VR-Headsets sind heute Alltag für viele Spieler. Das Abtauchen in eine immersive Welt mit der Möglichkeit, jeden Winkel zu betrachten, fasziniert - selbst weit entfernte Astronauten auf der Weltraumstation ISS.
Die Astronauten benutzen ebenfalls VR-Headsets. Allerdings spielen sie darauf keine Spiele in absoluter Schwerelosigkeit. Die Astronauten nutzen die Brille vielmehr dazu, sich mental und physisch gesund zu halten. Dafür reisen sie zurück zur Erde - zumindest virtuell.
VR-Headset lässt Astronauten in die Natur abtauchen
Andreas Mogensen, einer der ESA-Astronauten, beschreibt die ISS in seinem Video vom 04. März 2024 mit folgenden Worten:
Es ist sehr steril, es ist sehr kalt und wir haben keinen Zugang zur Natur.
Das kann sich irgendwann auf die Psyche niederschlagen. Um der wenig einladenden Station und einer sinkenden psychischen Gesundheit zu entgehen, haben die Astronauten zwei Experimente entwickelt.
Sehenswert: In seinem Video zeigt Mogensen, wie die Astronauten die VR-Brille auf der ISS nutzen:
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Erstes Experiment: Naturvideos für die mentale Gesundheit
Die Astronauten können laut Mogensen auf insgesamt fünf Videos zugreifen, die sie zurück auf die Erde bringen. Sie können zum Beispiel in die Berge, ans Meer oder an einen kleinen See.
Das Experiment läuft unter dem Namen VAMB (Virtual Assistance Mental Balance) und soll herausfinden, ob VR-Brillen bei Langzeitaufenthalten im All die Gesundheit fördern. Mogensen ist davon überzeugt:
Ich dachte, dass es keinen großen Unterschied machen würde, aber ich habe festgestellt, dass ich dieses Headset liebe.
Zweites Experiment: Kombination aus Trainingsfahrrad und VR-Brille
Wem das reine Videoschauen nicht genug ist, der kann sich während seiner VR-Reise zusätzlich körperlich betätigen. Auf einem Trainingsfahrrad halten sich die Astronauten fit und die VR-Brille gaukelt ihnen eine echte Fahrradtour vor.
Das funktioniert so: Der Astronaut wählt aus einer Vielzahl an Fahrradstrecken - etwa eine Stadttour durch Kopenhagen, eine Mountain-Bike-Strecke in den Bergen, eine Spritztour am Meer oder durch Felder und Wiesen.
Sobald in der VR-Umgebung ein Berg erscheint, stellt das Trainingsrad automatisch auf mehr Widerstand. So müssen die Astronauten also tatsächlich eine Steigung hochstrampeln oder können sich bergab etwas treiben lassen. Mogensen dazu:
Das entspannt mich wirklich, es macht mich locker [....] und lässt mich neue Energie tanken.
Wissenswert: Mogensens Weltraum-Mission ist gestern nach sechs Monaten zu Ende gegangen. Falls es euch interessiert, könnt ihr hier noch ein paar spannende Clips seiner Weltraumreise ansehen:
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Für Mogensen war die VR-Brille im All also von großem Nutzen. Ganz fehlerfrei verlief deren Einsatz allerdings nicht. Laut ihm gab es eine anfängliche Schwierigkeit, die sie überwinden mussten. Die Astronauten verwenden eine HTC VIVE Focus 3 – und die hatte dank fehlender Schwerkraft Probleme, den Horizont einzustellen.
Ihre einfache Lösung: Die Astronauten verwenden einen Controller, um manuell justieren zu können. Der dient ihnen als Ankerpunkt für den Horizont. Vielleicht spielen sie auch deshalb kein Beat Saber …
Übrigens sind Astronauten nicht die ersten, die VR-Brillen zur Verbesserung der mentalen Gesundheit nutzen. Wir haben ein Interview mit Psychologin Jolina Behring geführt und sie gefragt, wie Virtual Reality bei Mental Health helfen kann. Mehr dazu hier:
Und wie sieht es bei euch aus? Habt ihr schon einmal eine Virtual-Reality-Brille verwendet, um an ferne Orte zu reisen oder weil ihr Heimweh hattet? Könnt ihr euch vorstellen, eine Therapie in der virtuellen Welt zu machen? Welche ist euer Favorit unter den VR-Brillen? Schreibt es uns unten in die Kommentarspalte!
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