Kabellose Kopfhörer im Test: Mit Stealth Pro zeigt mir Turtle Beach, wieso ich jahrelang falsch lag

Wireless Headphones sind ein einziges Ärgernis, dachte ich bislang. Diese Gaming-Kopfhörer machen’s anders – und ich bin ein bisschen begeistert.

Staunen und hinhören: Ja, das Vorzeigeprodukt von Turtle Beach kann was - ist aber auch ordentlich teuer. Staunen und hinhören: Ja, das Vorzeigeprodukt von Turtle Beach kann was - ist aber auch ordentlich teuer.

Audio-Anbieter Turtle Beach bewirbt seine Gaming-Kopfhörer Stealth Pro als das neue Nonplusultra aus seiner Produktfamilie. Die Stealth Pro sind drahtlose Over-Ear-Kopfhörer; als solche umschließen sie eure Ohren komplett.

Erfahrt in diesem Test, warum mich Turtle Beach mit seinem Flaggschiff-Produkt von drahtlosen Kopfhörern überzeugt hat, und mit welchen Geräte-Komponenten das gelungen ist. Doch vorab die Basics.

Stealth Pro ist in zwei Versionen verfügbar - eine für die Xbox und eine deklariert als Gerät für die PlayStation. Für meinen Test habe ich mir die Xbox-Version auf die Ohren gezogen, allerdings an meinem Arbeitslaptop, nicht an der Spielekonsole. Laut Hersteller-Angaben soll die Xbox-Version auch mit Playstation 4 und 5 kompatibel sein; die PlayStation-Version hingegen verträgt sich nicht mit der Xbox. Ich habe seit der ersten PlayStation keine Konsole mehr angerührt, habe die Xbox-Version als Testmuster erhalten – und bin damit problemlos via PC gefahren. 

Stealth Pro
Stealth Pro
Die Stealth Pro von Turtle Beach haben ein Umdenken bei mir ausgelöst: Kabellose Kopfhörer können komfortabel und immer einsatzbereit sein. Die multiplen Mikrofone sind ein weiterer Höhepunkt (abnehmbares Galgenmikrofon, integrierte Mikros). Und wer im Online-Gaming seinen Mitstreitern eine Nasenspitze voraus sein will? Der hört mit Superhuman Hearing früher als alle anderen, wenn sich gegnerische Schritte nähern. Kosten lässt sich Turtle Beach indes seine Premium-Kopfhörer einen saftigen Preis.
  • Bluetooth 5.1
  • Zwei Akkus
  • Ladestation mit nützlichen Funktionen
  • Superhuman Hearing für Gamer
  • Viele Einstellungsmöglichkeiten über die App
  • (abnehmbares) Galgenmikrofon
  • Zwei integrierte Mikrofone
  • Üppige Klanglandschaften
  • Hoher Kaufpreis (knapp 330 Euro)
  • Leuchten der Ladestation kann nerven
  • Deckel für Galgenmikrofons-Anschluss
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Kopfhörer koppeln

Die Kopfhörer habe ich über Bluetooth (5.1) mit dem PC gekoppelt. Das ging ganz fix. Wie das beigelegte Datenblatt verkündet, ist die Xbox-Version via Bluetooth mit Windows- und Mac-PC koppelbar, aber auch mit eurem Handy oder der Nintendo Switch. Mein Android-Mobilknochen ließ sich ziemlich zügig via Bluetooth koppeln. 

Der Vorteil von Bluetooth 5.1: Habt ihr parallel PC und Handy gekoppelt, könnt ihr beispielsweise ein Telefonat entgegennehmen, während ihr euch durch Diablo 4 schnetzelt - und das, ohne den Kopfhörer vom Kopf zu nehmen. Übers Handy einen Podcast laufen lassen, zugleich übern PC meditative Hintergrundbeschallung streamen: Funktioniert alles einwandfrei. 

Wer an einer Bluetooth-Unverträglichkeit leidet, koppelt die Kopfhörer über den kabellosen Sender (ebenfalls im Lieferumfang enthalten).

Lieferumfang & Bedienelemente

Wie es sich für Kopfhörer aus den höheren Preissegmenten gehört, ist auch beim Stealth Pro ein Beutelchen im Lieferumfang inbegriffen. Die Besonderheit an diesem Beutel: er hat nochmal seinen eigenen Beutel. Verständlich ausgedrückt: Im Beutel befindet sich ein Fach, worin ihr zusätzlich ein Kleinteil unterbringen könnt (beispielsweise das abnehmbare Mikrofon). 

