sensors: Im Vergleich zu einem optischen Sensor, wie beispielsweise bei der Logitech G400s, fühlt sich der Mauszeiger bei der Func minimal weniger sanft an, was das Anklicken kleiner Buttons unter Windows teilweise erschweren kann. Auch die beiden Feuertasten konnte uns nicht vollends überzeugen. Der Druckpunkt ist etwas schwammig und das Auslösen mit relativ viel Kraftaufwand verbunden, sodass das Klicken bei einer G400s einfach etwas exakter und knackiger ist.
Als Besonderheit bietet die MS-3 im Treiber einen Schalter, um Angel-Snapping zu aktivieren. Diese Funktion begradigt automatisch die Zeigerbewegung bei schnellen Schwenks. Das Ergebnis lässt sich sehr gut beim Malen von horizontalen Linien in Paint testen. Auch bei Spielen kann die Funktion durchaus Vorteile bringen, da beispielsweise in Battlefield 4 bei schnellen Umdrehungen um die eigene Achse die Waffe weniger nach oben oder unten verzieht. Einige Spieler sind allerdings der Meinung, dass dieser hardwarebasierte Eingriff in den Bewegungsablauf der Spielfigur bereits unter die Kategorie Cheaten fällt.
Die MS-3 besitzt ein Zwei-Wege-Mausrad. Auch wenn wir das Mausrad gerne noch härter garastert gesehen hätten, überzeugt es dennoch durch seine hohe Präzision auch bei schnellen Waffenwechseln in Online-Shooter.
Auf der Unterseite der Maus befinden sich neben zwei Aufklebern und dem Sensor noch vier Gleitfüße, die allerdings sehr niedrig ausgefallen sind. Durch den obligatorischen Palm-Griff kann es besonders bei weichen Stoffpads passieren, dass durch das hohe Gewicht der Hand und der niedrigen Gleitfüße die MS-3 ein wenig an Schnelligkeit beim Gleiten verliert. Der Effekt ist aber sehr schwach ausgeprägt und fällt vornehmlich nur im direkten Vergleich zwischen einem Stoff- und Hartplastikpad auf.
Technik
Die Func MS-3 ist mit einem Laser-Sensor aus dem Hause Avago bestückt, der wie erwähnt einer Abtastrate von 90 bis 5.670 dpi abdeckt, der USB-Port wird für besonders geschmeidige Mausbewegungen mit bis zu 1.000 Hz betrieben. Die Abtastrate kann mit den Tasten hinter dem Mausrad in drei frei wählbaren Stufen schnell auf das jeweilige Spielgeschehen eingestellt werden. Außerdem gibt es noch eine »Instant-Aim«-Taste, die bei Betätigung eine weitere DPI-Stufe aktiviert. Diese Taste kann man beispielsweise in First-Person-Shootern sehr gut dafür nutzen, weit entfernte Ziele dank einer kurzfristig geringeren dpi-Stufe präziser anzuvisieren.
Der Sensor arbeitet zuverlässig auf allen von uns getesteten Mauspads, auch milchiges Glas, Aluminium oder raues Hartplastik stellten kein Problem dar.
Die Lift-Off Distanz der Maus, also die Entfernung, bis zu der der Sensor der Maus noch reagiert, lässt sich im Treiber individuell einstellen. Aber selbst auf der höchsten Einstellung ist die »Abhebe«-Distanz erfreulich gering, sodass es beim Neupositionieren der Maus sehr selten zu ungewollten Verschiebungen des Mauszeigers kommt.
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