Intel Pentium 4 Prescott 3,2 GHZ

Der Pentium 4 »Prescott« ist für Intel-Verhältnisse eine preiswerte High-End-CPU. Spielern empfehlen wir aber den flotteren Athlon 64/3200+.

Der Pentium 5 kommt Ende 2003! Solche Meldungen geisterten letztes Jahr durch die Presse. Doch dann musste Intel den Start des Pentium-4-Nachfolgers wegen Fertigungsproblemen verschieben. Auch die »Fünf« im Namen fiel weg - laut Hersteller seien die Änderungen gegenüber dem bewährten Northwood-Kern zu gering, um die nächste Pentium-Generation auszurufen. Jetzt ist der potenzielle Athlon-64-Killer da: Wir testen den Pentium 4 HT/3,2 GHz E, Codename »Prescott«.

Prescott vs. Northwood

Im Wesentlichen schlägt im Prescott ein stark überarbeitetes Northwood-Herz, ebenfalls mit Hyperthreading und FSB800. Für mehr Spieleleistung verdoppelt Intel den L2-Cache von 512 KByte auf 1 MByte, zieht also mit den Athlon-64-Topmodellen gleich. Der wichtige L1-Cache schluckt jetzt 16 statt wie beim Northwood 12 KByte Daten. Zusätzlich
gibt's wie beim Vorgänger einen 36 KByte großen Befehls-Cache. Als erste CPU beherrscht Prescott den Multimedia-Befehlssatz SSE3, ein erweitertes SSE2 für schnellere Berechnung optimierter Software.

Durch die größeren Caches ist der Prescott mit 125 Millionen Transistoren rund 2,5-mal so komplex wie der Northwood mit 55 Millionen. Allerdings reduzierte Intel die Strukturbreite von 130 auf winzige 90 nm - Intel kann also mit weniger Wafern mehr Chips fertigen. Deshalb kostet der Pentium 4 HT/3,2 GHz E nur rund 300 Euro.

Benchmark-Enttäuschung

In unseren Benchmarks, gemessen auf dem Intel-Mainboard D875PBZLK mit 512 MByte PC3200-RAM und einer Geforce FX 5900 Ultra, erreicht der Prescott nur die Spieleleistung eines Northwoods gleichen Takts. Gegen einen Athlon 64/3200+ verliert er sogar. Intels Optimierungen bringen derzeit also keinen Performance-Schub. Die von 20 auf 31 Stufen verlängerte Pipeline frisst technisch bedingt die Vorteile der Verbesserungen wieder auf. Die längere Pipeline dürfte sich aber künftig auszahlen: Je länger die Pipeline, desto höher die möglichen Taktraten - Intel visiert die 4-GHz-Schallmauer für Ende 2004 an.

Typische Aufrüst-CPU

Wer bereits eine Sockel-478-Platine mit Prescott-Unterstützung besitzt, dem liefert der neue Pentium 4 HT viel Intel-Power zu einem günstigen Preis. Damit sich das Aufrüsten lohnt, sollte die Taktsteigerung aber mindestens 400 MHz betragen. Neukäufer finden in diesem Heft einen großen Vergleichstest mit passenden Mainboards. Die maximale Spieleleistung pro Euro liefert allerdings der Athlon 64. Künftig wird dieser auch von seinen 64 Bit profitieren.

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