Die Bedienelemente der rechten Ohrmuschel von links nach rechts: Superhuman Hearing, On-Off-Knopf, Bluetooth. Die Bedienelemente der rechten Ohrmuschel von links nach rechts: Superhuman Hearing, On-/Off-Knopf, Bluetooth.

Links: Die Polsterung der Ohrmuscheln könnt ihr mit einem beherzten Handgriff lösen - und wieder anbringen. Rechts: Über den Drehregler des rechten Kopfhörers reguliert ihr die Lautstärke. Mit dem mittigen Mode-Button (de)aktiviert ihr Noise Cancelling. Links: Die Polsterung der Ohrmuscheln könnt ihr mit einem beherzten Handgriff lösen - und wieder anbringen. Rechts: Über den Drehregler des rechten Kopfhörers reguliert ihr die Lautstärke. Mit dem mittigen Mode-Button (de)aktiviert ihr Noise Cancelling.

Einige der wichtigsten Bedienelemente der rechten Ohrmuschel im Detail: 

  • Mode-Button: Active Noise Cancelling (de)aktivieren. NC mit diesen Kopfhörern ist relativ handzahm. Selbst auf maximalem Ausschlag wirkt’s eher, als würdet ihr nur einige Hintergrundgeräusche herausfiltern. Störende Geräusche filtern, damit ihr konzentriert arbeiten könnt, dafür eigenen sich Stealth Pro nach meinem Dafürhalten eher nicht. 
  • Lautstärke-Drehrad: Master-Lautstärke rauf- und runterregeln 
  • USB-A-Steckplatz: Zum Aufladen oder Aktualisieren der Firmware
  • Status-LED: Informiert über Ladestand und Koppelung

Mehr Akku(s), mehr Power

Laut Hersteller-Angaben beträgt die maximale Akkulaufzeit des Headsets 12 Stunden. Ganz ehrlich: Ja, 12 Stunden klingen vernünftig. Aber: Die Notwendigkeit an kabellosen Headsets, diese regelmäßig an den Strom zu geben, ist der Grund dafür, weswegen ich vorerst ein Fan von kabelgebundenen Headsets bleibe. Oder eher: Für die längste Zeit war. Doch dazu später mehr. 

Zunächst: Klar, 12 Stunden reichen locker für einen Acht-Stunden-Arbeitstag am Rechner aus. Aber wenn ich’s verschussle, die Kopfhörer nach einem Arbeitstag an den Strom zu stöpseln, geht den Kopfhörer am nächsten Arbeitstag nach drei oder vier Stunden der Saft aus. Ärgerlich. 

Sicher doch: Die Stromzufuhr ist nur einen Handgriff entfernt. Dessen ungeachtet führen kabellose Kopfhörer dazu, mich unnötig zu ärgern. Nach dem Motto: Argh! Noch eine Baustelle im Gerätepark! Jetzt muss ich ständig darauf achten, ob die Wireless-Headphones auch ausreichend mit Strom versorgt sind.  

Deswegen greife ich ziemlich zügig zu kabelgebundenen Ohrenschmeichlern. Anstöpseln. Funktioniert. Fertig. So zumindest bisher.

Hingegen bei kabellosen Modellen ständig diese Frickeleien mit (Ent-)Koppelungen und Akku-Ladeständen, machen’s für mich komplizierter als nötig.

Auftritt Turtle Beach: Mit einer besonderen Funktion schickt sich Turtle Beach mit seinen Stealth Pro an, diese von mir geringgeschätzte Kinderkrankheit zu umschiffen. Wie? Indem im Lieferumfang zwei Akkus enthalten sind – und eine Ladestation. Wenn der Akku nach 12-Stunden-Dauerbetrieb auf dem sprichwörtlichen Zahnfleisch geht, öffnet ihr einfach die (magnetische) Platte auf der linken Kopfhörer-Rückseite. Jetzt entfernt ihr den Akku und wechselt ihn durch einen frisch aufgeladenen auf.

Und, ja, natürlich ist der zweite Akku voll aufgeladen, denn dieser lag selbstverständlich in der Ladestation. Und die Ladestation hing via USB-C an meinem Rechner (der sowieso den ganzen Arbeitstag hinweg eingeschaltet ist).

Zusätzlich könnt ihr den Kopfhörer selbst laden – oder besser gesagt: den gerade im Kopfhörer befindlichen Akku. Auch hierfür ist am Kopfhörer ein Steckplatz angebracht.

