Eine smarte Kamera mit hervorragender Qualität
Das Pixel 7 besitzt mit der Haupt- und Ultraweitwinkelkamera zwei hervorragende Kameras auf der Rückseite. Beide liefern sehr ordentliche Ergebnisse ab. Der automatische Weißabgleich hat immer sehr gut getroffen und Farben natürlich wiedergegeben. Die Schärfe ist super und der Autofokus schnell und akkurat. Wenn man lieber volle Kontrolle darüber haben möchte, wie das Bild am Ende aussehen soll, kann man auch in RAW (DNG-Format) fotografieren. Dabei gibt es nur ein kleines Problem.
Aktiviert man in der Kameraeinstellung RAW + JPEG
wird zu jeder JPEG-Datei auch die Rohversion des Fotos gespeichert. Ein RAW-Foto bietet deutlich mehr Flexibilität beim Editieren und ist nicht von der Kamera selbst vorbearbeitet
. Es ist einfach ein rohes Foto ohne irgendwelche Modifikationen, wie Schärfung, Rauschreduzierung oder Farbsättigung.
Leider ist dies beim Pixel 7 nicht ganz der Fall. Es ist nämlich nicht möglich, ein Bild in der vollen Auflösung von 50 Megapixel aufzunehmen (auch nicht in JPEG). Die einzelnen Pixel werden immer zuerst mit dem sogenannten “Pixel Binning”-Verfahren zu einem 12,5 Megapixel-Foto zusammengerechnet. Das sorgt natürlich in erster Linie für eine bessere Bildqualität, in einigen Fällen wäre es aber erfreulich gewesen, die gesamte Auflösung nutzen zu können.
Die Qualität der Frontkamera ist erstaunlich gut. Alle Funktionen, die ihr in den Kameras auf der Rückseite verwenden könnt, stehen euch auch hier zur Verfügung. Zusätzlich kann man eine automatische Gesichtsretusche in zwei Stufen einstellen.
Bedauerlicherweise gibt es keinen Autofokus, denn der Fokus ist auf eine feste Distanz fixiert. Diese ist für eine Armlänge passend gewählt und weil das Objektiv einen großen Weitwinkel besitzt und der Sensor recht klein ist, ist die Schärfeebene (also der Bereich, in dem Dinge scharf sind) ohnehin sehr groß. Sollte die Kamera sich mit dem Hautton irren, kann man mit den verschiedenen "Real Tone"-Filtern nachjustieren. Dies funktioniert auch mit Bildern aus der Galerie.
Videos sehen mit dem Pixel 7 ebenfalls super aus. Obwohl die Bildstabilisierung digital und nicht optisch erfolgt, fand ich sie sehr gut. Ein Nachteil ist allerdings, dass man dabei an Weitwinkel verliert. Das bedeutet, dass das Bild bei aktivierter Videostabilisierung etwas herangezoomt ist. Wenn man diese deaktiviert, profitiert man auch wieder vom gesamten Blickfeld. Für mich war es sehr erfreulich, dass alle Videoeinstellungen mit jeder Kamera verfügbar waren. Das bedeutet, dass ihr zum Beispiel auch mit der Ultraweitwinkelkamera mit 60 Bildern pro Sekunde oder in 4K mit HDR filmen könnt.
Der Makro-Modus und der optische 5-fach Zoom sind dem Pixel 7 Pro vorbehalten. Das Pixel 7 kann nur 2-fach zoomen. Dabei handelt es sich außerdem nicht um einen optischen Zoom, sondern um einen Ausschnitt des 50 Megapixel-Sensors, der dann mit KI aufgebessert wird. Das Ergebnis kann sich aber sehen lassen. Einen echten Makro-Modus gibt es beim Pixel 7 nicht. Dennoch kann man mit der Hauptkamera relativ nah an kleine Motive ran.
Das neue Scharfzeichnen-Tool hat mich sehr beeindruckt. Hier lässt der Tensor G2 die KI-Muskeln spielen und schärft intelligent die wichtigsten Bereiche, ohne das gesamte Bild zu überschärfen. Es werden vor allem Konturen und Kanten hervorgehoben. Wenn ein Objekt allerdings sehr unscharf oder unfokussiert ist, dann kann auch eine clevere KI das Bild nicht retten. Das Scharfzeichnen funktioniert auch besser mit Menschen als mit Objekten. Toll finde ich, dass das Tool mit jedem Foto in der Galerie funktioniert, also nicht nur auf dem Pixel 7 geschossenen Fotos.
Das Pixel 7 kann auch bei wenig Licht ordentliche Aufnahmen machen. Der Nachtsichtmodus ist nichts Neues in der Pixelreihe, aber dank des neuen Tensor G2-Prozessors schneller als zuvor. Die Qualität hängt allerdings stark davon ab, welche Kamera man verwendet. Die beste Qualität erreicht man erwartungsgemäß mit der Hauptkamera.
