2030 soll es endlich soweit sein: Bis dahin plant nämlich der Bundesverband Glasfaseranschluss (Buglas), deutsche Haushalte flächendeckend mit Breitbandinternet zu versorgen. Wie Heise berichtet, hat Buglas eine Reihe von Maßnahmen vorgestellt, die den Glasfaser-Ausbau in Deutschland vereinfachen und beschleunigen sollen.
Hohe Nachfrage =hohe Kosten
Zum aktuellen Zeitpunkt haben die für den Ausbau zuständigen Unternehmen ihre Kapazitäten bereits fast vollständig ausgereizt, die Firmen können sich vor Aufträgen kaum retten. Dabei führt die hohe Nachfrage laut Buglas-Präsident Theo Weirich zu gesteigerten Kosten - beim Tiefbau steigerte sich der Preis um 16 Prozent im letzten Jahr. Insgesamt kommt es derzeit zu einer Überlastung der Firmen, bei denen sich die Aufträge stapeln.
Auf der anderen Seite steht ein umfangreicher Genehmigungsprozess beim Glasfaser-Ausbau, der den Fortschritt des Ausbaus zusätzlich behindert - beispielsweise muss jedes einzelne neu angeschlossene Haus (FTTH =Fibre to the Home) als Baustelle vom zuständigen Amt geprüft und genehmigt werden. Weil die Behörden mit der Zahl der Anträge überfordert sind, kommt es auch hier zu Verzögerungen.
Vereinfachte Genehmigungsverfahren gewünscht
Um diesen Problemen entgegenzuwirken, sollen die Behörden laut den Plänen des Buglas mehr Personal erhalten und ihre Genehmigungsentscheidungen per Google-Street-View anstatt mit einer tatsächlichen Baustellenbegehung treffen. Außerdem möchte man die Vorschriften für den Ausbau in einzelnen Bereichen lockern, etwa bei den Anforderungen, die Elektriker bei der Installation erfüllen müssen.
»Gigabit-Vouchers« sollen zum Ausbau locken
Neben der Überlastung der Baufirmen mit Aufträgen und der Behörden mit Anträgen sorgt aber auch der mangelnde Enthusiasmus der Verbraucher für Probleme beim Glasfaserausbau. Weil akteull noch vergleichsweise vielen Kunden, die bereits Glasfaser nutzen könnten, der vorhandene DSL-Anschluss ausreichend erscheint, scheuen sie den Umstieg und die Investition in Glasfaser.
Der Buglas plädierte deshalb für die Einführung sogenannter Gigabit-Vouchers, über die der Bund Immobilienbesitzer direkt mit Summen von 500 oder 1000 Euro bezuschussen soll. Der Ausbau soll darüber hinaus steuerlich absetzbar sein.
In Sachen Regulierung des Marktes soll die Bundesnetzagentur nach Meinung der meisten Provider allerdings weiterhin entsprechende Befugnisse erhalten. Sie soll schließlich zugunsten neuer Investitionen die Preise am Markt überwachen und ein einheitliches Breitband-Vorleistungsprodukt verpflichtend machen.
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