Ansicht der linken Ohrmuschel. Links: Die Abdeckplatte mit dem Firmennamen. Rechts: Die magnetische Abdeckplatte angehoben (und den darunterliegenden Akku sichtbar gemacht). Ansicht der linken Ohrmuschel. Links: Die Abdeckplatte mit dem Firmennamen. Rechts: Die magnetische Abdeckplatte angehoben (und den darunterliegenden Akku sichtbar gemacht).

Feine Komfortfunktion bei der Ladestation: Daneben ist die Ladestation mit zwei Steckplätzen ausgerüstet. Mit dem einen verbindet ihr die Ladestation mit PC oder Spielekonsole. Die andere ist mit den Worten Charge Only (Nur aufladen) beschriftet. Hierüber könnt ihr zusätzlich ein Gerät aufladen.

Während meines Testzeitraums habe ich über den Steckplatz das Case meiner privaten In-Ear-Kopfhörer geladen, oder halt mein Handy. Anders gesagt: Die verstöpselte Ladestation mopst euch einen Steckplatz am PC. Aber das macht nichts, weil die Ladestation über einen eigenen Steckplatz (zum Aufladen von Gerätschaften) verfügt. Quid pro quo und so.

Einen Griff vom frisch aufgeladenen Zweitakku entfernt. Für mich ist die beigelegte Ladestation der Bringer. Einen Griff vom frisch aufgeladenen Zweitakku entfernt. Für mich ist die beigelegte Ladestation der Bringer.

Modulierbare Mikrofonausstattung

Auf der Rückseite der linken Ohrmuschel findet ihr den Mikrofonanschluss. Dieser ist über kleine Abdeckplatte erreichbar; ihr friemelt einfach mit den Fingernägeln den Deckel ab und stöpselt den Mikrofongalgen ein. Für Stummschalten eurer Sprechbeiträge bedient sich das Stealth Pro einer altbekannten Mechanik: Galgenmikrofon hochklappen und ihr seid stumm gestellt. In die Horizontale (und vor den Mund) umklappen und ihr seid wieder hörbar.

Nett: Der Mikrofongalgen selbst ist biegbar und verweilt auf der zurechtgebogenen Position. Das heißt: Ihr könnt die Position des Mics feinjustieren. Ideal, wenn’s gilt, den für euch richtigen Abstand zwischen Geräuschquelle (Mund) und Mic rauszufinden. Das Galgenmikrofon hat übrigens die Richtcharakteristik unidirektional.

Links: Das Galgenmikrofon hochgeklappt (ihr seid stumm gestellt). Rechts: Das Galgenmikrofon runtergeklappt (jetzt seid ihr zu hören). Links: Das Galgenmikrofon hochgeklappt (ihr seid stumm gestellt). Rechts: Das Galgenmikrofon runtergeklappt (jetzt seid ihr zu hören).

Kritik an der Abdeckplatte: Der Abdeckplatte hier ist eher ein (komplett abnehmbares) Deckelchen mit einem Gesamtdurchmesser von 1,5 Zentimeter. Betont seien A) die Mini-Größe und B) die Notwendigkeit, den Deckel abzunehmen, um an den Mikrofon-Anschluss zu gelangen. Weswegen? Weil ich mir sicher bin: Den Deckel werdet ihr verlieren. Er ist klein, unauffällig - und wird zack-zack von einem Staubsaugerroboter weggesaugt. Mein Verbesserungsvorschlag für ein Nachfolgemodell der Stealth Pro ist deshalb eher kosmetisch nichtsdestoweniger nutzwertig: Sowas wie eine Schiebeabdeckung, damit Kleinteile wie der Deckel nicht hopsgehen können.

Übrigens: Alternativ verfügt das Stealth Pro über zwei integrierte Mikrofone (einer in der linken, einer in der rechten Ohrmuschel).

Ein Kleinteil wie diese Abdeckung für den Mikrofon-Slot, geht schnell in der Couchritze verloren. Ein Kleinteil wie diese Abdeckung für den Mikrofon-Slot, geht schnell in der Couchritze verloren.

Schön, weil haptisch: Wenn ihr das Galgenmikrofon hochklappt, drückt ihr gegen einen geringfügigen Widerstand an. Dann macht’s Klick und aus den Kopfhörern kommuniziert euch ein akustisches Feedback: Ihr habt den Galgen erfolgreich hochgestellt; jetzt seid ihr stumm gestellt. Selbiges gilt, sofern ihr den Galgen zurück in die Horizontale umlegt: Widerstand, Klacken und Audio-Feedback. Nun wisst ihr: Ich bin für meine Gesprächsteilnehmer wieder zu hören.