Die Ultraweitwinkelkamera liefert die schlechtesten Ergebnisse im Dunkeln ab. Details sehen teilweise verschmiert und verwaschen aus. Überraschenderweise sehen Bilder mit 2x Zoom nicht schlecht aus. Das liegt wohl daran, dass hierbei auch die Hauptkamera zum Einsatz kommt.
Akkulaufzeit
Wie auch das Gehäuse ist der Akku im Pixel 7 mit 4355 mAh etwas kleiner als die 4614 mAh des Vorgängers. Das ist aber nicht schlimm, da der neue Tensor G2 effizienter arbeitet. Die Akkulaufzeit war nicht bahnbrechend, aber meines Erachtens sehr alltagstauglich.
Das Gerät hat mit hundert Prozent am Morgen bis zum Mittag des nächsten Tages durchgehalten, bevor es sich abschaltete. Dabei habe ich Spiele gespielt, Musik gehört, Youtube-Videos geschaut, Fotos geschossen und durch soziale Medien gescrollt. Die Display-Helligkeit wurde immer automatisch geregelt. Während der Nacht habe ich noch den Schlafmodus aktiviert, um Husten und Schnarchen zu erkennen.
Das Aufladen mit einem 33 Watt Netzteil geht zügig, ist aber auch nicht weltbewegend schnell. Von null bis fünfzig Prozent benötigt man ziemlich genau eine halbe Stunde. Das komplette Aufladen des Akkus dauert ungefähr eine Stunde und vierzig Minuten. Diese Zeiten sind so lange respektabel, bis man einen Blick auf die Konkurrenz wirft. Smartphones wie das Vivo iQOO 7 oder das Xiaomi 12T Pro kommen heute schon mit 120 Watt Ladegeräten, die es erlauben, von 0 auf 100 % in weniger als einer halben Stunde zu laden.
Auch beim Aufladen ist mir die Wärmeentwicklung negativ aufgefallen. Das solltet ihr im Hinterkopf behalten, wenn ihr gerne euer Handy nutzt, während es angesteckt ist.
Im Standby hat das Handy, mit eingeschaltetem Always-On-Display, 10 Prozent Akku über 8 Stunden verloren. Dies ist meines Erachtens eine akzeptable Leistung, aber eben auch nicht sehr beeindruckend.
Fazit
Googles Pixel 7 ist für den Einführungspreis von 649 € ein hervorragendes Smartphone. Man bekommt ein Handy mit ausgezeichneter Kamera, die vollgepackt ist mit künstlicher Intelligenz. Allerdings müsst ihr auf optischen Zoom und Makro-Modus verzichten, wenn ihr euch gegen das Pro-Modell entscheidet.
Das Pixel 7 ist sehr hochwertig verarbeitet und bietet ein tolles Display, das auch bei Tageslicht gut lesbar ist. Mit Face Unlock wurde ein sinnvolles Feature zurückgebracht, auch wenn es noch ein paar Einschränkungen gibt. Ein kleiner Wermutstropfen ist die starke Wärmeentwicklung des Handys. Hier stellt sich die Frage, ob eine geeignete Hülle helfen könnte. Alles in allem erhält man mit dem Pixel jedoch einen tollen All-Rounder mit einer besonders guten Kamera.
Wem würde ich das Pixel 7 empfehlen?
Das Pixel 7 ist für alle geeignet, die einen Alleskönner zum kleinen Preis haben wollen. Das Smartphone gibt in allen Bereichen eine gute Figur ab. Wenn ihr allerdings ein Pixel 6/6a besitzt, habt ihr schon einen ziemlich guten All-Rounder in eurer Tasche.
Spezifikationen des Google Pixel 7
- Hersteller: Google
- Modell: Pixel 7
- Marktstart: 13.10.2022
- Einführungspreis: 649 € (128 GB) & 749 € (256 GB)
- Betriebssystem: Android 13
- Display: 6,3 Zoll OLED Corning® Gorilla® Glass Victus
- Auflösung B x H: FHD+ 1080 x 2400 Pixel
- Seitenverhältnis 20:9
- Pixeldichte: 418 ppi
- Bildwiederholrate 90 Hertz
- Gehäuseabmessungen 155,6 x 73,2 x 8,7 mm
- Schutzart IP68
- Gewicht 197 g
- Farben Obsidian, Snow, Lemongrass
- Prozessor: Tensor G2
- Arbeitsspeicher: 8 GB
- Akkukapazität: 4355 mAh
- Induktives Laden: Ja
- Speicher: 128 GB oder 256 GB
- SD-Kartenslot: Nein
- Hauptkamera: 50 MP, F1.85, 1/1,31” Sensor, 82° Bildwinkel
- Ultraweitwinkelkamera: 12 MP, F2.2, 114° Bildwinkel
- Frontkamera 10,8-MP, F2.2, 92° Bildwinkel, Fixfokus
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