Doch damit nicht genug in puncto Feedback: Ihr erinnert euch an die Ladestation, in das wir vorhin den Zweitakku gelegt haben? Das Licht der Ladestation wabert rot, sobald ihr den Mikrofongalgen hochgestellt und ihr euch stumm gestellt habt. Vor den Mund geklappt, leuchte dasselbe Licht grün. Das ist eigentlich schon Feedback-Overkill, aber uneigentlich einfach nur genial.

Tragekomfort: Top oder Flop?  

Ihr könnt die Ohrmuscheln drehen. Ihr könnt sie dezent neigen. Über den Bügel könnt ihr den Radius eurer Kopfform anpassen. Bügel- und Ohrpolsterung sind fest und flauschig (mit Kunstleder bespannt). Es sollte also ein Leichtes sein, den Kopfhörer so über eure – verzeiht die flapsige Wortwahl – Birne zu ziehen, damit's nirgends zwickt, zieht oder juckt. Geschmeidig: Die Höhenverstellung des Bügels funktioniert stufenlos. 

Auf die Küchenwage gehievt bringt das Stealth Pro um die 400 Gramm auf die Waage. Kein Leichtgewicht, aber in Anbetracht der im Kopfhörer verbauten Funktionsbandbreite hätte ein halbes Kilogramm auch wieder nicht erstaunt. Also: Das Stealth Pro ist wahrlich kein Federgewicht. Aber die 400 Gramm fielen mir im Testverlauf nicht negativ ins Gewicht (und auf dem Kopf).

Aber mal ehrlich: Haben sich meine Ohren wohlgefühlt in den Over-Ear-Kopfhörern? Tja, die Muscheln sind von wirklich zärtlichem Kunstleder umrahmt, darunter liegen Memory-Schaumstoff-Polster. Zwischen äußerem Rand der Ohrmuschel bis zur Membran ist ein Abstand von zirka 2,5 Zentimetern. Der Innenraum der Ohrmuschel hat eine Höhe von ungefähr 6 Zentimetern, die Breite misst zirka 4,5 Zentimeter. 

2,5 Zentimeter x 6 Zentimeter x 4,5 Zentimeter sind mehr als genug Stauraum, um meine Öhrchen unterzubringen. Zugegeben: Ich habe winzige Waschbärohren. Ob Menschen mit bombastischen Hörlappen in den Ohrmuscheln gemütlich Platz finden, darüber wage ich (aus Gründen der Höflichkeit) keine Aussage.

Abseits der Ohrmuscheln: Das Kopfband besteht aus Metall; es hat oberseitig eine gummiartige Verkleidung, unterseitig ist’s eine flauschige Polsterung, mit der das Metall bespannt wurde.

Leicht zu übersehen, aber ein Stück weit genial: Die dämpfenden Noppen hinter den Ohrmuscheln. Leicht zu übersehen, aber ein Stück weit genial: Die dämpfenden Noppen hinter den Ohrmuscheln.

Der (Design-)Teufel steckt im Detail: Für einen durch und durch durchdachten Kopfhörer spricht eine leicht zu übersehende Kleinigkeit: ein Noppen zwischen Ohrmuscheln und Kopfhörerhalterung. Diese Noppen verhindert störende Klick-und-Klack-Geräusche, wenn ihr mit dem harten Teil der Ohrmuscheln gegen die den Bügel kommt.

Hält fast alles aus: Überhaupt ist das Stealth Pro extrem dreh- und dehnbar. Der Nutzerin zugewandt, sind die Ohrmuscheln um 90 Grad drehbar. Das heißt: In der Ausgangsposition liegen die Ohrmuscheln direkt auf euren Ohren. In der Maximal-Drehung von 90 Grad zeigen die Ohrmuscheln ebenfalls direkt auf euch (sofern ihr den Kopfhörer in den Händen vor euch haltet).

Links: Die Ohrmuscheln so ausgerichtet, wie sie hinterher auf euren Ohren aufliegen. Rechts: Die Ohrmuscheln um 90 Grad gedreht. Links: Die Ohrmuscheln so ausgerichtet, wie sie hinterher auf euren Ohren aufliegen. Rechts: Die Ohrmuscheln um 90 Grad gedreht.

Und überhaupt sind diese Kopfhörer ziemlich verdrehbar. Im Internet malträtieren einige Tester die Kopfhörer ungebührlich. Meinem Testmuster habe ich derlei Gewalteinwirkungen erspart.

Biegen, drücken, quetschen. Die Stealth Pro halten so einiges aus. Da wird (vermutlich) jede Kopfform bedient. Biegen, drücken, quetschen. Die Stealth Pro halten so einiges aus. Da wird (vermutlich) jede Kopfform bedient.

Zum Abschluss ein Addendum für die Brillenträger unter euch: Ja, auch nach mehrstündiger Sitzung mit den Stealth Pro auf den Ohren, geben Kunstleder und Memory Foam darunter meinen Brillenbügeln nach. Zu keiner Sekunde haben die Ohrmuscheln bei mir unangenehm gedrückt. Wie sich das bei anderer Kopf- oder Brillenform gestaltet, darüber kann ich keine Aussage treffen. Aber ich orakle mal: Der Memory Foam wird sich schon zärtlich um eure Brillenbügel schmeicheln. 

Der Sound macht die Musik: Klangcheck

Jedes Peripherie-Gerät wird heutzutage mit einer eigenen App geliefert. Im Falle von Turtle Beach gibt’s eine solche Software sowohl für den PC als auch fürs Smartphone. 

Die App zu den Kopfhörern: Über die Smartphone-App könnt ihr Einstellungen vornehmen, unabhängig davon, ob ihr gerade in einer Session League of Legends hängt, oder euch durch ein Word-Dokument tippt.

Nachfolgend liste ich euch die meiner Meinung nach lohnendsten Drehregler innerhalb der App auf: 

  • Superhuman Hearing: Stufenlos regulieren (von 0 bis 100 Prozent). Für das Superhuman Hearing werden drei Voreinstellungen angeboten: Vermächtnis, Schritte und Schüsse. Insbesondere bei kompetitiven Multiplayer-Games soll euch Superhuman Hearing einen Wettbewerbsvorteil verschaffen – etwa, in dem ihr durch die Verstärkung die Schritte eurer Gegner früher hört als andere Spieler.  
  • Aktive Rauschunterdrückung: Stufenlos regulieren (entlang der beiden Parameter Umgebung und ANC)
  • Spiel & Chat-Mischung: Stufenlos regulieren (entlang der beiden Parameter Spiel und Chat).  

Was ist Superhuman Hearing jetzt wirklich? Das vielleicht definitive Alleinstellungsmerkmal, mit denen die Stealth Pro beworben werden, ist das Superhuman Hearing. Besonders im Bereich des Wettbewerbs-orientierten E-Sports oder schlicht bei Multiplayer-Shootern, soll diese Funktion den entscheidenden Vorteil verschaffen. 

Okay, das letzte Mal, dass ich irgendwas online gespielt habe, war Unreal Tournament 2003 – und dann auch lieber gegen Bots. Gut, bin ich also alt. Um Superhuman Hearing wenigstens anzutesten, werfe ich Tomb Raider: Underworld an (Erinnerung: Ich bin alt). 

Und, ja, das mit dem Super-Duper-Hören funktioniert nach meinem Dafürhalten so, wie von Herstellerseite gedacht.

Vorweg: Über die App wählt hier zwischen drei unterschiedlichen Superhuman-Hearing-Voreinstellungen. Vermächtnis, Schritte und Schüsse lauten die Optionen. Vermächtnis wäre wohl besser mit Hall übersetzt. Denn wählt ihr diese Option aus, hört ihr länger abgegebene Pistolenschüsse oder explodierende Granaten durch Gänge hallen – oder das Audio-Feedback aus dem Spielmenü lärmen (bei Tomb Raider: Underworld haben die Sounddesigner wohl ordentlich Hall … ähm … ich meine natürlich Vermächtnis ins Einstellungsmenü gepackt).

Zwei Beispielansichten aus der Hersteller-eigenen App, über die sich das Hörerlebnis feinjustieren lässt. Zwei Beispielansichten aus der Hersteller-eigenen App, über die sich das Hörerlebnis feinjustieren lässt.

Zu den anderen beiden Optionen: Schritte zieht, richtig geraten, Schritte in den Frequenzbereichen hoch – und bei Schüsse halt das Geballer von Pistoleros deutlich hörbarer. Ja, das alles funktioniert wunderbar. Und wer die bereits hervorgehobene Akustik von Schüssen oder Schritten weiter hochziehen will? Der schiebt den dafür vorgesehenen Prozessregler Richtung 100 Prozent – und hört fortan noch deutlicher gegnerische Mitspieler herannahen, oder deren Schüsse über die Map echoten. 

Wie gesagt: Für Online-Gamer mag Superhuman Hearing ein Knaller-Feature sein, das letztlich zum Kauf überredet. Mich als Gelegenheitsspieler ködert das Superhuman Hearing nicht.

Musik mit den Stealth Pro: Was wäre ein Kopfhörertest ohne einen, nun ja, Hörtest? Darum gebe ich mir nachfolgend Musik unterschiedlichster Genres auf die Ohren, drehe vorsichtig an den Drehreglern der Audio Hub App rum und höre genau hin. 

Aus der Kategorie Musik, die ballert gehört der Song Party on My Deathbed von Hot Milk. Grundlegende Erfahrung aus dem Hörerlebnis: Wem’s darum geht, basslastige Musik zu hören, der wählt aus den EQ-Voreinstellungen entweder Charakteristischer Sound oder Bassverstärkung. Bei den Standardvoreinstellungen Bass- und Höhenverstärkung und Gesangsverstärkung hört sich Hot Milk entsetzlich flach an.

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Und, hey, weil just dieser Tage ein neuer Transformers-Film in die Kinos kommt, lausche ich mal bei den klerikalen Klängen aus den Steve Jablonsky Scores der Michael-Bay-Filme rein. Das Hörerlebnis: Absolut geil-o-tastisch, aber ihr solltet die EQ-Voreinstellungen auf Bass- und Höhenverstärkung stellen – ansonsten saufen euch die Blechbläser im Orchester ab, ganz anders als bei der rockigen Musik oben.

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Zum Abschluss noch ein Stück, um die Standardvoreinstellungen Gesangsverstärkung auszuprobieren. Dazu greife ich auf den Olli Schulz mit seinem Song Phase zurück. Und? Und auch hier rate ich zur Bass- und Höhenverstärkung (wie schon bei den Robos aus Transformers).

Denn: Bei der Gesangsverstärkung hört sich’s an, als würde Olli in eine Papiertüte singen, während die Band in einem begehbaren Kleiderschrank musiziert (Achtung: subjektive Wahrnehmung!). Übrigens: Ich habe einen zweiten Hörtest mit Singer-Songwriter-mäßiger Musik nachgeschoben (Für die Sterne von Dota Kehr): dasselbe Ergebnis wie bei Olli.

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Fazit des Autors

Patrick Poti

330 Euro für ein Gaming-Headset aus dem Geldbeutel hervorholen? Mitnichten fühle ich mich dazu angehalten, künftig fast schon mittlere, dreistellige Beträge für meine Kopfhörer zu berappen. Und ja, auch im dafür angedachten Bereich Gaming gehen die Stealh Pro gut auf die Ohren. Doch bin ich Hardcore-Gamer genug, um fast 350 Euro für Kopfhörer als sinnvolle Investition einzustufen? Nein, bin ich nicht.

Klar, jede(r) hat andere Prioritäten beim Geldausgeben. Und was bei mir zu viel Geld für Kopfhörer sind, sind für Audio-Fanatiker ein annehmbarer Kaufpreis für die als Flaggschiff deklarierten Headphones aus dem Hause Turtle Beach. 

Was die Stealth Pro jedoch während des Testzeitraums bei mir geschafft haben, ist: Mich davon zu überzeugen, dass kabellose Kopfhörer (auch für mich) eine gangbare Option sind. Gerade dann, wenn mitgelieferter Zweitakku mitsamt beigelegter Ladestation mich vor nervigen Auflade-Orgien verschonen.

Wenn der Kopfhörer dazu noch Panorama-artige Klanglandschaften aufreißt, bin ich fast geneigt, 330 Euro zu investieren. Aber nur fast. Immerhin weiß ich jetzt: Kabellose Kopfhörer können's wirklich bringen. Aber nur, wenn der Hersteller Zweitakku und Ladestation mitliefert.

Ich war von Turtle Beachs Stealth Pro durchaus angetan. Welcher ist euer liebster Brüllbügel (lustiges Wort für Kopfhörer)? Schwört ihr auf kabelgebundene oder ungebundene Audio-Geräte für den Kopf? Wie viele Scheine seid ihr bereit zu berappen für einen Kopfhörer? Schreibt uns dazu gerne in die Kommentare! und diskutiert darüber. 

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